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Die Teilnehmer des Drachenspektakels hatten ziemlichen Spaß - Fotos: Suria Reiche

FULDA Etwa 100 Teilnehmer

Drachenspektakel findet ohne Besucher und Wind statt

16.08.21 - Bunte, prachtvolle Drachen, die elegant und schwerelos durch die Lüfte fliegen, sollten am ganzen Wochenende den Himmel über dem Fuldaer Messe Gelände zieren. Taten sie aber nur am Freitag und am Samstag. Am Sonntag ließ es das Wetter nicht zu. Traurig, fanden die Mitglieder der Windspielgemeinschaft (WSG). Aber den "stabilen Wind", den es braucht, kann man eben nicht einfach herbeizaubern. Das Beste aus dem dritten Tag ihres "Geisterfestivals" haben sie dennoch gemacht: mit kleinen, leichten Drachen und viel guter Laune.

Da, wo ansonsten Messe-Stände stehen, parken am Wochenende zahlreiche Wohnmobile. Sie kommen aus Deutschland, Belgien, Holland und sogar aus Frankreich und gehören knapp hundert Menschen, die ihre freie Zeit einem ganz besonderen Hobby verschrieben haben: dem Drachenfliegen. Einer von ihnen ist Frank Kramm. "Wind und Wetter muss man eben in Kauf nehmen", sagt er, während er über den großen Platz am Stadtteil Galerie läuft.

"Auf den Drachen" ist er gekommen, als er mit seiner Familie im Urlaub an der Nordsee war und dort Menschen beobachtet hat, "die ganz tolle Sachen an den Himmel gezaubert haben". Zurück zuhause kaufte er seinen ersten Drachen. Mittlerweile sind es mindestens 100, genau nachgezählt hat er nie. Nicht alle sind gekauft, die meisten haben er und seine Frau selbst genäht. Wie fast alles, das am Wochenende auf dem Messe-Gelände zu sehen ist.

Die Mitglieder der WSG stecken viele Stunden Arbeit in die Drachen, die sie dann in die Lüfte steigen lassen, erzählt Frank. "Und wenn es dann soweit ist, dann steht man auf dem Boden und staunt." Einen "stabilen Wind" brauche es dafür. Nicht so wie heute, wo lediglich kleine Lüftchen wehen und nur leichte Drachen abheben lassen. Wäre das nicht so, würden locker 50 Drachen am Himmel fliegen, sagt Frank. Und er würde gemeinsam mit den anderen Mitgliedern der WSG nach oben schauen und darüber staunen, wer sich was im Winter ausgedacht hat.

Corona-bedingt machen die Drachenbegeisterten das in diesem und im letzten Jahr lediglich für sich selbst. "Ansonsten sind hier viele Besucher, die ebenfalls staunen und für die wir uns die eine oder andere Überraschung ausdenken. Das ist natürlich schöner." Aber auch so versuchen die Mitglieder das "Geisterfestival" zu etwas ganz Besonderem zu machen. In diesem Jahr gab es zum Beispiel eine Versteigerung, bei der zum Beispiel Drachen-Kordeln, anderes Zubehör und ganze Drachen ersteigert werden konnten. Die 760 Euro, die so zusammengekommen sind, will der Verein aufstocken und dann an die Flutopfer spenden.

Das Fuldaer Drachenfestival ist übrigens eines der wenigen in Deutschland, die trotz Corona stattfinden. Wenn auch ohne Besucher. Umso stolzer sind die Mitglieder, dass sie es geschafft haben, endlich wieder gemeinsam ihrem einzigartigen Hobby nachzugehen. Für 2022 hoffen sie, dass ihr Spektakel wieder mit Besuchern stattfinden kann, die vom Boden aus staunen. (sur) +++


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