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Der Leiter des AWO-Väterprojekts in Fulda reiste mit sechs weiteren Vätern ins Ahrtal, um die Opfer der Flut bei den Aufräumarbeiten zu unterstützen. - Fotos: AWO Fulda/Kariem Osma

FULDA Helfer sind schockiert

Aufräumarbeiten dauern an: "AWO-Väter" unterstützen Flutopfer im Ahrtal

13.11.21 - Mehr als drei Monate nach der Flutkatastrophe im Ahrtal gleicht das Bild vor Ort noch immer dem eines Erdbebengebiets. Die Menschen seien – trotz nachlassenden medialen Interesses – auch weiterhin auf Hilfe angewiesen, meint Kariem Osman. Der Leiter des AWO-Väterprojekts in Fulda reiste deshalb mit sechs weiteren Vätern ins Ahrtal, um die Opfer der Flut bei den Aufräumarbeiten zu unterstützen.

"Die Fahrt Ende Oktober war eine Initiative der Väter unseres Projekts", sagt Osman. Ursprünglich habe die Gruppe bereits kurz nach der Flut im Juli ins Ahrtal fahren wollen. "Doch damals wussten wir noch nicht, wie wir das konkret umsetzen können." Eine Bekannte, die bereits zuvor im Ahrtal bei den Aufräumarbeiten geholfen hat, unterstützte die Gruppe bei der Planung.

Der erste Eindruck im Ahrtal schockierte die sieben Männer. "Normalerweise denkt man, das Wasser ist lange zurückgegangen, die Überschwemmung ist vorbei", so Osman. Doch noch immer müssen Keller von Schlamm und Schutt befreit werden. Das habe ihren Wunsch zu helfen verstärkt. An insgesamt zwei Tagen packten sie gemeinsam mit 75 weiteren Helfern aus ganz Deutschland mit an, befreiten ein Hotel und ein Privathaus von den Hinterlassenschaften der Flut.

Wie die Ahrtaler auf die Helfer reagierten

"Die Stimmung unter den Helfern war wunderbar, fast schon familiär", sagt Osman. Es habe sich angefühlt, als kenne man sich schon eine lange Zeit. Diese Atmosphäre und das Wissen, durch die eigene Arbeit einen Teil dazu beigetragen zu haben, die Not der Menschen zu lindern, behalte er in Erinnerung.

Die Ahrtaler, selbst denen, welchen die Gruppe an den zwei Tagen nicht helfen konnte, zeigten sich dankbar über die große Hilfsbereitschaft, schöpften daraus neue Hoffnung. Man sei ins Gespräch gekommen, habe von den einzelnen Schicksalen der Menschen erfahren, so Osman. Derzeit planen die Väter eine weitere Fahrt ins Flutgebiet.

Mitte Juli überflutete die Ahr im Rheinland eine Fläche von fast 200 Hektar. Mehr als 130 Menschen starben im Zuge der Flut, Tausende sind obdachlos. Laut Medienberichten sind mehr als 3000 der 4200 Gebäude entlang der Ahr beschädigt. Das entspricht rund 70 Prozent aller Gebäude. Die materiellen Schäden werden auf mehrere Milliarden Euro beziffert.
 

Über das Väterprojekt


Seit 2020 gibt es das Projekt, jede Woche treffen sich die Teilnehmer, planen Aktionen oder organisieren Exkursionen und diskutieren über Politik und Demokratie. Ziel ist es, die Männer, –insbesondere die, die neu in Deutschland sind – bei der Suche nach Arbeitsplätzen und Wohnungen sowie der Kindererziehung zu unterstützen. (pm) +++


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