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- Fotos: Herz-Jesu-Krankenhaus Fulda.

FULDA Jubiläum am Herz-Jesu-Krankenhaus

Zehn Jahre kinder- und jugendpsychiatrische Tagesklinik

15.07.21 - Seit nun mehr als zehn Jahren behandelt die kinder- und jugendpsychiatrische Tagesklinik am Herz-Jesu-Krankenhaus Fulda, Kinder und Jugendliche mit ihren Familien, die mit seelischen Krisen, psychischen Problemen und Störungen im Schulalltag, in der Familie oder der Gruppe Gleichaltriger zu kämpfen haben. Über die Jahre hinweg hat sich die Tagesklinik stetig weiterentwickelt und reagierte dabei auch auf aktuelle Herausforderungen flexibel.

Nach Fertigstellung des kinder- und jugendpsychiatrischen Neubaus am Herz-Jesu-Krankenhaus bezog am 01. Juni 2011 die Tagesklinik mit einer Kinder- und einer Jugendstation ihre Räumlichkeiten im Erdgeschoss der Abteilung direkt neben der Institutsambulanz. Als teilstationäre Einrichtung zur Diagnostik und Therapie von psychischen Störungen gehört sie zum festen Angebot der Abteilung für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik innerhalb des Krankenhauses. Zuvor war die Abteilung am 20. August 2007 erstmals mit der Tagesklinik am Aschenberg an den Start gegangen, die dort noch parallel bis zum Juli 2017 in Betrieb war und sich um die Nöte der kleineren und größeren Patienten kümmerte.

Das tagesklinische Setting

Das tagesklinische Setting richtet sich an Kinder (ab dem 5. Lebensjahr) und Jugendliche (bis zum 18. Lebensjahr), die durch ihre Erkrankung nicht so stark eingeschränkt sind, dass ein vollstationärer Aufenthalt notwendig ist. So können die Nächte und das Wochenende zuhause in gewohntem Umfeld verbracht werden. Prinzipiell können teilstationär viele kinder- und jugendpsychiatrischen Störungsbilder behandelt werden, z.B. Ängste, Depressionen, Aufmerksamkeits Defizit-Hyperaktivitäts-Störungen (ADHS), Störungen des Sozialverhaltens, Autismus-Spektrum-Störungen, Einnässen und Einkoten.

"Seit der Eröffnung vor zehn Jahren konnten jetzt schon viele Patienten vom Angebot unserer Tagesklinik am Herz-Jesu-Krankenhaus profitieren. Unter zusätzlichem Einschluss der Tageskliniken am Aschenberg und in Bad Hersfeld erfolgten in der Fachabteilung seit Beginn insgesamt weit über 2.000 Behandlungen. Das breite und zugleich individuelle Behandlungsangebot wird von den Kindern und Jugendlichen sowie deren Eltern gut angenommen", sagt Chefarzt Privatdozent Dr. med. Frank Theisen.

Vertrauen aufbauen

Bei Behandlungsbeginn ist es zunächst einmal ganz wichtig, dass die Kinder und Jugendlichen Vertrauen und eine positive Beziehung zu den Mitarbeitern sowie den anderen Patienten aufbauen können und sich wohlfühlen. Damit dies so gut wie möglich gelingt, bekommt jeder Patient einen Bezugsbetreuer, der ihm den Einstieg erleichtert und ihn über den Verlauf der gesamten Behandlung begleitet. In den ersten Wochen erfolgt eine ausführliche kinder- und jugendpsychiatrische Diagnostik, in der sowohl Stärken als auch Schwächen des Patienten erhoben werden. Auf Basis dieser Analyse wird ein individuell zugeschnittenes Konzept der Behandlung sowie ein interdisziplinärer Therapieplan erstellt.

Während des tagesklinischen Aufenthalts wird jedes Kind und jeder Jugendliche nach seinem persönlichen Entwicklungsstand und seiner Belastbarkeit individuell und störungsspezifisch gefördert. Hierzu steht ein großes multiprofessionelles Behandlungsteam bereit, das sich aus Ärzten, Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeuten, Psychologen, Pädagogen, dem Pflege- und Erziehungsdienst sowie den Fachtherapeuten (Bewegungs- sowie Ergotherapie, Logopädie, Musiktherapie, Ernährungsberatung) und dem Sozialdienst zusammensetzt.

"Das enge Teamwork liegt mir sehr am Herzen und ist essenziell in der Arbeit mit den jungen Patienten und ihren Familien", sagt Chefarzt Privatdozent Dr. med. Frank Theisen, der die Leitung der Kinder- und Jugendpsychiatrie seit Beginn an bis heute innehat. Die Beschulung während der tagesklinischen Aufenthalte erfolgt durch die angebundene Klinikschule St. Lioba. Hier werden alle Schulformen - von der Grundschule bis zum Gymnasium - von Lehrkräften sachkundig unterrichtet, jeweils in enger Abstimmung mit der Heimatschule.

Teilstationäre Behandlung

Behandelt werden die Patienten teilstationär, das heißt wochentags in dem Zeitraum von 8 bis 16:30 Uhr. Regulär wird die Abholung von zu Hause genauso wie das Zurückbringen am Nachmittag durch einen Transportdienst organisiert. Mithilfe eines strukturierten Tagesablaufs in der Gruppe in Kombination mit abwechslungsreichen Angeboten und einigen Pflichten (z.B. Tisch- oder Blumendienst) verbindet sich das Erlernen psychischer und sozialer Kompetenzen mit der Übernahme von Verantwortung.

Dabei richtet sich die Dauer des Aufenthaltes in der Tagesklinik nach Art und Schwere der vorliegenden Probleme und Erkrankung. Im weiteren Behandlungsverlauf wird dabei bereits ebenso die Zeit nach der Entlassung geplant, so werden bei Bedarf und Wunsch der Familie weiterführende therapeutische Maßnahmen empfohlen, wie die Fortsetzung der Behandlung im ambulanten Rahmen. Auch können Unterstützungsangebote der Jugendhilfe über den Sozialdienst eingeleitet werden und -wenn indiziert- der Heimatschulbesuch bereits von der Tagesklinik aus erprobt werden. Die Anmeldung für die Tagesklinik der Kinder- und Jugendpsychiatrie

Eine Anmeldung für die Tagesklinik erfolgt meist über die Institutsambulanz der Abteilung durch die Sorgeberechtigten, kann aber auch nach Voranmeldung durch einen Facharzt oder Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeuten geschehen. Eine der wichtigsten Voraussetzungen für die Aufnahme ist die Bereitschaft der Eltern und des Patienten zur kontinuierlichen Mitarbeit im Behandlungsverlauf. (pm) +++


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