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Valentino Herrlich trainiert mit Moto2-Weltmeister Stefan Bradl - Foto: Privat

HOFBIEBER Zwölfjähriger führt das Leben eines Profis

Valentino Herrlich will in die MotoGP: "Bei uns ist alles auf Rennsport ausgelegt"

25.12.21 - Valentino Herrlich gehört zu den größten Motorradrennsport-Talenten Deutschlands. Der Zwölfjährige aus Hofbieber, der derzeit im Northern-Talent Cup startet, fährt schon jetzt deutlich älteren Kollegen um die Ohren. Sein Ziel ist klar: Er will irgendwann in die Moto-GP, die Königsklasse des Motorradrennsports. Dafür führt er schon heute ein Leben wie ein Profi. OSTHESSEN|NEWS hat ihn besucht.
 

So fing alles an: Valentino Herrlich 2017 auf einem Pocketbike Archivfoto: Marius Auth

Schon wenn man das Gelände der Herrlichs in Langenbieber betritt und einen Blick in die Garage wirft, wird deutlich, wie groß die Leidenschaft der Familie für den Motorradsport ist. Die Garage sieht ein bisschen aus wie eine Box bei einem MotoGP-Rennen: zahlreiche Motorräder stehen darin und in einem Regal an der Wand sind mehrere Reifensätze zu finden. "Bei uns ist alles auf den Rennsport ausgelegtt", sagt Marco Herrlich.
 
Der Grund dafür ist sein Sohn Valentino. Der Zwölfjährige gehört im Motorradsport zu den größten Talenten in Deutschland. Mit sechs saß er das erste Mal auf einem Pocket-Bike - seitdem möchte er nichts anderes mehr machen. "Es war sehr schnell, aber auch sehr cool", erinnert er sich. Vor allem ist er aber auch auf Anhieb sehr gut. Er hat von Beginn an keine Berührungsängste mit der Maschine, keine Angst vor der Geschwindigkeit. Auf dem Motorrad ist Valentino in seinem Element.

Herrlich trainiert mit einem Weltmeister

Fotos: Carina Jirsch

Vor seiner aktuellen Maschine

Die Familie Herrlich: Valentino, Mutter Bianca und Vater Marco

Schon kurze Zeit später wird er bei einem Sichtungslehrgang entdeckt und darf mit sieben Jahren bereits um die deutsche Pocketbike-Meisterschaft fahren. Danach geht es steil bergauf. 2019 wird er Deutscher Meister in der Minibike Nachwuchsklasse, seit 2021 fährt er im Northern Talent Cup und trainiert regelmäßig mit dem deutschen Moto2-Weltmeister und MotoGP-Piloten Stefan Bradl.
 
Bei diesem kometenhaften Aufstieg fällt es einem Zwölfjährigen nicht immer ganz leicht, auf dem Boden zu bleiben. So geht es auch Valentino ab und an. "Er ist sehr selbstbewusst und lässt das ab und zu auch mal raushängen, dann muss man ihn ein bisschen bremsen", sagt Mutter Bianca lachend. Alles in allem wisse er aber, dass noch ein weiter Weg vor ihm liegt und bliebe deswegen bodenständig und ehrgeizig. 
 

Im Gespräch mit O|N-Redakteur Felix Hagemann

Apropos Ehrgeiz: Um sich den Traum vom Profi-Rennsport zu erfüllen, führt Herrlich schon jetzt eine Art Profileben. "Ich mache jeden Tag eine Stunde Krafttraining, gehe aufs Rennrad oder den Hometrainer und schraube mit meinem Papa in der Garage an meinem Motorrad", erzählt er. Viel Zeit für anderes bleibt da nicht, zumal er am Wochenende oft auf irgendwelchen Rennstrecken unterwegs ist und unter der Woche ganz normal zur Schule geht.

Eltern halten die Luft an 

Ganz ohne Rückschläge geht es aber auch bei Valentino Herrlich nicht. In diesem Jahr brach er sich bei einem Sturz das Handgelenk, verpasste den Großteil der Saison im Northern Talent Cup und trieb seinen Eltern damit den Angstschweiß auf die Stirn. "Wir halten ständig die Luft an wenn er fäht, aber er hat sich dieses Hobby nun mal ausgesucht. Wir wissen, dass er gut ist, dass ist in diesem Sport die größte Sicherheit, die es gibt", sagt sein Vater Marco. Valentino selbst hatte den Sturz schnell abgehakt: "Darüber denke ich gar nicht mehr nach, sonst würde ich unterbewusst auch vorsichtiger fahren und langsamer werden."
 

Die Garage der Herrlichs

Und genau das will er nicht. Stattdessen soll es in den nächsten Jahren nur noch schneller werden. Auch wenn die Bestätigung noch aussteht, wird Herrlich nächste Saison mit großer Wahrscheinlichkeit erneut im Northern Talent Cup starten und kann sich bei den Rennen, die teilweise im Rahmen der MotoGP stattfinden, den Talentspähern präsentieren. Vorher steht aber erst noch ein ungewöhnlicher Winterurlaub auf dem Programm. Kurz nach Weihnachten fliegt die Familie für zwei Wochen nach Spanien – natürlich zum Trainieren. Wie gesagt: Bei der Familie Herrlich ist alles auf Rennsport ausgerichtet. (Felix Hagemann)+++

Vater Marco Herrlich


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