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Auf Sascha Gramm wartet eine ganz besondere Herausforderung - Foto: 2019 Canal Aventure, G. Pielke / D. Lemanski

HOSENFELD/LA PAZ Hainzeller tritt beim Ultra Bolivia Race an

Extrem-Läufer Sascha Gramm droht sogar Sonnenbrand in den Nasenlöchern

10.09.21 - Für Extremläufer Sascha Gramm ist eigentlich kein Rennen zu schwer. Er ist schon rund um den Ätna in Italien gelaufen oder 520 Kilometer durch Australien – für den Hainzeller (Gemeinde Hosenfeld) war das alles kein Problem. Sein neuestes Projekt bezeichnet aber sogar er als "riesige Herausforderung." Gramm will auf über 4000 Meter Höhe 220 Kilometer über den größten Salzsee der Welt in Bolivien laufen. Für das Ultra Bolivia Race muss auch er an seine Grenzen gehen – und das bereits in der Vorbereitung.
 
Denn mit einer lockeren Runde Joggen ist es da bei weitem nicht getan. Gramm absolvierte acht Wochen lang ein spezielles Höhentraining. Schon der Tag in den Start hatte es in sich. "Ich habe ein Laufband, bei dem ich durch eine Atemmaske die Höhe in Bolivien simulieren kann. Dort laufe ich schon vor der Arbeit morgens um 5 Uhr die erste Runde", sagt er. Die zweite Runde folgt dann nach Feierabend. Dann zieht es den Extremläufer mit 10 kg Gepäck auf dem Rücken in die Natur, wo er noch einmal 25 Kilometer abspult, hinzu kommen noch Stabilitäts- und Koordinationsübungen.  
 

Bei seinem letzten Höhentraining in Osnabrück Fotos: Privat

Das spezielle Höhenzelt

Was das Ultra Bolivia Race so außergewöhnlich macht, sind weder Gesamtdistanz noch Etappenlänge, die sind bei anderen Rennen teils deutlich länger. Das Besondere sind die extremen klimatischen Bedingungen auf 4.000 Meter Höhe und die Beschaffenheit des Salzsees. "Am Tag haben Läufer schon Sonnenbrand in den Nasenlöchern bekommen, weil die Sonneneinstrahlung so stark vom Salz reflektiert wird. In der Nacht wird es dann teilweise -15 Grad kalt, da sind dann Daunenjacke und Daunenhose angesagt", beschreibt Gramm die extremen Bedingungen vor Ort.
 

Und auch abseits des sportlichen ist die Vorbereitung etwas ganz Besonderes. Um sich besser an die Höhe gewöhnen zu können, hat er beispielsweise für zwei Wochen sein gemütliches Bett gegen ein spezielles Höhen-Zelt im Keller getauscht, außerdem braucht er vor der Einreise drei Tollwut-Impfungen, da vor Ort Wildhunde frei herumlaufen. Die Tatsache, dass beim Rennen nicht einmal Toiletten gibt, erscheint dabei fast schon wie das kleinste Problem.
 
Für Gramm liegt aber genau darin der große Reiz: "Diese Kombination macht das ganze so speziell. Es scheint fast nicht machbar, aber wenn man es sich dann Stück für Stück erarbeitet, steigt auch immer mehr die Vorfreude."
 
Am vergangenen Wochenende war der Extremläufer zur Überprüfung seiner Trainingsergebnisse in Osnabrück. "Da hat man gesehen, dass der Körper die Anreize durchs Höhentraining sehr gut angenommen hat", erzählt er. Er ist also perfekt auf das härteste Rennen seines Lebens vorbereitet. Jetzt heißt es noch ein paar Tage runterfahren und Akkus aufladen, ehe es dann am 13. September für ihn nach Bolivien geht. Dann kann das Abenteuer endlich beginnen. (Felix Hagemann)+++


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