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Impfmarathon in Hausarztpraxis: 272 Corona-Impfungen in elf Stunden
19.05.21 - Endlich nimmt das Impfen in Hessen Fahrt auf. Seit Anfang April dürfen auch Hausarztpraxen ihre Patienten gegen das Corona-Virus impfen. So auch die Gemeinschaftspraxis von Dr. Martin Noelke, Waldemar Saeger und Marko Becker in Homberg (Ohm) im Vogelsbergkreis. Dort legte das Team am vergangenen Freitag einen regelrechten Impfmarathon hin.
Hausärzte in Nordrhein-Westfalen klagen derzeit über eine aggressive Stimmung bei der Impfstoffnachfrage - außerdem hätten sie weniger Zeit für die reguläre Versorgung ihrer Patienten.
272 Impfungen in elf Stunden
In der Hausarztpraxis von Noelke, Saeger und Becker sieht das anders aus. "Nur durch das Impfen bekommen wir die Pandemie in den Griff", erklärt Dr. Martin Noelke. Deshalb gaben die Ärzte am Freitag auch Vollgas - und impften in nur elf Stunden 272 Menschen gegen das Corona-Virus. "Homberg gibt Gas", so das Team.
Und das geht nur, weil die Praxis bereits im Vorfeld alle Vorkehrungen mit dem Patienten trifft, sodass wertvolle Zeit ins Impfen fließen kann: Alle nötigen Informationen und Formulare gibt es bereits auf der Homepage der Praxis. Dort können sich Impfwillige für einen Termin anmelden, "Anmeldungen laufen nur über unsere Homepage, da schon jetzt das Telefon völlig überlastet ist", heißt es auf der Seite. Gleichzeitig können sich die Patienten alle relevanten Dokumente für eine Corona-Schutzimpfung downloaden: Vorlagen für Bescheinigungen vom Arbeitgeber oder als Kontaktperson, Informationen zu Priorisierungsgruppen und den verfügbaren Impfstoffen, Aufklärungen über Risiken und Nutzen. Auch ein Anamnesebogen zur Krankengeschichte des Impfpatienten und eine Einwilligungserklärung finden sich dort, die beide zur Impfung mitgebracht werden müssen.
"Dieses Pensum schafft man nur mit Spitzenteam"
Vor Ort kann so diese Zeit für Informationen und Formulare eingespart werden. "Für offen gebliebene Fragen, die den Patienten beschäftigen, haben die Ärzte natürlich dennoch Zeit." Nach dem kurzen Pieks der Impfung muss der Patient noch eine Viertelstunde im Vorraum der Praxis zur Beobachtung bleiben, um sicherzugehen, dass keine Kreislaufprobleme oder allergische Reaktionen auftreten.Hombergs Bürgermeisterin Claudia Blum hatte sich am Freitagmorgen selbst ein Bild von der Durchführung der Impfungen in der Praxis gemacht: "Ich war beeindruckt von der guten Organisation der Räumlichkeiten und des Ablaufs", so Blum. "Schon während meines kurzen Besuchs wurden beachtlich viele Patienten geimpft!". Ein Lob, das Dr. Noelke gleich an seine Mitarbeiterinnen weitergibt: "Dieses Impfpensum schafft man nur, wenn man ein Spitzenteam hat, wie wir!" (Luisa Diegel) +++