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Die Bläserphilarmonie begeisterte bei ihrem Auftaktkonzert - Foto: (c) HMV

SCHLITZ Fulminantes Auftaktkonzert

Standing Ovations für die Bläserphilharmonie Osthessen

19.11.21 - Die meisten Menschen erleben dies nur einmal: das Gründungskonzert eines Orchesters. Aber nicht nur deswegen durften sich die Besucher des Gründungskonzertes der Bläserphilharmonie Osthessen im Konzertsaal der Landesmusikakademie Hessen in Schlitz glücklich schätzen: Das Auftaktkonzert am 13. November 2021 war fulminant und berührend zugleich.

42 Musiker aus mehr als 25 Musikvereinen, Bands und Musikschulen im Bereich Osthessen haben sich zu diesem neuen Klangkörper zusammengefunden. Mit der Bläserphilharmonie Osthessen möchte der Hessische Musikverband e.V. (kurz: HMV) ambitionierten Musikerinnen und Musikern die Möglichkeit geben, in einem großen sinfonischen Blasorchester zu musizieren. Initiiert wurde das Orchester von Christoph Vey und Mareike Wütscher, die den HMV, der als einer der größten Musikverbände des Landes über 15.000 Musikerinnen und Musiker in 340 Vereinen aus dem Bereich der Blasorchester und Spielleute unter seinem Dach vereint, in der Region vertreten.

Die Besetzungsform sinfonisches Blasorchester kommt in der Region nicht sehr oft vor und so ermöglicht die Bläserphilharmonie den Interessierten das Spielen von Literatur, die im Heimatverein beispielsweise aus Besetzungs- oder Interessensgründen oder auch dem Schwierigkeitsgrad nicht möglich ist. Auch soll eine Plattform geschaffen werden, die den Musikvereinen die Möglichkeit bietet, ihre Netzwerke zu erweitern, sei es auf musikalischer oder auf freundschaftlicher Ebene – wobei das eine das andere ja nicht ausschließt.

"Wir wollen keine Konkurrenz zu den angestammten Vereinsorchestern sein, sondern ein ergänzendes Angebot für Motivierte in ein bis zwei Arbeitsphasen pro Jahr bieten", betont Christoph Vey im Gespräch. Mareike Wütscher, Dirigentin der Bläserphilharmonie, ergänzt, dass das in der Probenarbeit erlernte Wissen ja nicht zwangsläufig für den einzelnen genutzt würde, sondern Wissen und Spielkultur durchaus auch im Heimatverein weitergegeben werde und das so auch qualitätssteigernd wirken kann.

In nur vier Probetagen haben die Musikerinnen und Musiker ein Programm auf die Beine gestellt, das musikalisch an eine ganze Bandbreite von Gefühlen appellierte. Es gab viel Leidenschaft und Lebensfreude, aber auch düstere und melancholische Momente zu erleben.

Zuversichtlich und mit vollem Blasorchestersound startete das Orchester mit der "Fanfare for a new horizon" des österreichischen Komponisten Thomas Doss. Diese Fanfare steht für Ziele, die die Bläserphilharmonie Osthessen sich auch auf die Fahne geschrieben hat: Fortschritt und Horizonterweiterung unter Beibehaltung traditioneller Werte. Das nächste Werk war Kino für die Ohren und wahrscheinlich das Beeindruckendste des Konzertabends: ein Arrangement von Johan de Meij aus der Filmmusik zur Shakespeare-Verfilmung Henry V. Das Orchester machte dem Publikum die Geschichten von Krieg & Frieden im Mittelalter in allen Facetten hörbar.  Vom Mittelalter zurück ins Jetzt, allerdings einmal über den großen Teich ging es im nächsten Stück: Manhattan von Philip Sparke. Mit bluesartigen Klängen verzauberte Trompetensolist Martin Klüh die Zuhörenden in eine gemütliche Jazzbar am Samstagabend, während am nächsten Morgen im zweiten Satz mit rasanten Läufen und technischem Können im Central Park geschäftiges Treiben herrschte.

Christoph Degen, SPD-Landtagsabgeordneter und Präsident des Hessischen Musikverbandes verlieh in einem Grußwort seiner Freude über die Orchestergründung Ausdruck und betonte: "Streaming-Dienste können ein solches Erlebnis nicht ersetzen!" Diese Würdigung und den 100. Geburtstag des Komponisten Alfred Reed feierte die Bläserphilharmonie mit "A Festival Prelude" und stimmte damit zur zweiten Konzerthälfte ein.

 In einer Traumwelt fanden sich die Zuhörerinnen und Zuhörer im Traum des Oenghus des hessischen Komponisten Rolf Rudin wieder. Das etwas bedrohlich wirkende Keltentum in Irland wurde anschließend von fröhlichen Melodien in "From the Highlands" von Marco Pütz wieder aufgehellt. Der Komponist hat hier schottische Volkslieder zur Grundlage schwungvoller Arrangements genommen, in denen die Tuben auch einmal ihre liebevoll-melodiöse Seite zeigen durften. Zum Abschluss des Abends ging es für das Publikum noch einmal an den Broadway. Mit bekannten Melodien aus dem Musical "Der Zauberer von Oz" verführten Dorothy und ihre Freunde am Ende alle Gäste mit "Somewhere over the rainbow" auf der anderen Seite des Regenbogens.

Dem Beifall und den Standing Ovations war zu entnehmen, dass das Publikum mehr wollte. Mit dem Konzertmarsch "Arsenal" von Jan van der Roost verlieh das Orchester den Zuhörerinnen und Zuhörern genügend Schwung, damit diese vergnügt den Heimweg antraten.

Die Termine der nächsten Arbeitsphase der Bläserphilharmonie Osthessen stehen schon fest:

19.02.2022                  Probentag
20.03.2022                  Probentag
25.-27.03.2022           Proben-Wochenende
02.-03.04.2022           Konzert-Wochenende

Interessierte Musikerinnen und Musiker, Förderer und Sponsoren können sich gerne beim Bezirksvorsitzenden des Hessischen Musikverbands Christoph Vey melden: [email protected] (pm)+++


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