Kampfkandidatur: Bausch tritt gegen Bastian an

02.09.21 - Das ist eine faustdicke Überraschung: Wie Matthias Bausch (Waldbrunn) gegenüber torgranate.de erklärt, wird er am Samstag beim ordentlichen Verbandstag des Hessischen Fußball-Verbandes (HFV) seinen Hut in den Ring werfen.

Bausch wird gegen den kommissarischen Verbandsfußballwart Thorsten Bastian (Rockenberg) antreten. Bislang schien Bastian der einzige Kandidat für die Nachfolge von Jürgen Radeck (Ortenberg) zu sein.

"Ich bin sehr lange mit dem Gedanken schwanger gegangen, ob ich antreten soll. Ich habe Für und Wider abgewägt und mich nun dazu entschlossen, es zu versuchen", sagt Bausch und führt die Gründe aus: "Wäre der Verbandstag planmäßig vonstatten gegangen, wäre ich bereits vor einem Jahr angetreten, aber dann überschlugen sich die Ereignisse und ich musste mich erst einmal neu sortieren. Das habe ich in den vergangenen drei Monaten getan und bin nun der festen Überzeugung, im Sinne des hessischen Amateurfußballs mit meiner Kandidatur die richtige Entscheidung zu treffen."

Mit "überschlagenen Ereignissen" spricht Bausch die Vorfälle von Anfang Mai dieses Jahres an: Da war in den Medien zu lesen, dass er von all seinen Ämtern zurückgetreten sei. Zuvor war er stellvertretender Verbandsfußballwart unter Radeck, Hessenliga-Klassenleiter und Hessenpokal-Spielleiter. Doch diese Meldungen waren faktisch falsch. Weil Bausch bereits ein Jahr zuvor angekündigt hatte, für das Amt des Verbandsfußballwarts zu kandidieren, verzichtete er auf seine Kandidatur als Regionalbeauftragter in Wiesbaden. Wegen Corona wurde der Verbandstag aber zweimal verschoben und Anfang Mai mit Dirk Webert ein neuer Regionalbeauftragter in Wiesbaden gewählt. Bausch war ab diesem Moment kein Mitglied mehr des Verbandsspielausschusses und somit rein formal nicht mehr imstande, Hessenliga oder Pokal zu leiten. Ein Ausweg aus dieser misslichen Situation hätte er selbst nicht finden können.

Allerdings rückte Bausch die Situation seinerzeit nicht ins rechte Licht: "Das Kind war in den Brunnen gefallen. Ich war über die ganze Situation enttäuscht, weswegen ich mich damit nicht mehr behängen wollte", sagt er heute. Anschließend wurde Bastian als kommissarischer Verbandsfußballwart und Hessenliga-Klassenleiter integriert, auch weil Radeck aufgrund von lange geplanten Reisen nicht mehr zur Verfügung stand. Seine Nicht-Kandidatur hatte er bereits vor zwei Jahren kundgetan.

Bausch sprach im Mai von "Spielchen und Machenschaften innerhalb des Verbandes", die ihm bitter aufstießen. Und doch will er nun ins Rennen gehen. "Ich handle immer im Sinne des Fußballs und der kleinen Vereine, und das will ich jetzt wieder. Deswegen stelle ich mich zur Wahl." Unterstützung erhält er von Radeck, der sich klar pro Bausch positioniert: "Matthias vertritt die Werte, die mir wichtig sind. Ihm geht es immer um die Sache und nie um persönliche Befindlichkeiten, die zuletzt wieder im Vordergrund zu stehen schienen. Er ist der beste Kandidat, den der HFV ins Rennen schicken kann. Als mein Stellvertreter hat er das neun Jahre lang bewiesen. Ihm will ich am Samstag gratulieren." 

370 Delegierte wählen

Von den rund 370 Delegierten am Samstag kommen rund 40 aus der Region Fulda. Während sich die Kreisfußballwarte Erhard Zink (LAT/HÜN) und Thorsten Beck (Fulda) öffentlich bedeckt halten, positioniert sich Rainer Schmidt (HEF/ROF) pro Bausch. Dietmar Pfeiffer (Schlüchtern) war gestern nicht zu erreichen. (johannes Götze)+++

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Dieser Artikel ist zuerst auf torgranate.de erschienen.