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Goethes "Faust" im Deutschen Feuerwehrmuseum
26.09.21 - Ein nicht alltägliches Zusammentreffen deutscher Kulturgüter hat jüngst die Goethe – Gesellschaft Fulda organisiert. Auf ihre Einladung hielt Professor Dr. Stefan Matuschek, Ordinarius der Friedrich-Schiller- Universität in Jena und amtierender Präsident der Weimarer Goethe-Gesellschaft, einen fulminanten Vortrag über Goethes Hauptwerk "Faust", und zwar im Deutschen Feuerwehrmuseum in Fulda, in dem sich die zahlreich erschienene Zuhörerschaft stilgerecht ins ausklingende Mittelalter versetzt fühlen konnte.
Angesichts mittelalterlicher Hausgiebel und Feuerlöschgeräte, mit glimmendem Feuer im Hintergrund und leichtem Brandgeruch in der Nase entwickelte der Autor des Buches ‚Der gedichtete Himmel. Eine Geschichte der Romantik‘ seine Gedanken zur bekanntesten deutschen Dramenfigur, die auch im europäischen Kulturkreis schon zu Goethes Zeiten Furore machte. Matuschek sieht den "Faust" aber nicht als ein Produkt der Weimarer Klassik, sondern – im Einklang mit Goethe selbst - als wirkmächtigen Ausdruck der europäischen Romantik. Das Stück sei so vielschichtig in Struktur, Inhalt und Sprache, dass der Gattungsbegriff ,Tragödie‘ in die Irre führe.
Seine Kenntnisse über Goethe, Faust und die Romantik präsentierte der Referent auf kurzweilige und unterhaltsame Weise, was dem akademischen Inhalt jedoch keinen Abbruch tat, das Publikum zu gelegentlichen Heiterkeitsausbrüchen veranlasste und sicherlich zu einer neuerlichen Beschäftigung mit dem "Faust" inspirierte.