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Die Brücke ist geöffnet, im Bild von links: Jörg Pauli (Projektleiter Vollack Stahlbau), Andreas Schnubel (Designer Schlaich Bergermann Partner), Bürgermeister Thomas Fehling; Erster Stadtrat Gunter Grimm, Michael Klemann (Oberbauleiter Bickhardt Bau) und Fred Halscher (Geschäftsbereichsleiter Bickhardt Bau) - Fotos: Hans-Hubertus Braune

BAD HERSFELD Barrierefrei für Fußgänger und Radfahrer

Stylische "Hessentags"-Brücke ist eröffnet: Beschwingt über die Fulda

18.12.21 - Nein, bei der kleinen Einweihungsfeier gab es keinen Glühwein. Und doch fühlten sich die ersten Fußgänger über die neue Fuldabrücke ein wenig "beschwingt". Der Grund ist einfach zu erklären: Es fehlen noch zwei Dämpfer an der jeweiligen Brückenseite. Doch die Sicherheit ist gegeben und deswegen wollten die Verantwortlichen der Stadt nicht noch länger mit der Einweihung des Bauwerks warten.

Ein Hingucker: Die neue Fuldabrücke in Bad Hersfeld

Spaziergänger Wilfried Bätz und sein Hund Kenia mit Bürgermeister Thomas Fehling ...

Der Entwurf und die Planung des neuen - und in dieser Form - bislang einzigartige Brückenbauwerks stammen vom Büro Schlaich, Bergermann und Partner aus Stuttgart. Das Unternehmen entwickelt weltweit namhafte und prominente Bauwerke, ob in China, den USA oder nun auch in Bad Hersfeld. Das Land Hessen hat den Neubau im Zuge des Hessentags mit einer Million Euro gefördert. Die Arbeiten wurden in einer Arbeitsgemeinschaft von der Vollack aus thüringischen Mihla (Creuzburg, Wartburgkreis) und der Bickhardt Bau AG aus Kirchheim ausgeführt.

Regen sorgt für Verzögerungen

Wegen der Feuchtigkeit und gleich zwei Hochwasser-Situationen in diesem Jahr hat sich die Fertigstellung verzögert. Am Freitag wurde die Brücke offiziell an die Kreisstadt übergeben und gleich anschließend für den öffentlichen Verkehr freigegeben. Bürgermeister Thomas Fehling danke in seiner Ansprache zur Brückeneröffnung den Beteiligten, allen voran den planenden und bauausführenden Firmen sowie dem städtischen Projektleiter Johannes van Horrick.

Bürgermeister Thomas Fehling

Auf einer Breite von drei Metern können jetzt Radfahrerinnen und Radfahrer und Fußgängerinnen und Fußgänger die Fulda überqueren. Zur weiteren Komfortverbesserung werden zu einem späteren Zeitpunkt noch Schwingungsdämpfer eingebaut. Mit der neuen Fuldabrücke besteht jetzt erstmals ein barrierefreier Übergang über die Fulda. Die Brücke ist beleuchtet. Das Naherholungsareal Fuldaaue wird dadurch deutlich besser für Radfahrer, Touristen und Sportler erschlossen und wird mit den angrenzenden Sporteinrichtungen zukünftig an Attraktivität gewinnen. Auch der im September 2020 eingeweihte Rundweg um den Fuldasee (als Ergänzung des Lutherweges) wird davon profitieren. Durch die neue Lage der Brücke sollen zudem die Fernradwege besser geführt werden. Der nahegelegene Parkplatz an der Straßenbrücke der B 62 wird neu überplant und verbessert.

Dadurch entsteht zusammen mit der neuen Fußgängerbrücke für Naherholungssuchende oder Stadionbesucher aus dem südlichen Bereich, etwa vom Johannesberg kommend, eine neue Eingangssituation. Eine vernünftige Parksituation an der B62 und eine kurze, direkte Fußgängerverbindung (ohne heutige Umwege über die alte "Rialto"- Brücke) sollten zukünftig das "wilde" Parken an der Unterau und im Stadionbereich überflüssig machen. Die benachbarte "Rialto"-Brücke ist nicht barrierefrei und stark sanierungsbedürftig, wird aber auch noch einige Jahre bis zum Ende ihrer technisch sicheren Lebensdauer genutzt werden können

Die benachbarte "Rialto"-Brücke ist nicht barrierefrei und stark sanierungsbedürftig, wird aber auch noch einige Jahre bis zum Ende ihrer technisch sicheren Lebensdauer genutzt werden können.

Informationen zum Brückenbauwerk

Baubeginn war im November 2020. Das Bauwerk liegt nördlich der Straßenbrücke an der Bundesstraße B62 und führt im Westen von der Straße "Auf der Unteraue" am Stadion Oberau auf das rechte Fuldaufer mit dem Fuldasee. An dieser Stelle ist die Fulda rund 40 Meter breit. Die S-förmige Schrägseilbrücke in Stahlbauweise umfasst den mittels Seilen gehaltenen Brückenüberbau, zwei freistehende Maste von rund 11,5 Meter Höhe, zwei Widerlager sowie zwei geböschte Rampen in Erdbauweise. Die Baukosten der rund 81 Meter langen und drei Meter breiten Brücke für Fußgänger und Radfahrer betragen rund 2,3 Millionen Euro. Das Projekt wurde mit Fördermitteln des Hessentages 2019 unterstützt. Interessant war der Bauablauf des Brückenbaus: Neben den Gründungs- und Betonarbeiten vor Ort wurden verschiedene Module des Brückenüberbaus parallel an anderen Orten produziert und dann mittels Kran vor Ort montiert. Das geschah so im Mai und Juni 2021 mit zwei großen Brückenteilen am linken und rechten Fuldaufer, der Einhub des 35 Tonnen schweren Mittelteils erfolgte im August. (hhb/pm) +++


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