Grüne Awet Tesfaiesus zieht über die Landesliste in den Bundestag ein

29.09.21 - Die Grüne Bundestagskandidatin Awet Tesfaiesus, bislang als Stadtverordnete in Kassel aktiv, zieht jetzt über die Landesliste in den Bundestag ein. Sie war als Direktkandidatin im Wahlkreis 169 (Werra-Meißner – Hersfeld-Rotenburg) angetreten. Sie sei seit vielen Jahre bei den Grünen in Kassel aktiv, davon allein etwa sechs Jahre im Parteivorstand. "Wegen meines Berufs dachte ich lange, dass mir die Zeit fehlt, mich noch stärker in der Politik engagieren zu können. Als sich aber 2016 abzeichnete, dass die AfD in das Stadtparlament einziehen würde, habe ich für mich gespürt: Jetzt muss auch ein schwarzes Gesicht da rein. Um eine andere Perspektive mit ins Parlament zu bringen. Die von einer Person of Color. Mit dem Anschlag in Hanau habe ich dann gemerkt: Das allein reicht nicht mehr aus", sagt sie in einem Interview der taz.

"Ich freue mich über das Wahlergebnis. Wir haben das bisher beste Ergebnis im Bund erzielt und können momentan von einer Regierungsbeteiligung ausgehen. Im Wahlkreis ist unser Ergebnis hinter dem der hessischen Grünen zurückgeblieben, auch wenn wir uns im Vergleich zur letzten Bundestagswahl leicht verbessern konnten. Ich selbst bin als unbekannte Kandidatin angetreten und habe in den wenigen Monaten zwischen Kommunalwahl und Bundestagswahl versucht, mich den Bürgerinnen und Bürgern vorzustellen. Mit Michael Roth hatte ich einen erfahrenen und sehr bekannten Mitbewerber. Mir war von Anfang an klar, dass es nicht sehr aussichtsreich war, das Direktmandat zu holen. Umso mehr freue ich mich, dass ich über die Landesliste in den Bundestag einziehen konnte.

Es ist eine große Ehre für mich in den Bundestag gewählt worden zu sein. Ich bin mir der Verantwortung bewusst und freue mich darauf, mich für die Region in Berlin zu engagieren. Ich werde die kommenden Jahre dafür nutzen, den Wahlkreis und die Menschen vor Ort noch besser kennen zu lernen.

Was die Koalitionsverhandlungen betrifft, kommt es jetzt darauf an, Partner zu finden, mit dem unsere Themen und Ziele am besten umgesetzt werden können. An erster Stelle steht da natürlich der Klimaschutz. Hier sollte es keine Kompromisse geben", so das frisch gebackene Bundestagsmitglied. (pm)+++