Archiv
Ersatzneubau für die Hochbrücke: Detailplanung für 36,5 Millionen Euro-Projekt
01.09.21 - Jeden Tag fahren jede Menge Autos, Busse und Lastwagen über die Hochbrücke. Das Bauwerk überquert die ebenfalls viel befahrene Eisenbahnstrecke Fulda - Bebra. Die Hochbrücke Am Peterstor ist eine der zentralen Straßen in Bad Hersfeld. Die Bundesstraße B 324 führt über die Brücke und verbindet die Bundesstraßen B 27 und B 62 mit der Kreisstadt und führt weiter Richtung Neuenstein und der Autobahn A 7.
Während der Verkehr über dieses Bauwerk rollt, laufen im Hintergrund die Planungen für einen Ersatzneubau. Sie stammt aus dem Jahre 1968. Die Projektmanagement-Gesellschaft Deutsche Einheit Fernstraßenplanungs- und -bau (DEGES) beschäftigt sich mit dem Bauvorhaben. Die Planungskosten werden mit rund 36,5 Millionen Euro kalkuliert. Sie war der Stand vor gut eineinhalb Jahren.
Bereits im Dezember 2019 hatte die DEGES in einer Informationsveranstaltung erste Pläne vorgestellt. "Die Planung ist detailliert weitergegangen", sagt DEGES-Projektleiter Dr. Wolfram Eberhardt im Gespräch mit OSTHESSEN|NEWS. Ziel sei es, die Unterlagen für das Planfeststellungsverfahren im Herbst dieses Jahres einzureichen.
Die Bauarbeiten selbst sollen zum Jahreswechsel 2023/2024 beginnen. Bis dahin seien vielen Fragen zu klären. Wie wird der regionale Verkehr umgeleitet, wie der Fernverkehr? Auch die Abrisstechnologie werde derzeit geplant. Fest stehe, dass die Brücke jeweils pro Fahrtrichtung abgerissen und neu gebaut werde. So ist ein Teil der Brücke weiterhin befahrbar. Die neue Hochbrücke werde sich vom aktuellen Bauwerk kaum unterscheiden.
Viertes Bahngleis möglich
Interessantes Detail am Rande: Die Planungen werden mit dem Ressort der Bahn abgestimmt. Derzeit laufen dort die Planungen für einen Neubau der Bahnstrecke Fulda-Gerstungen im Fernverkehrsnetz Frankfurt am Main - Erfurt. Dabei werden verschiedene Varianten geprüft, unter anderem ist ein Halt der Fernzüge in Bad Hersfeld eine Variante. Um die Streckenführung durch Bad Hersfeld zu ermöglichen wird die Hochbrücke so gebaut, das ein viertes Bahngleis möglich ist. Derzeit führen drei Bahngleise unter der Hochbrücke entlang.Für die DEGES ist dies aber eher Nebensache. Sie beschäftigt sich mit dem Neubau der Hochbrücke sowie den Zufahrtsrampen und dem barrierefreien Neubau der Fuß- und Radwege. Ein Team der DEGES mit Wolfram Eberhardt sowie weiteren Kollegen aus der Zweigstelle in Frankfurt am Main und dem Hauptsitz in Berlin gaben am Dienstagabend während einer Informationsveranstaltung einen Überblick über den aktuellen Stand der Planungen. So könnten Vorschläge der Bürger vor dem Planfeststellungsverfahren eventuell mit einbezogen werden.
Weitere Informationsveranstaltungen und eine Internetseite für dieses umfangreiche Bauprojekt seien ebenfalls geplant. (Hans-Hubertus Braune) +++