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60 Jahre in wenigen Sekunden: Virtuelle Zeitreise auf den Uniplatz von 1960
10.06.21 - Spazieren zwischen Kerber und Leder Meid und das wie im Jahr 1960. Sie denken, das ist nicht möglich? Oh doch! Und das haben wir zwei jungen Fuldaern zu verdanken. David Krick und Max Zink aus Bernhards haben den Fuldaer Uniplatz in ein virtuelles Erlebnis verwandelt. Mittels Zeitreiseportal kann man sich die beliebte Stadtmitte zur heutigen und damaligen Zeit digital anschauen.
"Im Rahmen unseres Studiums haben wir schon mit dem Museum für Antike Schifffahrt in Mainz ein Projekt realisiert - ein Schiffswrack unter Wasser. Das waren die ersten musealen Inhalte, die wir produziert haben und sie wurden sogar bei Terra X gezeigt. Ich habe mich dann für eine Zeitreise als Bachelorthema entschieden. Da man mit Virtual Reality (VR) große Szenen maßstabsgetreu nachbilden kann, hat es sich einfach perfekt angeboten", berichtet Max Zink. In Mainz studiert er gemeinsam mit seinem Freund David Krick Zeitbasierte Medien im Master.
Geschichtsträchtiger Ort
Rund ein halbes Jahr haben die beiden an der virtuellen Anwendung gearbeitet. Den jetzigen Platz haben sie anhand von Fotos mittels Fotogrammetrie nachkonstruiert. Für den 1960er Uniplatz dienten Aufnahmen aus dem Stadtarchiv als Vorlage für die Modelle. In Feinstarbeit wurde dann alles Stück für Stück nachgebildet. "Der Uniplatz hat in seiner Geschichte einen großen Wandel durchgemacht. Kurz nach 1960 wurde er durch Sep Ruf, einen der wichtigsten Vertreter der modernen Architektur in Deutschland, umgestaltet. So sah er dann bis Anfang der 2000er aus. Wir wollten den Menschen zeigen, wie sehr sich alles verändert hat", so Zink. In der Anwendung findet der Zeitsprung mittels Gang durch ein Portal statt, welches die beiden mittig des Platzes positioniert haben. Aber auch sonst gibt es so einige Interaktionsmöglichkeiten zu entdecken: seien es eine Zeitung mit Zeitzeugeninterview, Videos oder Bilder.
Wichtiges Instrument statt Spielerei
"Eigentlich wollten wir das Projekt gerne auf dem Hessentag präsentieren, der hat aber ja leider nicht stattgefunden. Daher haben wir uns nun dazu entschieden es für alle online zugänglich zu machen. Viele Menschen haben immer noch Berührungsängste mit VR oder denken es wäre eine Spielerei - aber es ist ein wirklich gutes Instrument, um beispielsweise historische Themen näherzubringen", freut sich Krick. Auch in Zukunft wollen die zwei kreativen Köpfe die Region und ihre Museen mit virtuellen Welten bereichern. Genaueres dürfen sie zu ihren kommenden Projekten aber noch nicht preisgeben.
Wer jetzt denkt, eine VR-Brille hab ich doch gar nicht zu Hause. Der kann sich freuen. Denn der digitale Uniplatz kann ganz einfach mit dem PC im Browser oder am Smartphone besucht werden. Die Steuerung wird durch einen Infobutton oben rechts im Bild erklärt. Viel Spaß bei der Zeitreise: https://www.vrschmiede.de/timescape/lvl/1960/ Mehr Infos zu den beiden Entwicklern gibt es auf ihrer Website. www.vrschmiede.de (Michelle Kedmenec) +++