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Rund 80 Teilnehmende versammelten sich zum Verbandstag des Hessischen Museumsverbandes im Fürstensaal des Fuldaer Stadtschlosses. - Foto: HMV, Katharina Fuhrhop

FULDA Lange Durststrecke

Verbandstag des Hessischen Museumsverbandes gastierte in der Barockstadt

05.10.21 - Erstmals seit 2019 lud der Hessische Museumsverband wieder mit einer Vorortveranstaltung zu seinem Verbandstag ein. In Fulda trafen sich am 02. Oktober 2021 die Vertreter der kommunalen, privatrechtlichen und staatlichen Museen, um gemeinsam mit Gästen aus den Fraktionen des Hessischen Landtags, der Hessischen Landesregierung sowie Repräsentanten der kommunalen Spitzenverbände in Hessen über die Situation der Museen vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie und die Entwicklungen für die Zukunft zu sprechen.

Oberbürgermeister Dr. Heiko Wingenfeld hatte den Hessischen Museumsverband bereits im vergangenen Jahr eingeladen, seinen diesjährigen Verbandstag nach Fulda einzuberufen. "Die Museen haben eine lange Durststrecke hinter sich. Im Auf und Ab der Lockdowns mussten sie im Laufe der Corona-Pandemie mehrfach ihre Türen für die Besucher*innen schließen. Ausstellungen wurden abgesagt und viele Planungen umgestoßen. Zugleich galt es, neue digitale Angebote zu schaffen. Dieses forderte die Museen erheblich," so Verbandsvorsitzende Dr. Birgit Kümmel in ihrem Rückblick auf das vergangene Jahr. Insbesondere bei den ehrenamtlich getragenen Museen in Hessen hätten viele erst in diesem Sommer ihren Betrieb wieder aufnehmen können. Was jetzt fehle, seien die Einnahmen aus den zahlreichen Veranstaltungen, aber auch die Unterstützung durch Engagierte, um während des Lockdowns geschmiedete Pläne in die Tat umsetzen zu können.

Mit Blick auf das Land Hessen und die Aufholprogramme sowie die Planungen für eine Ganztagsbetreuung im schulischen Sektor appellierte die Verbandsvorsitzende an die politischen Entscheidungsträger, Schulen darin zu unterstützen, Museen als Orte der kulturellen Bildung aktiv einzubeziehen und deren Angebote in den Schulalltag zu integrieren.

Das zurückliegende Jahr stand für den Hessischen Museumsverband unter den Vorzeichen vielfacher Veränderungen. Neben schmerzlichen Einschnitten wie der Absage zahlreicher Veranstaltungen und der Einschränkung von Beratungen vor Ort habe es eine Reihe erfreulicher Entwicklungen gegeben. So sei es dank der erhöhten Zuwendung des Landes möglich gewesen, zahlreiche Vorhaben auf den Weg zu bringen und neue Fachkompetenz in den Themenfeldern Vermittlung, Digitalisierung und Provenienzforschung hinzuzugewinnen, welche künftig den Museen in ihrer praktischen Arbeit vor Ort zugutekommen werde.

Die Corona-Krise nutzte der Verband ebenfalls, um die Sichtbarkeit der hessischen Museen im digitalen Raum zu forcieren, eigene digitale Kommunikationsformate auszubauen sowie in den Bereich der Onlinefortbildungen für Museumsmitarbeitende einzusteigen.

Inklusion statt Exklusion: Fachteil widmet sich dem Heimatbegriff


Der Fachteil des Verbandstages widmete sich in diesem Jahr dem Thema "Heimat(en) im Museum. Für die Menschen in meiner Region?"

"Der Begriff ‚Heimat‘ist Namensbestandteil vieler Museen, wird in der Regel jedoch selten hinterfragt, weshalb wir zum Nachdenken über das eigene Selbstverständnis anregen möchten", so Dr. Birgit Kümmel. Für die Zukunft der Museen sei es essenziell, die Menschen in der Region in ihren sozialen und kulturellen Kompetenzen und Bedürfnissen differenziert anzusprechen und Angebote zur Teilhabe zu schaffen, woraus weiteres Engagement erwachsen könne. Doch wer das erreichen wolle, müsse sich auch die Frage stellen: Wessen Heimatverständnis spiegelt unser Museum, wer kommt hier zu Wort?

Der HMV habe deshalb Referenten aus Thüringen, Hessen und Bayern eingeladen, Wege aufzuzeigen, wie die oft leidenschaftlich geführte Debatte um einen zeitgemäßen Heimatbegriff in den Museen aufgegriffen und zugleich die oft lückenhafte Darstellung der modernen Orts- und Regionalgeschichte partizipativ gefüllt werden kann. "Wenn daraus neue Impulse entstehen, dann profitiert nicht nur das Museum, sondern auch das Dorf, die Kleinstadt, die Region, die sich in ihren Museen wiederfinden sollen", so die Verbandsvorsitzende Dr. Birgit Kümmel. (pm)+++


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