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Bei einer engeren Kurvenfahrt oder einem Ausweichmanöver wäre ein Umfallen der gesamten Fahrzeugkombination unmittelbar zu befürchten gewesen. - Fotos: Polizeipräsidium Osthessen

BREITENBACH AM HERZBERG Weiterfahrt wurde untersagt

Ladungsbedingte Schräglage auf der Autobahn - Sattelzug drohte umzufallen

25.01.22 - Beamte der Polizeiautobahnstation Bad Hersfeld mussten am Dienstag (25.01.), gegen 10 Uhr, einen Sattelzug aus Ungarn von der Autobahn A 5 aus dem Verkehr ziehen, der bereits im Geradeausverkehr eine gefährliche Schräglage aufwies. Bei einer engeren Kurvenfahrt oder einem Ausweichmanöver wäre ein Umfallen der gesamten Fahrzeugkombination unmittelbar zu befürchten gewesen.

Zum Glück befand sich die festgestellte Fahrzeugkombination in örtlicher Nähe zu einer Rastanlage. Mittels Leuchtanzeige "Polizei Folgen" konnte der Sattelzug in langsamer Fahrt auf die dortigen Lkw-Parkplätze geführt und kontrolliert werden. Der 60-jährige Fahrer aus Ungarn öffnete auf Anforderung und unter größter Vorsicht die hinteren Türen des Anhängers. Ungefragt gab er dabei an, bereits vor etwa einer Stunde bemerkt zu haben, dass etwas mit dem Sattelauflieger nicht in Ordnung war. Aus Termingründen sei er ungeachtet dessen jedoch zunächst weitergefahren.

Eklatante Ladungssicherungsmängel

Nach der Türöffnung bestätigte sich der Verdacht der Beamten und eklatante Ladungssicherungsmängel traten zutage. Geladen waren insgesamt 18.000 kg Profilholzpakete auf Paletten, die auf dem Anhänger in mehreren Ladeebenen übereinandergestapelt waren. Während der Fahrt hatte sich diese Ladung allerdings bereits deutlich verschoben, war teils umgefallen und drückte in die linken Planen des Anhängers.Eine Besonderheit stellte in diesem Fall der Umstand dar, dass weder der Fahrer noch der Transportunternehmer unmittelbar für den entstandenen Ladungsvorschub verantwortlich zu machen waren. Die fahrerseitig verwendeten Ladungssicherungsmittel waren geeignet und der unternehmensseitig disponierte Anhänger war zum Transport einer solchen Ladung ausreichend dimensioniert.

Ladungsvorschub führte zu Schrägstand

Im vorliegenden Fall waren die auf Paletten gestapelten Profilhölzer, mit dem Ziel Frankreich, in Dänemark auf den Sattelanhänger verladen worden. Die sich hier gefährlich auswirkende Ladungssicherungsproblematik begann allerdings bereits vor der Verladung. Bei der Stapelung der Hölzer auf den Paletten war nicht auf eine transport- und beförderungssichere Ladeeinheitsbildung geachtet worden. Weder waren die gestapelten Hölzer wirksam mit den Paletten verbunden worden, noch bestand eine ausreichende Verbindung zwischen den Hölzern untereinander. Die einzelnen Kanthölzer waren auf den Paletten mit Kunststoffbändern lose umreift und mit nur einer einzigen dünnen Folienlage umwickelt worden.

Dadurch konnten sich die Holzpakete während der Fahrt auf der Ladefläche setzen, die Folien rissen teilweise flächig auf und die oberen Pakete kippten nach links. Da ein deutlich erkennbarer Ladungsvorschub nach links entstanden war, war ein vorangegangenes Ausweichmanöver oder eine enge Kurvenfahrt als ursächlich anzusehen. Der Vorschub der Ladung bewirkte eine starke Belastung der linken Aufbauten des Anhängers. Der enorme Schrägstand war entstanden, weil sich zeitgleich der Ladungsschwerpunkt stark nach links verlagert hatte.

Weiterfahrt untersagt

Die Weiterfahrt wurde durch die Beamten untersagt, eine Sicherungskette der Autobahnpolizei angelegt und eine Umladung mit intensiver Nachsicherung der Ladung auf dem Anhänger, wurde angeordnet. Weil der Fahrer trotz erkannter Probleme am Anhänger weitergefahren war, wurde gegen ihn eine Sicherheitsleistung im dreistelligen Eurobereich festgesetzt. (pm) +++


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