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Am Amtsgericht Alsfeld fiel heute das Urteil gegen Umweltaktivistin "Ella" - Fotos: Laura Struppe

ALSFELD Tumult im Amtsgericht

Urteil gegen Danni-Aktivistin: "Ella" muss zwei Jahre, drei Monate in Haft

24.06.21 - Unter Tumulten ist vor dem Amtsgericht in Alsfeld ist am Mittwochnachmittag das Urteil gegen die anonyme A-49-Gegnerin "Ella" gefallen. Die Frau, die sich weigert, ihre Personalien anzugeben und seit November 2020 in Untersuchungshaft sitzt, wurde zu einer Haftstrafe von zwei Jahren und drei Monaten verurteilt. Nach insgesamt sechs Verhandlungstagen  wurde die Angeklagte ("Frau UP1 = unbekannte Person 1") wegen tätlichen Angriffs auf Vollstreckungsbeamte in zwei Fällen  - davon in einmal in einem besonders schweren Fall -  in Tateinheit jeweils mit Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte und gefährlicher Körperverletzung verurteilt. Die sieben Monate Untersuchungshaft werden angerechnet.

Protestierende vor dem Amtsgericht

Der Vorwurf der Anklage: von einer Seil-Traverse in rund 15 Metern Höhe aus soll sich die unbekannte Umweltaktivistin im Dannenröder Forst mit Tritten und Kniestößen gegen deren Kopf dagegen gewehrt haben, dass SEK-Beamte sie von einem Baum holen wollten. "Ella" oder auch "UP1" wurde an diesem Tag von Polizisten im A49-Gegner-Camp "Nirgendwo" festgenommen. Der Prozess gegen die Ausbaugegnerin vor dem Alsfelder Amtsgericht hatte am 25. Mai - begleitet von Protesten von Ausbaugegnern - begonnen. Noch unklar ist nach wie vor,  wie "Ella" mit bürgerlichem Namen heißt oder woher sie kommt. Noch immer weigert sie sich, ihre Identität preiszugeben. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig und die Frau wird vermutlich Rechtsmittel dagegen einlegen.

Abtransport von A-49-Gegnern O|N-Archivbild: Carina Jirsch

Die Staatsanwältin Mareen Fischer hatte in ihrem Plädoyer eine Gesamtfreiheitsstrafe von zwei Jahren und sechs Monaten gefordert und sah die gefährliche Körperverletzung, Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte und tätliche Angriffe auf Vollstreckungsbeamte als erwiesen an. Auf Freispruch und sofortige Aufhebung des Haftbefehls hatte dagegen die Verteidigung plädiert. Während der Urteilsverkündung protestierten Sympathisanten von "Ella" und wurden schließlich des Gerichts verwiesen. Es soll auch zu vorläufigen Festnahmen von Demonstranten bei Gericht gekommen sein. Diese versuchten den Abtransport der Frau durch die Polizei zu verhindern und das Fahrzeug zu blockieren. (ci)+++


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