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Stella Höhne vom Autohaus Scheller - Fotos: Marius Auth/Laura Walter

FULDA/PETERSBERG Restriktionen bis zum 23. Dezember

Einzelhändler leiden unter 2G: "Keine Hoffnung mehr fürs Weihnachtsgeschäft"

08.12.21 - Die 2G-Restriktionen treffen die regionalen Einzelhändler hart: Genau bis zum 23. Dezember dürfen nur Geimpfte und Genesene die Geschäfte betreten - gerade in der Zeit der Weihnachtseinkäufe. Die Stimmung ist dementsprechend geknickt.

Bei den Autohändlern kommen zur 2G-Problematik noch die Lieferschwierigkeiten ...

Gleich im Eingangsbereich müssen die Kunden kontrolliert werden

Im Autohaus Scheller wird der Kunde gleich am Eingang vom großen Stoppschild empfangen - und muss dort warten, bis ein Mitarbeiter überprüft hat, ob alles in Ordnung ist mit dem Kaufinteressenten. Stella Höhne, Assistentin der Geschäftsleitung beim Autohaus Scheller, hat nicht nur die neuerlichen Restriktionen zu verarbeiten: "Die Auflagen sind jedes Mal etwas Neues, man muss sich einlesen: Wie betrifft uns das? Was müssen wir machen? Was sind die Herausforderungen dabei?" Dazu kämen die Lieferschwierigkeiten der Hersteller: "Wir müssen aufpassen, dass wir die Ausstellungsfahrzeuge nicht verkaufen, sonst können wir Kunden die aktuelle Modellpalette nicht zeigen, so extrem ist das geworden. Bei Skoda dauert die Lieferung momentan bis zu einem Jahr, viele Kunden wollen sogar vom Vertrag zurücktreten. Teilweise lassen die Hersteller dann die Soundanlage oder die elektrischen Fensterheber weg, um überhaupt liefern zu können. In dieser Zeit kommt dann 2G noch oben drauf. Wir machen inzwischen mehr über Facebook und Instagram, um die Menschen besser erreichen zu können."

Kontrolle im Eingangsbereich auch bei ROFU Kinderland in Petersberg

Auch im Eingangsbereich vom ROFU Kinderland im Justus-Liebig-Center wird direkt der QR-Code am Eingang eingescannt. Filialleiterin Karin Wunsch ist verärgert: "Hier geht es nur mit 2G, fünf Meter weiter im Norma kann jeder einfach rein. Dann schimpfen Kunden, weil sie bei anderen Einzelhändlern nicht so kontrolliert werden, obwohl die das auch müssten. Die Regelung ist zu willkürlich und ist vor allem schlimm für die Menschen, die nicht reinkommen. Jetzt werden schon die Weihnachtseinkäufe gemacht - wir haben den totalen Einbruch, sonst ist die Frequenz wesentlich höher. Und Hoffnung braucht man sich keine zu machen fürs Weihnachtsgeschäft - 2G geht genau bis zum 23. Dezember."

Das Weihnachtsgeschäft sehen viele Händler durch die Auflagen bedroht ...

s.Oliver Outlet Petersberg: "Die Frequenz ist zurückgegangen, aber die Leute haben ...

Im s.Oliver Outlet Petersberg wenige Meter weiter hat 2G ebenso die Handbremse angezogen. Aber: "Die Kunden, die sich trotzdem die Mühe machen und vorbeikommen, das sind die mit konkreten Kaufabsichten. Die haben das Prospekt dabei und wollen genau das eine Oberteil. Die normale Laufkundschaft hier vom Parkplatz des Justus-Liebig-Center ist weniger geworden, das merkt man schon. Die Aggressionen und das Unverständnis sind zurückgegangen im Vergleich zum letzten Jahr. Kaum einer wird mehr wütend, wenn man kontrolliert, die Leute haben sich daran gewöhnt", erklärt Mitarbeiterin Nadine Friedrich.


Auch in der Innenstadt bleiben die Einzelhändler nicht vor der seit Montag geltenden 2G-Regelung verschont. Beim Betreten des Bekleidungsgeschäfts Nicolissima ist die Geschäftsführerin Nicole Drüschler sofort beim Eingang, um den Impfnachweis und Personalausweis zu kontrollieren. "Ich war total gespannt, wie diese Woche jetzt wird, aber tatsächlich habe ich keine Veränderung gespürt", berichtet sie. Während sie mit einem größeren Andrang am vergangenen Wochenende gerechnet hatte, war das Verhalten doch eher zurückhaltend in ihrem Laden.

Schon seit Wochen sind weniger Kunden im Bekleidungsgeschäft, sodass jederzeit ...

Nicole Drüschler, Geschäftsführerin des Bekleidungsgeschäfts Nicolissima ...

Bereits vor der Tür wird auf die Kontrolle der Impf- oder Genesenennachweise hingewiesen. ...

Auf böse Kommentare aufgrund der Kontrollen musste sie glücklicherweise noch nicht eingehen: "Im Gegenteil. Alle die hier hereinkommen, haben sowohl ihren Impfpass als auch den Personalausweis bereits offen", erklärt sie. Dennoch ist sie der Meinung, dass aufgrund der ruhigeren Kundenanzahl seit Wochen in den Einkaufsläden in Fulda, die 2G-Maßnahme nicht unbedingt notwendig wäre. "Vielleicht in Großstädten oder in großen Einkaufshäusern, aber hier kann auch normal der Abstand eingehalten werden", so die Geschäftsführerin. Nichtsdestotrotz hält sie sich strikt an die Anweisungen und musste glücklicherweise bisher noch keinen ungeimpften oder nicht-Genesenen Kunden wegschicken.  

Matthias Nuhn, stellvertretender Store-Manager bei 43einhalb

Der stellvertretende Store-Manager Matthias Nuhn von dem Sneaker Store 43einhalb hat bereits gemerkt, dass die Kunden nicht sonderlich begeistert von den neuen Regulierungen sind. Trotzdem wird bereits von außen aufmerksam gemacht, dass der Zutritt nur für Geimpfte und Genesenen vorbehalten ist. Die Kontrolle der Dokumente erfolgt sofort nach Betreten des Ladens mittels Scannung des QR-Codes der jeweiligen Zertifikate, um Fälschungen ausschließen zu können. Auch für den Store am Peterstor kamen aufgrund der neuen Verordnungen weniger Kunden vorbei, um die neuesten Sneaker kaufen zu können.

Auch im 43einhalb wird an der Tür auf den Zutritt NUR für Genesene oder Geimpfte verwiesen. ...

"Allgemein waren es natürlich seit der Corona-Zeit viel weniger Kunden, aber bereits jetzt merken wir, dass auch seit dem neuen Beschluss nochmal weniger Kunden zu uns kommen", verrät er. Glücklicherweise blieben auch die Verkäufer im 43einhalb von unfreundlichen Reaktionen verschont und sind bisher immer auf das Verständnis der Kunden gestoßen. Zwar ist eine freundliche Reaktion der Kunden schön, dennoch müssen die Einzelhändler mit größeren Einbußen leben, als sie es bereits in den vergangenen Wochen und Monate bereits tun mussten. Neben der finanziellen Sorge steht für alle Einzelhändler natürlich trotzdem die Gesundheit aller an erster Stelle. (law/mau) +++


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