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Prüfungsleiter Helmut Odenwald im Kreis der Teilnehmer. - Fotos: Ulrich Schmid

FULDA Lehrgang für Jagdhunde

Erfolgreicher Abschluss der Hunde Brauchbarkeitsprüfung

06.07.21 - "Jagd ohne Hund ist schund", auf diesen alten und einfachen Nenner bringt es Klaus Lauer aus Eichenzell-Lütter, warum er mit seinem Arco an einem Brauchbarkeits-Lehrgang für Jagdhunde samt Prüfung teilgenommen hat. Von Mitte März bis Anfang Juli nahmen acht Hunde mit ihren Besitzern an dem vom Fuldaer Kreisjagdberater und Hundeobmann des  Landesjagdverbandees Hessen, Helmut Odenwald, angebotenen Lehrgang teil; und alle Gespanne (so nennt man Vierbeiner und Führer) bestanden die Prüfung in einem Revier des Forstamtes Fulda, sehr zur Freude von Herrchen, Hund und Ausrichtern.

Es war das erste Mal innerhalb des letzten viertel Jahrhunderts, dass die Jäger- und Gebrauchshundevereinigung Rhön-Vogelsberg eine derart große Zahl an Teilnahme-Meldungen bekam. Das Abschlusszeugnis hat für die Besitzer der Hunde (jeweils zwei Alpenländische Dachsbracken und Teckel, je ein Deutscher Wachtelhund, ein Deutscher Terrier, ein
Schweizer Niederlaufhund und eine Tiroler Bracke) durchaus formellen Charakter, dürfen sie doch nach der bestandenen Prüfung mit ihren Jagdhunden angeschossenes oder verunfalltes Wild nachsuchen und von seinem Leid erlösen. In jeweils kurzweiligen Ansprachen freuten sich Vereinsvorsitzender und Vizepräsident des Hessischen Landesjagdverbandes, Dr. Rudolf Leinweber, und Forstamtsleiter David Nöllenheidt (beide Fulda) sowie Lehrgangsleiter Helmut Odenwald (Bad Salzschlirf) über das gute Ergebnis der Gespanne, wird diese Beurteilung in Jägerkreisen doch gerne auch als Gesellenprüfung bezeichnet.

Die Alpenländische Dachsbracke Arco mit ihrem Führer Klaus Lauer auf der Schweißfährte. ...

"Der erste Lehrgang seit langem hatte den Sinn, die Jäger so heranzubilden, dass sie sich ausgiebig mit ihrem Hund beschäftigen und waid- und tierschutzgerecht Nachsuchen verantworten können", erklärte Helmut Odenwald. Die Freude in der heimischen Jägerschaft wird umso verständlicher, da es seit einigen Jahren einen Trend zu beobachten gibt: Das Interesse am Bestehen der Jägerprüfung wächst ungebremst an, die Bereitschaft sich einen Hund zu halten, ihn abzurichten und prüfen zu lassen, sich 365 Tage im Jahr um seinen Jagdkumpel zu kümmern,  nimmt
dagegen stetig ab. Dass seit der Haustierwerdung des Wolfes (vor 20.000 oder 40.000 Jahren - je nach wissenschaftlicher Betrachtungsweise) gegenseitige Zusammenspiel zwischen Tier und Mensch um an Fleisch zu
gelangen, ist in eine Schieflage geraten.

Was wurde geprüft? Die Brauchbarkeitsprüfung setzt sich aus verschiedenen Modulen zusammen, deren "Buchung" oft im Zusammenhang mit den jeweiligen Revierverhältnissen erfolgt, in dem die Jagdhunde eingesetzt werden sollen. Frönt ein Jäger beispielsweise in Schleswig-Holstein seiner Passion und jagt gerne auf Enten und Gänse, so legt er wohl Wert auf einen Hund, der ihm das erlegte Flugwild aus dem Nass apportiert. In unserer Region genießt dagegen in erster Linie das
Nachsuchen auf Reh- und Schwarzwild die höchste Priorität. Und so mussten die während der Lehrgangszeit einmal pro Woche trainierten Hundenasen den Verlauf einer 400 Meter langen Spur/Fährte ausarbeiten, die rund 20 Stunden zuvor mit Rehblut (-schweiß) getupft worden war. Zudem mussten die Hunde zeigen, dass sie sich von abgegebenen Schüssen
und laut durch den Wald laufenden Treibern nicht irritieren lassen und auch folgsam an der Leine laufen können. Ein schöner Effekt sei es auch, so Odenwald, dass man auf der "Gesellenprüfung" Hunde erkennen kann, die
überdurchschnittlich veranlagt sind. "Dann bitten wir deren Besitzer, sich und den Hund weiterzubilden, um schließlich auf ganz anspruchsvollen Prüfungen die Meisterschaft abzulegen", so Odenwald. "Die Förster, die Jäger, die Hunde und das Wild profitieren von solchen  Lehrgängen", sagte Fuldas Forstamtsleiter David Nöllenheidt, nachdem LJV-Vizepräsident Rudolf Leinweber sich zuvor schon bei allen Teilnehmern, Lehrgangsleiter Odenwald, den Fährtenlegern und Richtern für deren Einsatz bedankt hatte.

Das Prüfungszeugnis erhielten:

Hendrik Hess, Hosenfeld - Rauhaardackel, Michael Vogel, Fulda -
Alpenländische Dachsbracke,
Steffen Trabert, Gersfeld - Deutscher Jagdterrier, Steffen Funk,
Schwalmtal - Schweizer Niederlaufhund,
Stefan Wess, Eichenzell -Deutscher Wachtel, Klaus Lauer, Eichenzell
-Alpenländische Dachsbracke,
Christoph Helfbernd, Eichenzell - Tiroler Bracke, Michael Jüngling,
Schotten - Rauhaardackel
Auch für die Zukunft sollen weitere Fortbildungsveranstaltungen rund um  das Thema Jagdgebrauchshund stattfinden. Für das Jahr 2022 wird wieder ein Ausbildungslehrgang an gleicher Stelle geplant. (pm)+++


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