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Geschäftsführer Opel-Fahr Reinhard Kolb, MIT-Landesvorsitzender Edwin Balzter, parlamentarischer Staatssekretär Hartmut Schauerte, Vors. Verband Dt. Opel-Händler Thomas Bieling, Regierungsdirektorin im Bundesministerium Susanne Kleinpoppen, Inh. Opel Düsseldorf Dr. Klaus Gutberlet, MIT-Kreisvorsitzender Winfried Rippert, MIT-Bundesvorstandsmitglied Gerd Robanus
05.05.09 - Region
Opelhändler setzen sich für Fördermodell ein - MIT-Treffen mit Händlern in Bonn
Aufgrund einer Initiative des MIT-Kreisvorsitzenden Winfried Rippert trafen sich Opel-Händler und Mittelstandsvertreter im Bonner Bundeswirtschaftsministerium mit dem mittelstandspolitischen Sprecher der Bundesregierung und parlamentarischen Staatssekretär, Hartmut Schauerte MdB. Der Sprecher und Vorsitzende des Verbandes deutscher Opel-Händler e.V., Thomas Bieling, erläuterte die Haltung der Opel-Händler durch den Einsatz eines Investors bei Opel Rüsselsheim. Er schilderte die 100 %ige Bereitschaft der Opel-Händler, sich an einem Fördermodell für Opel zu beteiligen, indem alle Opel-Händler 150,-- € pro verkauftem Auto in einen Beteiligungsfond einzahlen würden, so dass etwa mit 500 Mio. € gerechnet werden könne. Die übrigen Opel-Händler Europas würden sich an einem solchen Fond beteiligen. Bieling erläuterte, dass 85 bis 90 % der Opel-Händler nicht weiterleben könnten, wenn die Rettungsaktion bei Opel missglücke.
Reinhard Kolb, der geschäftsführende Anteilseigner bei Opel-Fahr, ergänzte, dass es allein in Deutschland ca. 500 Opel-Vertragshändler gäbe. Darüber hinaus nochmals 500 sogenannte autorisierte Opel-Vermittler und nochmals etwa 2.000 Opel-Servicepartner. In diesen über 2000 Betriebsstätten seien in Deutschland etwa 35.000 Beschäftigte und in Europa etwa 120.000 Mitarbeiter betroffen, wenn die Opel-Krise nicht gelöst werden könne.
MIT-Landesvorsitzender Edwin Balzter und MIT-Bundesvorstandsmitglied Gerd Robanus sprachen sich für eine Staatsbürgschaft für Opel aus, in der auch die geplanten Fördermodelle der Händler abgedeckt wurden müssten. Eine direkte Beteiligung des Staates an Opel könne man allerdings nicht vertreten, weil sie der freien sozialen Marktwirtschaft zuwider laufe.
Der parlamentarische Staatssekretär Schauerte MdB war dankbar für die umfassenden Informationen aus der Sicht der Händler, zu denen auch der Inhaber des Opel-Hauses Ulmen in Düsseldorf, Dr. Klaus Gutberlet, gehörte. Schauerte sagte, dass es zwei bis drei ernsthafte Interessenten gäbe, zu denen auch die bereits genannten Investoren Fiat und die kanadisch/österreichische Firma Magna gehörten. Schauerte sagte, die Bundesregierung werde mit den Interessenten Verhandlungen aufnehmen und keinen von vorhinein ausschließen, obwohl die Opel-Händler einer Beteiligung von Fiat mit großer Skepsis entgegensehen. Reinhard Kolb von Opel-Fahr meinte hierzu, dass gerade Fiat mit seinen Finanzproblemen und einer Opel-ähnlichen Produktpalette für die Händlerschaft größte Probleme mitbrächte.
Zum Abschluss des Gesprächs erklärte Rippert, dass es sehr hilfreich war, dem parlamentarischen Staatssekretär Schauerte MdB und der Anwesenden Regierungsdirektorin im Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie, Susanne Kleinpoppen, die Besorgnisse der Opel-Händler unmittelbar für die kommenden Verhandlungen mit auf den Weg zu geben. Gerade von der Bedrohung der mittelständischen Arbeitsplätze innerhalb der Opel-Händlerschaft und der Zulieferindustrie werde im Zusammenhang der Opel-Finanzkrise kaum gesprochen. Auch ihre Sorgen seien ebenso ernst zu nehmen, wie die der Opel-Belegschaft.+++