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Die Mönche zogen wieder an den Stricken der Lullusglocke und hatten dabei sichtlich Spaß. - Fotos: Gerhard Manns

BAD HERSFELD Mönche zogen die Stricke

Älteste gegossene Glocke Deutschlands: Historische Lullusglocke ertönte

17.10.21 - Zum jährlich stattfindenden Bad Hersfelder Lullusfest und zum Gedenken an den Todestag des Gründers der Abtei Hersfeld, den Benediktiner Mönch Lullus, der am 16. Oktober 786 gestorben war und in der Klosterkirche beigesetzt ist, wurde wieder die Lullusglocke geläutet. Die älteste gegossene Glocke Deutschlands ist in dünner Bienenkorb-Rippe gegossen und hängt im Katharinenturm der Stiftsruine Bad Hersfeld.

Die „Bad Hersfelder Mönche“ vor dem Katharinenturm

Die Lullusglocke

Lullus wurde um 710 in Wessex in England geboren. Er war Mönch im Benediktinerkloster Malmesbury in der Grafschaft Wiltshire. Ab 769 betrieb Lullus die Errichtung der Abtei Hersfeld, die er 775 unter den Schutz Karls des Großen stellen ließ.

"Bad Hersfelder Mönche" ließen Glocke ertönen zu Ehren von Lullus


Die Lullusglocke wird traditionsgemäß von den "Bad Hersfelder Mönchen" zum Todestag des "Bruder Lullus", wie er von den alteingesessenen "Herrschfellern" auch genannt wird, geläutet.

Am Samstagmittag war es wieder soweit und pünktlich um 12 Uhr zogen die Bad Hersfelder Mönche die beiden dicken Zugseile und ließen die Lullusglocke ertönen. Um den Katharinenturm hatten sich viele Menschen versammelt, um dem Geläut der ältesten Glocke Deutschlands zu lauschen. Die "Mönche" mussten dabei Schwerstarbeit verrichten und an jedem Zugseil trieb es einigen die Schweißperlen auf die Stirn. Man wechselte sich alle paar Minuten ab, sodass es für jeden nicht ganz so schwer wurde. Spaß gemacht hat es trotzdem, so die einhellige Meinung. 

Vor dem Katharinenturm war Reinhard Rauche mit seinem Bauchladen und Stefan Kopetschek unterwegs und verteilten gegen eine kleine Spende den berühmten Bad Hersfelder Tropfen, das Lullusfeuer in Fläschchen an die Zuschauer.

Nach dem Läuten der Lullusglocke gingen die "Bad Hersfelder Mönche" gemeinsam zum Marktplatz, besuchten einige Schausteller und drehten einige Runden im Riesenrad. Natürlich ertönte auch einige Male die "Lolls Attacke",  "Enner, Zwoon, Dräi Bruder Lolls". 

Hintergrund zu den Bad Hersfelder Mönchen

Diese ehrenamtliche Gruppe, stellt die historischen Bad Hersfelder Mönche dar, die im Kloster Hersfeld oder Stift Hersfeld lebten. Die Benediktiner-Abtei bestand von 769 bis 1606 und hatte in diesen 837 Jahren 66 Äbte. Den Kern des Klosterlebens bildete die Stiftskirche, die heute nur mehr als größte romanische Kirchenruine Europas besteht und in der in jedem Jahr die Bad Hersfelder Festspiele stattfinden. Die Geschichte der Abtei ist eng mit der Geschichte der Stadt Bad Hersfeld verbunden. Wie ein "Mönch" gegenüber OSTHESSEN|NEWS sagte, seien die "Bad Hersfelder Mönche" kein Verein, sondern eine Gruppe von Männern, die dieses "Hobby" ausüben so wie das jährliche Läuten der Lullusglocke. Aber auch beim Lollsfestzug laufen die "Mönche" schon seit vielen mit und sind in ihre unverwechselbaren braunen Kutten gehüllt, immer wieder ein Hingucker. (Gerhard Manns) +++

Der älteste „Mönch“, der 86-jährige Henner Göbel


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