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Unattraktive Arbeitszeiten und Co: Mangel an Azubis im Gastgewerbe
25.11.21 - Auf dem Ausbildertreffen der Hotel- und Gaststättenbetriebe an der Vogelsbergschule in Lauterbach wurde die geringe Bereitschaft junger Menschen für eine gastgewerbliche Ausbildung beklagt. Besonders Corona hat dazu geführt, dass sich noch weniger junge Menschen für eine Ausbildung im Hotel- und Gaststättengewerbe interessieren. Entsprechend gering sind im Moment die Ausbildungszahlen, die die Vogelsbergschule als Berufsschulstandort gefährden.
Wie schaffen wir es, junge Menschen für die Ausbildungsberufe Köchin/Koch, Hotelfachfrau/-mann, Restaurantfachfrau/-mann sowie Fachkraft im Gastgewerbe zu gewinnen? Dies war eine Frage, die die Diskussionen auf dem 90-minütigen Ausbildertreffen beherrschte.
Teildienst, lange Mittagspausen
Die Branche hat ein schlechtes Image. Die Arbeitszeiten im Gastgewerbe sind für junge Menschen ein Thema. Der früher oft praktizierte Teildienst, der für die Auszubildenden eine lange Mittagspause mit langen Arbeitszeiten am Abend bedeutete, wurde bereits in einigen Betrieben durch andere Arbeitszeitmodelle ergänzt, die den Bedürfnissen junger Menschen entgegenkommen.Marian Mattner von QuABB (qualifizierte Ausbildungsbegleitung in Betrieb und Berufsschule), der Betriebe und Auszubildende bei auftretenden Ausbildungsproblemen begleitet, betonte die Notwendigkeit, den Auszubildenden während der Ausbildung genügend Aufmerksamkeit zu schenken. Treten Ausbildungsprobleme auf, dann helfe nach seiner Erfahrung meist ein ruhiges Gespräch zwischen Ausbilder und Auszubildendem. Gerne könnte man ihn von betrieblicher Seite, aber auch vonseiten der Auszubildenden bei Ausbildungsschwierigkeiten kontaktieren (Tel. 0175 8826481).
Carolin Vaupel und Kerstin Sobota von der Agentur für Arbeit informierten über finanzielle Fördermöglichkeiten für die Betriebe im Rahmen der Ausbildung neuer Fachkräfte. Es gibt außerdem kostenfreie Unterstützungsangebote für Auszubildende, deren Muttersprache nicht Deutsch ist, bei Prüfungsvorbereitungen und bei Schwierigkeiten bei den theoretischen beruflichen Inhalten. Ralf Chemnitz vom Bildungswerk der Hessischen Wirtschaft in Lauterbach berichtete, dass das Bildungswerk, die von der Agentur für Arbeit angebotenen Unterstützungsmaßnahmen in Form von Stütz- und Förderunterricht umsetzt. Das Bildungswerk kann von Ausbildungsbetrieben und Auszubildenden jederzeit direkt angesprochen werden.
Interessierte Ausbildungsbetriebe können sich in allen genannten Angelegenheiten an Carolin Vaupel unter der Telefonnummer 06641 964516 wenden.
Interessante Berufsausbildung
Kerstin Sobota brach noch einmal eine Lanze bei den Betrieben dafür, sich aktiv für die Suche nach Auszubildenden zu engagieren, um damit einen Beitrag zum Erhalt des Berufsschulstandortes für die Gastronomie in Lauterbach und die dadurch gegebene betriebsnahe Ausbildung und den Vogelsberg als Tourismusregion, zu leisten. Die für das Gastgewerbe zuständige Abteilungsleiterin der Vogelsbergschule, Elke Fleischer, regte an, dass gastronomische Betriebe sich zusammentun und aktiv für Auszubildende werben, um dadurch dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken. Der Gastronomiebereich bietet neben einer interessanten Berufsausbildung nach der Ausbildung viele Weiterqualifizierungs- und Aufstiegsmöglichkeiten im In- und Ausland an.Die Vogelsbergschule bietet den gastgewerblichen Betrieben an, Ausschreibungen für Ausbildungsstellen per E-Mail an die Schule weiterzuleiten ([email protected]). Die Schule wird diese in der Schule aushängen und an interessierte Schüler weitergeben. (pm) +++