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Dietmar Weckbach war der bekannte Schäfer in der Rhön. - Fotos: Carina Jirsch

EHRENBERG Inbegriff eines Rhönschäfers

Trauer um Dietmar Weckbach - Wanderschäfer in fünfter Generation

03.08.22 - Der Inbegriff eines Schäfers und weit über die Rhön hinaus bekannt: Dietmar Weckbach kannte in der Region jedes Kind. Jetzt ist der 58-Jährige am 29. Juli nach langer schwerer Krankheit viel zu früh verstorben. Noch im Januar dieses Jahres - es war bitterkalt und in Wüstensachsen lag dicker Schnee - haben wir Dietmar Weckbach besucht, ihn für ein Porträt befragt und ganz viele Bilder gemacht. Inzwischen ist dieser Bericht, den wir in der Hoffnung auf seine Genesung von Woche zu Woche geschoben haben, leider unversehens zu einem Nachruf auf dieses unvergleichliche Original geworden, mit dem wir ihm hier nun posthum ein Denkmal setzen wollen. 

"Das war schon immer mein Ding", verrät Dietmar Weckbach gegenüber OSTHESSEN|NEWS. In seiner gemütlichen Schäferhütte im Herzen der Hoch-Rhön ist er mit Hut und Stock anzutreffen, und gewährt Einblick in seine Profession, die er nach all den Jahren immer noch mit Leidenschaft ausübt. "Vor 35 Jahren bin ich als Wanderschäfer in fünfter Generation hierhergekommen. Das ist nicht für jeden etwas, man muss einfach dafür geboren sein", so der 58-Jährige. "Inzwischen habe ich 500 Rhönschafe." 

Der gebürtige Unterfranke beschäftigt sich mit dem ältesten Gewerbe der Welt, der Schäferei. Auf seinem idyllisch gelegenen Areal nahe Wüstensachsen finden aber nicht nur Schafe Platz. Esel, mehrere Hunde, 16 Ponys, Ziegen und Lamas sind hier ebenfalls zuhause. "Mir ist dabei die artgerechte Haltung ein großes Anliegen. Ein respektvoller Umgang mit den Tieren ist wichtig." Seit 25 Jahren ist der Betrieb auch Bio-zertifiziert. Angefangen hat alles jedoch mit Merino- und Schwarzkopfschafen. "Damals waren die Rhönschafe vom Aussterben bedroht", erinnert er sich. "1996 haben wir schließlich 240 Rhönschafe bei Kassel geholt - und mit diesen Tieren habe ich dann meinen Betrieb auf die originalen Rhönschafe umgestellt." Mit der Zeit sind es immer mehr geworden. "In Thüringen und Hessen gibt es übrigens wieder 5.000 Mutterschafe, es sind jetzt zum Glück genügend da."

"Die Rhön ist schön"

Die Rhön habe unglaublich viel zu bieten. "Wir haben hier eine tolle Landschaft mit viel Flora und Fauna. Auch die Grenze zur bayrischen Rhön liegt direkt um die Ecke." Nicht umsonst erkunden Wanderer und Touristen das Biosphärenreservat zu jeder Jahreszeit, sei es im satten Grün oder bei schneebedeckter Landschaft. Umweltbildung steht für den Schäfer ebenfalls im Vordergrund, vor allem für jüngere Generationen. "Schulklassen bringe ich den Beruf des Schäfers hier auf meinem Hof näher." 

Gemütlich einkehren in der Stube

Seit acht Jahren gibt es auf dem Anwesen eine Gastronomie. Hier können Jung und Alt gemütlich in der Stube einkehren, sich austauschen und lecker speisen. Mittels Mundpropaganda habe sich sein Konzept über die Jahre nicht nur in der heimischen Region rumgesprochen. Die Speisekarte ist klein gehalten. "Wir bieten bei uns nur Regionales an. Es gibt keine Schnitzel mit Pommes und Fanta, sondern Rind- oder Lammfleisch, überbackenen Schafskäse - alles, was man eben selber machen kann. Wir legen großen Wert darauf, dass alles frisch ist." Unterstützt wird Weckbach dabei von einem kleinen Team, auch viele Freunde helfen ihm. (Maria Franco) +++


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