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Eine riesige Sauerei: Innerhalb der letzten zwei Wochen wurden in einem Wald bei Rothemann hunderte Altreifen illegal entsorgt - Fotos: Miriam Rommel

EICHENZELL Eine riesige Sauerrei!

Umweltsünde in gigantischem Ausmaß: Bis zu 1.000 Altreifen im Wald entsorgt

11.07.21 - "Ich dachte, mich trifft der Schlag". Noch immer ist Jäger Jürgen Schäfer fassungslos, wenn er über die riesige Müllhalte spricht, die sich plötzlich mitten in seinem Revier zwischen Rothemann und Döllbach befindet.

Über einen mehr schlecht als recht befahrbaren Waldweg führt uns der Waidmann zu der Stelle, an der Unbekannte innerhalb der vergangenen 14 Tage rund 800 bis 1.000 Altreifen entsorgten. "Was denken sich die Leute nur dabei?", fragt er und zeigt auf die hohen Gummiberge. Die Schneise des Reifenmülls erstreckt sich auf über 50 Metern, beginnt direkt hinter einem Hochsitz und endet quer über dem Weg. Ein Durchkommen ist für Fahrzeuge hier nicht mehr möglich. "Offenbar wollte jemand nichts für die Entsorgung seines Schrottes zahlen", meint Schäfer. "So eine Umweltverschmutzung einfach im Wald zu hinterlassen, geht allerdings gar nicht."

Pirelli, Goodyear oder Michelin

Reifen von verschiedenen Herstellern, unterschiedliche Größen, ob für Pkw, Lader oder Lkw, teilweise Fabrikate, die seit über 30 Jahren nicht einmal mehr hergestellt werden: Der Verdacht, dass hier ein Landwirt alte Reifen loswurde, mit der er vorher Silos abdeckte, liegt nahe. "Wenn man genau schaut, sieht man sogar noch die Spuren des Fahrzeugs, mit dem der Müll hierher transportiert wurde." Wahrscheinlich, dass der Täter einen Anhänger oder Transporter verwendete. "Bei den Bergen, die sich hier auftun, muss er außerdem mehrmals gefahren sein." Der Jäger hofft nun darauf, dass jemand verdächtige Beobachtungen gemacht hat. Bei der Polizei wurde das Müll-Vergehen zur Anzeige gebracht, unter der 0661-1050 können Hinweise (auch anonym) abgegeben werden.

Umweltsündern drohen empfindliche Strafen

Bauschutt, Autoreifen, Gartenabfälle, Sperrmüll: Es gibt nichts, was heutzutage nicht im Wald und an seinen Rändern illegal entsorgt wird. Was für normale Menschen unvorstellbar ist, nimmt laut Statistiken allerdings bundesweit stark zu.

Wer Abfälle in der Natur entsorgt, verstößt gegen geltende Gesetze. Dass darauf hohe Strafen drohen, ahnen die Wenigsten. Ein Ehepaar aus Gießen hatte beispielsweise im Januar Müll in einem Waldstück bei Gießen abgeladen: Kisten mit Büchern, Kleidungsstücke, CDs, Putzmittel, Plastikstühle und Küchengeräte fanden so ihren Weg zwischen Flora und Fauna.

Gelohnt hat sich die Aktion für das Paar nicht, denn Behörden ermittelten die Umweltsünder. Wegen der illegalen Müllentsorgung mussten die beiden ein Bußgeld von insgesamt 10.500 Euro zahlen. (mr) +++


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