Archiv

So sieht er aus, der Pfotentaler, den es ab sofort im Tierheim Wannigsmühle gibt. - Fotos: Hanns Friedrich

15.04.09 - Münnerstadt

Tierheim Wannigsmühle: Für den „Pfotentaler“ noch viele Spender notwendig

Das Tierheim Wannigsmühle bei Münnerstadt steckt in finanziellen Schwierigkeiten. Schon seit Jahren ist die Einrichtung immer wieder im Gespräch, selbst eine Schließung wurde vom Träger der Einrichtung, dem Landkreis Bad Kissingen, in Erwägung gezogen. Erneut ist das Tierheim Wannigsmühle nun wieder gefährdet und kämpft ums Überleben. Immerhin müssen jährlich Kosten in Höhe von rund 380.000 Euro bewältigt werden. Ins Leben gerufen wurde deshalb ein Nothilfefond, der bekam einen, dem Tierheim angepassten Namen – nämlich Pfotentaler. Er hat die Größe eines 1-Euro Stücks und zeigt auf der einen Seite eine Hundepfote, auf der Rückseite das Wappen des Landkreises Bad Kissingen.

Es gibt einen Fünf- und einen Zehnpfotentaler. Damit erklärt sich der Spender bereit für die Laufzeit eines Jahres monatlich einen Beitrag mit fünf oder zehn Euro zu zahlen. Dafür gibt es dann die Pfotentaler und dazu ein Zertifikat, sagt Ursula Böhm, Geschäftsführerin des Tierheims und Vorsitzende des Kreistierschutzvereins Bad Kissingen. Mindestens 5000 Spender wären notwendig, um die finanzielle Schieflage des Tierheims Wannigsmühle wieder etwas ins Lot zu bringen. Gestartet wurde sie vor Ostern mit Hilfe des Bayerischen Fernsehens. Bislang allerdings fanden erst 74 Pfotentaler einen Abnehmer. Das sei zwar etwas wenig, aber, sagt die Leiterin, man gehe davon aus, dass die Aktion angenommen wird. Vermutungen gehen dahin, dass jetzt viele Leute in Urlaub sind und deshalb die Aktion nicht kennen.

Wer Interesse an der Hilfsaktion hat, der kann sich über die Rufnummer des Tierheims 09766/1221 beteiligen oder im Internet unter www.tierheim-wannigsmühle.de Die Bad Kissinger Einrichtung ist übrigens gut belegt. Bei 1.212 Tieren im Jahr hat das Tierheim pro Tier eine durchschnittliche Verweildauer von 55 Tagen. Dies betrifft alle Tiere im Heim. Anders ist es bei so manchen Hunden. Da könne es schon einmal vorkommen, dass einzelne schon mehrere Jahre im Tierheim sind, bis sie ein neues Herrchen oder Frauchen finden. Das Tierheim Wannigsmühle ist übrigens bundesweit bekannt und hat in der Vermittlung einen sehr guten Ruf, weiß Ursula Böhm. Deshalb kommen Tierfreunde oftmals von sehr weit her, um sich ein Tier hier anzusehen und auch mit nach Hause zu nehmen. Das Tierheim ist übrigens darauf bedacht, dass es dem vermittelten Tier auch gut geht und schaut in den ersten Monaten ab und zu beim Besitzer vorbei.

Im Tierheim Wannigsmühle, da gibt man die Hoffnung auf Hilfe noch lange nicht auf. Man müsse halt noch kräftig die Werbetrommel rühren, damit es bekannt wird, sagen Tierheimbesucher. Es wäre schade, wenn die Stadt Bad Kissingen das Tierheim auflösen würde. Dabei wird daran erinnert, dass viele Besucher, vor allem auch Familien mit Kindern an den Wochenenden kommen und die Tiere ausführen oder sich mit ihnen beschäftigen. So auch das Ehepaar aus Bad Kissingen, das gleich zweimal in der Woche zur Wannigsmühle fährt und hier Tiere ausführt. Der Grund: Zu Hause darf man in der Mietwohnung keine Hunde halten, möchte aber ein Tier betreuen. Deshalb kommt man immer wieder gerne zum Tierheim. „Das bringt uns Freude, Erholung und Entspannung und auch den Tieren gefällt es.“

Doch zurück zu den finanziellen Problemen der Bad Kissinger Einrichtung. Ursula Böhm nennt zwei Probleme, die zum derzeitigen finanziellen Engpass führen. Zum einen sei es der hohe Prozentsatz an Fundtieren. Hier würden die Gelder, die von den Gemeinden kommen bei weitem nicht ausreichen. Hinzu komme die derzeitige wirtschaftliche Lage. Das habe zur Folge, dass auch die Spendengelder nicht mehr so fließen wie bisher. Zur Zeit sind 38 Hunde, etwa 90 Katzen und 13 Kleintiere in der Wannigsmühle untergebracht. Noch ist damit das Tierheim nicht überfüllt, sagt die Leiterin. Das sei auch gut, damit Hunde, Katzen oder auch sonstige Tiere aufgenommen werden können. Sie kennt aber auch von so manches Tierschicksal. Der jüngste Fall: Ein Golden Red River war an einem Aussiedlerhof einfach angebunden. Die Besitzer hatten das Tier ausgesetzt. Für das Tierheim bedeutet dies nicht nur einen neuen Mitbewohner, sondern auch, dass man das Tier nicht kennt und sich erst mit ihm anfreunden muß.

Ganz anders sei es, wenn Tiere abgegeben werden, zum Beispiel wegen einer kleineren Wohnung oder, wie schon geschehen, dass das „Herrechen“ ins Altenheim kam und der Hund dann eine Bleibe im Tierheim Wannigsmühle fand. Das Tierheim Wannigsmühle ist also eine Einrichtung für Tiere in Not, aber auch für Mensche, die sich hier Hunde zum spazieren gehen ausleihen können. Die Aktion Pfotentaler, damit eine gute Sache, die nur noch besser angenommen werden müsste. Rund 350.000 bis 380.000 Euro sind jährlich notwendig, um das Tierheim zu betreiben. Dazu gehört die Instandhaltung des Gebäudes ebenso, wie das notwendige Futter für die Tiere, die medizinische Versorgung und Reparaturmaßnahmen. Schließlich ist die Wannigsmühle ein schon etwas in die Jahre gekommenes Gebäude. Hinzu kommen die Personalkosten für die Tierpfleger. In der Wannigsmühle sind Tiere aus den Landkreisen Bad Kissingen und Rhön-Grabfeld untergebracht.+++


Das Tierheim Wannigsmühle kämpft ums Überleben. Deshalb gibt es ab sofort den sogenannten Pfotentaler in der Währung von fünf oder 10 Euro. Der Spender verpflicht sich damit monatlich einen entsprechenden Betrag zu zahlen und zwar für die Laufzeit eines Jahres, sagt Ursula Böhm, die Geschäftsführerin des Tierheim Wannigsmühle.

Über Osthessen News

Kontakt
Impressum

Apps

Osthessen News IOS
Osthessen News Android
Osthessen Blitzer IOS
Osthessen Blitzer Android

Mediadaten

Werbung
IVW Daten


Service

Blitzer / Verkehrsmeldungen Stellenangebote
Gastro
Mittagstisch
Veranstaltungskalender
Wetter Vorhersage

Social Media

Facebook
Twitter
Instagram

Nachrichten aus

Fulda
Hersfeld Rotenburg
Main Kinzig
Vogelsberg
Rhön