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Rotenburgs Bürgermeister Christian Grunwald ist noch bis März 2024 im Rotenburger Rathaus. - Foto: Kevin Kunze

ROTENBURG/F. O|N-Interview Christian Grunwald (2)

Politik adé? Rotenburger Bürgermeister macht nach zweiter Amtszeit Schluss

20.11.21 - Was macht ein Bürgermeister nach zwölf Jahren Amtszeit zukünftig? Diese Frage muss sich Rotenburgs Rathauschef Christian Grunwald (44, CDU) in nächster Zeit stellen. Denn im März 2024 endet seine zweite Amtszeit. Grunwald hat bereits verkündet, in 2023 nicht noch einmal für das Amt zu kandidieren. Zwei Posten kann er indes schon in der Gegenwart ausschließen - ein Landtags- oder Bundestagsmandat kommt für ihn nicht infrage. Warum er kein politisches Amt anstrebt, erklärt er im zweiten Teil des OSTHESSEN|NEWS-Exklusivinterview.

"Ich habe schon frühzeitig gesagt, dass ich lediglich für zwei Amtszeiten zur Verfügung stehe. Die Demokratie lebt vom Wandel und es ist mir im Sinne der Stadt wichtig, dass man Erneuerung hat - auch personell. Daher halte ich es für richtig, das Amt nach zwei Perioden weiterzugeben", erklärt der leidenschaftliche Kommunalpolitiker im Gespräch mit O|N. Gedanken über seine eigene Zukunft, welche Tätigkeit er zukünftig angehen möchte, hat er sich zwar schon gemacht, konkret sind die Ideen noch nicht geworden: "Ich kann mir einen Job in der Verwaltung genauso gut vorstellen, wie in der freien Wirtschaft. Ich denke, dass ich mich mit meiner Berufserfahrung, meinem Wissen und meiner Persönlichkeit hier wie da gut einbringen könnte. Daneben möchte ich gerne auch zukünftig ehrenamtlich aktiv im Sport und in der Feuerwehr sein."

Stachel nach verlorener Wahl saß zunächst tief


Eine berufliche Möglichkeit hat sich für Grunwald Ende September allerdings zerschlagen: Bei der Wahl des Ersten Kreisbeigeordneten (EKB) zog er gegen Friedewalds Dirk Noll (SPD) den Kürzeren. Im ersten Moment saß der Stachel dabei tief: "Mittlerweile habe ich überhaupt kein Problem mehr damit - ich gebe allerdings zu, dass ich anfangs natürlich enttäuscht war. Bei der Wahl habe ich dennoch wieder viel über politische Prozesse gelernt."

Mit seinem Konkurrenten Dirk Noll habe er indes ein gutes Verhältnis - Grunwald weiter: "Es war ihm sicher auch selbst unangenehm, dass AfD-Stimmen zu seiner Wahl geführt haben. Hier wäre es sicher für ihn hilfreicher gewesen, wenn seine eigene SPD-Fraktion im Vorfeld nicht so offensiv kommuniziert hätte, dass ein Vize-Landrat nur ohne Stimmen der AfD gewählt werden soll."

Mit einer Wahl zum EKB hätte Grunwald sich vor allem zum Ziel gemacht, den Kreis wieder enger zusammenzuführen: "Bei verschiedenen Debatten gerade um das HKZ oder den ICE-Halt in der Region ist man unterschiedlicher Meinung in Nord- und Südkreis. Das ist aber vollkommen in Ordnung und die Diskussion ist ein wichtiger Bestandteil der Demokratie. Gerne hätte ich dabei als Bindeglied im Landratsamt mitgeholfen, wieder mehr Einigkeit im Landkreis herzustellen. Ich trauere dem aber jetzt nicht jeden Tag hinterher. Mein Platz ist in Rotenburg und für meine Stadt hänge ich mich jetzt natürlich weiterhin bis zum Ende meiner Amtszeit voll rein", so das langjährige Kreistagsmitglied weiter.

Kinder und Jugendliche müssen wieder zum Sport geführt werden


Ein weiterer wichtiger Bereich für Grunwald ist der Sport in der Region - als passionierter Hockeyspieler und Mitglied in diversen Sportvereinen, hat die körperliche Betätigung für ihn schon immer eine große Rolle gespielt. Doch Grunwald ist, neben seiner Tätigkeit als Rathauschef, auch Sportkreis-Vorsitzender. Dort sieht er allerdings durch die Pandemie gerade Probleme im Jugendbereich: "Glücklicherweise sind die Mitgliedszahlen unserer rund 300 Vereine im Sportkreis Hersfeld-Rotenburg relativ stabil geblieben. Das liegt sicher auch an der besonderen Identifikation der Sportlerinnen und Sportler mit ihren Vereinen bei uns im ländlichen Raum. Allerdings ist im Jugendbereich die Situation etwas angespannter. Durch die Lockdown-Maßnahmen können weniger Kinder an die Sportarten herangeführt werden. Da muss gemeinsam mit der Politik etwas passieren, um die Zukunft des vielfältigen Sportes auch in unserem Kreis zukünftig zu gewährleisten", appelliert Grunwald abschließend. (Kevin Kunze)+++


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