Archiv
Der Handball-Start: Große Vorfreude und einige Fragezeichen
29.10.21 - Endlich, endlich geht es wieder los. Nach mehr als eineinhalb Jahren Pause startet am Wochenende der hessische Amateurhandball wieder in den Ligabetrieb. Die Vorfreude bei Fans, Spielern und Trainern ist riesig. Doch genauso groß sind auch die Fragezeichen. Wer wo steht und welche Spuren die lange Pause hinterlassen hat, weiß nämlich noch niemand.
Es war der 12. März 2020, der die Handballwelt in Hessen von jetzt auf gleich auf den Kopf stellen sollte. An diesem Tag brach der Hessische Handballverband (HHV) wegen des Corona-Virus die damals laufende Saison in allen Klassen ab. Vom einem auf den anderen Tag ruhte der komplette Spielbetrieb. Und daran hat sich seitdem nichts geändert. Bis jetzt.
Denn der Handball steht wieder in den Startlöchern. Am Wochenende starten die verschiedenen Ligen in die neue Saison. Und die hat gleich einiges zu bieten. Da wäre beispielsweise der Auftakt ins Abenteuer Oberliga für die HSG Großenlüder oder das Osthessen-Derby in der Landesliga zwischen dem TV Hersfeld und dem Hünfelder SV.
"Ich glaube, uns geht es da allen ähnlich. Wir sind voller Vorfreude, dass es endlich wieder losgeht. Das ist ja das, was wir in unserer Freizeit am meisten vermisst haben, dieses Gemeinschaftsgefühl, der sportliche Wettkampf. Gerade das macht den Mannschaftssport so besonders", freut sich Hünfelds neuer Trainer Sebastian Hüttenmüller. Er gastiert am Samstag (18:30 Uhr) in Bad Hersfeld zum Derby.
Die Hersfelder befinden sich derzeit in den letzten Zügen der Vorbereitung. Am Samstag kann Trainer Christian Weiß dann auch auf die drei Neuzugänge Benjamin Kraus, Kai Becker und Tom Holzapfel bauen, die alle aus der eigenen Nachwuchs-Schmiede den Weg in die Seniorenmannschaft gefunden haben.
Erstmals werden auch wieder Fans dabei sein und die Halle in einen Hexenkessel verwandeln. "Das wird hoffentlich ein Gänsehautmoment, den jeder genießen wird", so Hüttenmüller.
Genießen sollen auch die Spieler der HSG Großenlüder das Abenteuer Oberliga. Mit einem Jahr Verspätung startet die Mannschaft von Trainer Matthias Deppe in die neue Klasse und muss zum Auftakt am Sonntag (18 Uhr) nach Vellmar. "Mal sehen, wie wir uns schlagen, vielleicht wird am Anfang noch etwas Respekt vor der neuen Liga zu spüren sein, aber ich bin optimistisch, dass wir die Klasse haben, um uns in der Liga zu etablieren. Wir haben uns gut verstärkt und die Jungs sind heiß wie Frittenfett", sagt Deppe.
Ihn und seine Kollegen plagen aber auch noch das ein oder andere Fragezeichen. Keiner weiß, wo er nach der langen Pause steht. "Es wird eine Wundertüte", glaubt Hüttenmüller, der mit seinem HSV aber dennoch um die Aufstiegsplayoffs mitspielen will. In Großenlüder kämpft man dagegen mit dem Regelwerk. In der eigenen Halle muss ohne Haftungsmittel gespielt werden, in vielen anderen dagegen mit. "Das kann natürlich schon ein Unterschied machen. Wir werden sehen, wie sich das auswirkt und ob es ein Vor- oder Nachteil für uns ist", so Deppe. Doch das sind alles nur Nebensächlichkeiten. Hauptsache es geht endlich wieder los – nach eineinhalb Jahren Pause. (fh)+++