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Reitturnier in Wartenberg-Angersbach, noch bis Sonntag werden die Hufe geschwungen.

- Fotos: Jörg Moritz / moritz-foto.de
17.04.09 - Wartenberg-Angersbach
Eleganz und Harmonie - Dressurcracks präsentieren sich
Höchste Konzentration und gespannte Atmosphäre - außer leiser Musik, rythmischem Schnauben, dumpfen Hufschlägen im Sand und gelegentlichem Klirren des Zaumzeuges ist es mucksmäuschenstill in der Halle der Reitanlage in Wartenberg. Anspannung steht der Reiterin ins Gesicht geschrieben, das Pferd bewegt sich leichtfüßig und schwungvoll, trabt auf der Stelle, fällt in einen versammelten Gallop und zeigt schießlich eine Galloppiourette. Das Fell glänzt, Dampf steigt auf, konzentriert kaut das Pferd auf seiner Kandarre. Schließlich ist die Prüfung beendet, der Rappe kommt zum Stehen, die Reiterin grüßt die Richter mit einem Kopfnicken, Applaus und Lob für Spitzenleistungen sind fällig.
Zum elften Mal findet hier eines der hochklassigsten Dressurturniere in ganz Hessen statt. Mit der Ausschreibung von Prüfungen der Klasse S, der schweren Klasse und dem Grand Prix, einer der anspruchsvollsten Dressurprüfungen überhaupt, wird hier vier Tage lang Spitzensport der Sonderklasse geboten. Die Lektionen bewegen sich dementsprechend auf allerhöchstem Niveau, decken aber genauso die "jugendlichen" Bedürfnisse sowohl von jungen Reitern und auch Pferden ab. So findet mit diesem Turnier auch die erste von drei Qualifikation für die deutschlandweite "Nachwuchs-Trophy" statt, bei der junge Reiter bis 21Jahren auf S-Niveau mit ihren Pferden durch das Dressurviereck schweben. Prüfungen in den Klassen A (Anfänger), L (leicht) und M (mittelschwer) mit entsprechenden Lektionen geben jungen Pferden und weniger "erfahrenen" Dressurcracks die Möglichkeit, ihr Können, den Anmut und die Eleganz des Dressursportes zu präsentieren. Feinste reiterliche Einwirkung, punktgenau Kontrolle der Bewegungen des Tieres, ein gut gymnastiziertes, „gesund“ gerittenes sowie taktvoll und locker gehendes Pferd, das „Einswerden“ von Mensch und Tier – perfekte Harmonie zwischen Reiter und Pferd: das sind die Ziele des Dressurreitens.
Die Richter am Rande des Vierecks prüfen dabei genau, wie diese Harmonie vermittelt und die reiterliche Technik gereift ist. Die geschulten Augen der aus ganz Deutschland zusammengekommene Jury gehören Pferdesportprofis, die auch beruflich allesamt mit den edlen Tieren verbunden sind. Neben internationalen Dressurcracks wie Patrick Knittel, Olympiastarter der schwedischen Mannschaft oder Insa Hansen, Starterin für den Stall Kasselmann, größter Dressurpferdevermarkter Deutschlands und vielen anderen Reitern aus ganz Deutschalnd, Norwegen, Österreich oder Ungarn sind auch auch zahlreiche hessiche Reiter gemeldet. Mit Volker Möller vom RFV Haunetal e.V. und Isabell Hohmann vom Fuldaer Reitclub starten zwei der drei auf S-Niveau reitenden Reiter der Region in Wartenberg. Dritter, jedoch hier nicht startender Reiter im Bunde ist Jens Kühn, Pächter der Reitanlage Wartebach und Vositzender der Reitsportgemeinschaft Wartebach e.V., dem Ausrichter des Turnieres.
Mit fast 400 Anmedlungen und über 200 angereisten Pferden ist in diesem Jahr das größte Teilnehmerfeld der gesamten elf Jahre zu verzeichnen. Die Reiter verteilen sich dabei entweder in die umliegenden Hotels oder nächtigen in ihren Transportern, um ihren vierbeinigen Sportpartnern nahe zu sein, die in Zeltboxen ausruhen dürfen. Das eher geringe Zuschauerinteresse der ersten Tage des Turniers bedauert Jens Kühn zwar, doch er hofft vor allem auf die Veranstaltung am Sonntag als Zuschauermagnet: hier wird ein Grand Prix Wettkampf geboten, bei dem die Reiter ihre Pferde in einer eigens zusammengstellten Kür zu Musik vorstellen. Osthessen-news wird natürlich auch über die kommenden Turniertage berichten. (pakü) +++

Volker Möller mit "Beaujolais-Primeur".


Jasmin Klose aus Kinzigheim...

...mit "Colani".





"Corvino"...

...geritten von Frode Nesheim aus Norwegen.


Peter Weston für den ZRFV Albachten...

...mit "Desperado".









Startnummer 89 "Kinley BS"...

...wurde von Antje Hell geritten.







Kirsten Ewald-Flick auf "König Drosselbart".



