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Dr. Gregor Stasch in seinem Element: Mit der Ausstellung "Kuratierter flohMarkt" hat er am Freitag endlich wieder seine Kunstgalerie in der Fuldaer Unterstadt eröffnet - Fotos: Carina Jirsch

FULDA Ausstellung "Kuratierter flohMarkt"

Wie bei "Bares für Rares": Galerie beim "Goldenen Karpfen" endlich wieder offen

27.06.21 - "Mir geht es ganz wunderbar!" Dr. Gregor Stasch bekommt das Lächeln nicht mehr aus dem Gesicht. Seit November hatte seine kleine Kunstgalerie rechts neben dem Romantikhotel "Goldener Karpfen" – mit gerade mal drei Wochen Unterbrechung – Corona-bedingt schließen müssen. Seit Freitag ist sie nun wieder fürs Publikum geöffnet. Überschrieben ist die neue Ausstellung mit dem Titel "Kuratierter flohMarkt".

Flohmarkt? Das klingt eher nach minderwertiger Ware. Doch das Gegenteil ist der Fall – ähnlich wie bei "Bares für Rares", der beliebten ZDF-Trödelshow mit Moderator Horst Lichter, wo Raritäten und Antiquitäten unterschiedlicher Provenienz mitunter für horrende Summen den Besitzer wechseln. "Ich wollte mit dem Titel einfach nur ausdrücken, dass die Exponate sehr heterogen sind und nicht einer einheitlichen Linie folgen", so Stasch. Und diejenigen Austellungsstücke, auf die das Vonderau Museum keinen Anspruch erhebt, können gegebenenfalls auch käuflich erworben werden.

Da steht zum Beispiel eine alte Fuldaer Uhr zwischen zwei chinesischen Vasen; ein Druck von 1781 mit dem Motiv des Bonifatius, der die Dona-Eiche fällt, wird flankiert von einer Zeichnung aus dem Jahr 1931, auf dem der Computer-Pionier Konrad Zuse ein Auto der Marke Ford dargestellt hat; ein auf Seide gedrucktes Programmblatt mit Opernankündigungen der Metropolitan Opera in New York von 1902 ist ebenso vertreten wie Werke der Begründer des Jungen Kunstkreises, der in den 1960er und 70er Jahren die Kunstszene in Fulda revolutionierte.

Sämtliche Ausstellungsstücke sind von Gregor Stasch, der früher viele Jahre Leiter des Vonderau Museums war, gesammelt worden. "Zusammen mit dem damaligen Kulturamtsleiter Dr. Werner Kirchhoff habe ich nächtelang Ausstellungskataloge gewälzt. Wir haben Messen und Kunsthändler besucht, um ,Fuldensien‘ zu finden und zu erwerben. Vorzugsweise mit Mitteln des Museums, von Sponsoren, Stiftungen und – wenn das Geld aus war – mit eigenen bescheidenen Finanzmitteln oder der Hilfe von Freunden haben wir dabei einiges zusammengetragen." Ein Teil davon findet sich nun in der Ausstellung "Kuratierter flohMarkt" wieder.

Zwar gibt es keinen Ausstellungskatalog, dafür nimmt sich der Kurator persönlich gerne und viel Zeit, um die Besucher kenntnisreich über die einzelnen Stücke aufzuklären. So erläutert er im Rundgang mit OSTHESSEN|NEWS viele Details über eine Porzellanfigur mit dem Titel "Rübenbauer" (um 1780) oder über eine Balustervase mit drei Kranichen von Georg Friedrich Hess (1744/46). Eigentlich seien alle gezeigten Werke seine Lieblingsstücke, am Ende legt er sich dann aber doch auf das Gemälde "Begegnung im Eichenwald" (um 1785) von Hofmaler Johann Andreas Herrlein fest. "Das habe ich jahrelang versucht zu bekommen, bis es dann endlich geklappt hat."

Die Ausstellung ist geöffnet dienstags bis samstags von 10 bis 12 Uhr und von 17 bis 18 Uhr. Der Eintritt ist frei. (mw) +++



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