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Auf der Sitzung des NSG-Projektes. - Fotos: gr

VOGELSBERGKREIS Personelle Veränderungen stehen an

Positive Halbzeitbilanz beim Naturschutzgroßprojekt

05.11.21 - Die Erhaltung und Entwicklung der Landschaft des Vogelsbergs durch Bewirtschaftungs-und Pflegemaßnahmen ist Hauptziel des Naturschutzgroßprojektes Vogelsberg. Im Rahmen von projektbegleitenden Arbeitsgruppensitzungen finden regelmäßig Überprüfungen dieses Zieles statt.

So trafen sich jetzt auf Einladung des Natur- und Lebensraum Vogelsberg, dem Trägerverein des Projektes, Vertreter des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit, des Bundesamt für Naturschutz, des Hessischen Ministeriums für Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz, des RP Gießen, des Vogelsberg- und Wetteraukreises von Hessen Forst sowie weiteren naturschutzrelevanten Institutionen im Hotel Ristorante Herbstein.

Projektleiter Garchow.

Klaas Rüggeberg.

Julia Blumensaat.

Projektleiter Ruben Max Garchow und dessen Stellvertreter Klaas Rüggeberg wiesen in ihren Ausführungen darauf hin, dass in den letzten beiden Jahren der Kauf von Grundstücken, wie eine Feuchtwiese bei Crainfeld, eine Wiese bzw. Weide mit Gehölzriegeln bei Ruppertenrod, eine Bergmähwiese bei Herbstein sowie bei Ruppertenrod erfolgten. Langfristig gepachtet wurden von der Gemeinde Grebenhain, Weideflächen, Bergmähwiesen und kleinere Brachflächen mit einer Gesamtgröße von 56,25 ha. Weitere Flächen mit Gehölzanteil im Oberwald, am Ernstberg, im Förderraum um Ilbeshausen und Völzberg sollen in Abstimmung mit Bürgermeister Sebastian Stang und dem Vorstand des Trägervereins folgen. 

Sehr umfangreich waren die Informationen über die Biotopeinrichtenden und lenkenden Maßnahmen der Jahre 2020 und 2021 bei den Arbeiten im Offenland zur Wiederherstellung artenreichen Grünlandes. Unter anderem gab es Entbuschungsmaßnahmen, Neophyten/Lupinen-Bekämpfung (110 ha) und Wiesendrusch (42 ha). Auf nahezu allen Flächen sind inzwischen mehr Arten vorhanden wie bei der Ersterfassung. Bei den entbuschten Flächen wies Garchow hin, dass diese sehr unstabil seien und zur weiteren Qualitätsverbesserun eine angepasste Bewirtschaftung erforderlich sei. 

Dr. Heiko Sawitzky.

Dr. Heiko Sawitzky von NATURPLANUNG Hungen unterstrich dies in seinen nachfolgenden Ausführungen mit eindrucksvollen Fotos. Bei der Neophyten/Lupinen Bekämpfung sei eine vollständige Entfernung in den meisten Fällen bisher nicht erreicht worden. Bei Vergleichsuntersuchungen botanischer Hot-Spot sei insgesamt ein Rückgang der Vorkommen wertgebender Pflanzenarten festgestellt worden. Als mögliche Ursache nannte Dr. Sawitzki intensive Stand-Beweidung, Silage-Nutzung, Überdüngung sowie Wühl- und Trockenschäden.

Im Rahmen des Naturschutzgroßprojektes wurde eine Schaftränke am Breungeshainer ...

Bei einer Untersuchung von Tagfaltern wurde nahezu auf allen Flächen in 2019 eine höhere Artenzahl wie 2012 festgestellt. Letzter Punkt der Arbeitsgruppensitzung war die Vorstellung der Ergebnisse der Bachelorarbeit der ehemaligen Praktikantin Julia Blumensaat zur Untersuchung von Maßnahmen am "Breungeshainer Hang". Schwerpunkte waren die Neophyten/Lupine Bekämpfung, Entbuschung, Verjüngung von Heidebeständen, Vorbereitung Einsaat (Mulchen, Striegeln), Einsaat mit Wiesendrusch und Bau einer Tränke. Als Fazit zog sie, dass der Erhalt der Lebensraumtypen (LTR) Flächen durch angepasste Bewirtschaftung möglich sei. Auf Einsaat Flächen konnten neue FFH-LRT ausgewiesen werden. In Teilen erfolgte ein Wandel des LRT. Entbuschung und Mulchen der Heidebestände fördert den Erhalt des prioritären Lebensraumtyps. Invasive Neophyten und Unterbeweidung bezeichnete sie als häufigste Beeinträchtigungen, deshalb sei ein höherer Weidedruck zu empfehlen. Der langfristige Flächenerhalt sei durch extensive Bewirtschaftung und Management möglich. 

Keine positive Aussage kam zu Beginn der Tagung vom stellvertretenden Vorsitzenden des Trägervereins, Karl-Heinz Zobich, zur personellen Lage, denn er teilte mit, das Projektleiter Ruben Max Garchow den Vogelsberg verlässt und zu einer festen, unbefristeten Anstellung in seiner Heimat wechselt. Die Projektleiterstelle wird dann voraussichtlich ab 01. Februar 2022 neu besetzt. Der neue Projektleiter wird von Garchow zwei Monate lang eingearbeitet. Als positiv bezeichnete Zobich die Tatsache, dass das Projekt ab dem 1. März 2022 personell um eine halbe Stelle aufgestockt werde. Diese soll das Projekt im Flurstückankauf unterstützen, zudem soll es wieder eine Praktikumsstelle geben, die von April bis September besetzt werden kann.

Die Elternzeitvertretung von Michaela Fedeli (stellv. Projektleitung) laufe im Februar aus. Diese werde aktuell von Klaas Rüggeberg vertreten. Wie es weiter gehe sei noch in der Abstimmung. (gr) +++


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