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Bürgermeister Edwin Schneider, Günter Mest und Udo Pfeffer von der EGV, sowie Magistratsmitglieder und das Eigentümer Ehepaar Krämer (von links). - Fotos: Dieter Graulich

ULRICHSTEIN Sonnenenergie nutzen

Zwei Millionen Kilowatt Strom jährlich: PV-Freiflächenanlage Struth in Betrieb

04.08.21 - 4077 Module auf einer etwa zwei Hektar großen Fläche, die ab sofort etwa zwei Millionen Kilowatt Strom im Jahr liefern, genug für 600 Haushalte. Das sind die Zahlen zu der neuen Photovoltaik-Freiflächenanlage, die die Energiegenossenschaft Vogelsberg eG (EGV) am Dienstagnachmittag in Ulrichstein im Beisein von Vertretern der Kommune und den Grundstückseigentümern in Betrieb genommen hat.

Günter Mest, geschäftsführender Vorstand der EGV, freute sich, dass auch diese Anlage nicht nur mit dazu beitragen wird, die Klimaziele Deutschlands zu erreichen und in der Region klimaneutral Strom zu produzieren, sondern auch darüber, dass die Wertschöpfungskette vor Ort bleibt: "Die 1,1 Millionen Euro, die wir in diese Anlage investiert haben, stammen zu 100 Prozent aus Nachrangdarlehen unserer Mitglieder, die sich über gute Dividenden und Zinsen freuen können", so Mest. Er unterstrich darüber hinaus die Bedeutung von erneuerbaren Energien für den Klimaschutz. Wie wichtig und drängend dieser sei, sehe man auch an den fatalen Folgen vermehrt auftretender und heftiger werdender Unwetter.

Nur etwa 50 Meter entfernt wird der Solarstrom in das Umspannwerk Ulrichstein eingespeist. ...

"Die Stadt Ulrichstein ist seit Beginn im Jahr 2011 Mitglied in der Energiegenossenschaft Vogelsberg. Deshalb sind wir sehr froh, dass die EGV auch in Ulrichstein jetzt schon zwei Freiflächenphotovoltaik-Projekte errichtet hat. Ulrichstein ist somit nicht nur in Sachen Windenergie, sondern auch bei großflächigen Solarstromerzeugungen im Sinne der Energiewende unterwegs" so Bürgermeister Edwin Schneider. Die Stadt habe schon seit rund 20 Jahren Dachflächen für Solaranlagen vermietet. Weiterhin werden auf dem Kindergarten Ulrichstein und dem DGH Unter-Seibertenrod eigene Anlagen für den Eigenstromverbrauch und zur Stromeinspeisung betrieben. Durch die EGV wurde auf der ehemaligen Erddeponie in Richtung Helpershain die erste Freiflächen-PV-Anlage errichtet, die im letzten Jahr ans Netz ging. Hierzu war zunächst ein Bauleitplanverfahren mit der EGV und der Firma max Solar durchzuführen.

Stadt als Partner

Auch die Errichtung der Anlage in der Struth wurde von der Stadt positiv begleitet. Nach dem Bebauungsplan "Struth" aus dem Jahr 1994 war es möglich, dass in dem Gewerbegebiet die PV-Anlage errichtet werden konnte. Die Flächen, auf der die Anlage errichtet wurde, befindet sich im Privateigentum. Die Eigentümer seien ebenfalls froh, dass ihre Flächen jetzt für die Erzeugung erneuerbarer Energien genutzt werden, da sich ein Verkauf für Gewerbebetriebe leider bisher nicht realisieren ließ.

"Froh bin ich als Bürgermeister auch, dass es für beide Solarstromprojekte eine Bürgerbeteiligung für Ulrichsteiner Bürger gibt", betonte Schneider. So wurden von der EGV Nachrangdarlehn angeboten mit einem, gegenüber der aktuellen Bankzinsen, lukrativen Zinssatz. Dass dies gut angenommen wurde, habe die schnelle Überzeichnung gezeigt. "Mit der Bürgerbeteiligung bleibt die Wertschöpfung der Anlagen in Ulrichstein. Die Stadt erhält für die eigenen Flächen ein gutes Pachtentgelt und wir hoffen natürlich auch noch auf Gewerbesteuereinnahmen für die beiden Anlagen", so der Bürgermeister abschließend.

Zur Info

Die Energiegenossenschaft Vogelsberg eG wurde im August 2011 gegründet. Ihr Ziel ist die Schaffung kooperativer Strukturen, die es Bürgerinnen und Bürgern ermöglichen, die Energiewende über eine inhaltliche und finanzielle Beteiligung selbst aktiv mitzugestalten. Nachhaltigkeit, Ressourcenschonung und Wertschöpfung sollen in der Region Vogelsberg zusammenwirken. Die EGV hat inzwischen fast 1.100 Mitglieder, betreibt 21 Photovoltaikanlagen und ist an mehreren Windkraftprojekten beteiligt. Auch für das Jahr 2020 schlägt die EGV eine Dividende in Höhe von 4 Prozent vor. Dies entspricht einer Summe von circa 90.000 Euro. (gr) +++


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