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Reichlich zu tun gibt es aktuell im Labor am Fuldaer Klinikum. - Fotos: Carina Jirsch

FULDA Stille Helfer in Pandemie-Zeiten

Über 1.000 PCR-Proben im Labor: "Jeder Tag ist eine Herausforderung"

02.02.22 - Eine immense PCR-Welle rollt auf die Labore zu. Sie haben alle Hände voll zu tun. Grund dafür sind immer wieder neue Rekordwerte bei den Corona-Neuinfektionen. "Wir haben in den letzten drei Wochen tatsächlich eine extreme Dynamik erfahren. Aktuell zählen der Montag und der Dienstag zu unseren stärksten Tagen, an denen es die meisten Tests gibt", bilanziert Priv.-Doz. Dr. med. Heike Weißer, die seit dem Jahr 2005 Direktorin des Instituts für Laboratoriumsmedizin am Fuldaer Klinikum ist. 

Im Labor werden die PCR-Tests ausgewertet. Positive Fälle lassen sich aktuell zu ...

Dr. Heike Weißer ist Direktorin des Instituts für Laboratoriumsmedizin am Klinikum ...

Viele einzelne Schritte sind bis zum Ergebnis des PCR-Tests notwenig.

Diese Entwicklung spiegelt sich in Zahlen wider: "Mittlerweile werden täglich zwischen 1.000 und 1.200 PCR-Proben ausgewertet. 94 Prozent der positiven Fälle, lassen sich inzwischen der Omikron-Variante zuordnen", erklärt die Fachärztin für Mikrobiologie, Laboratoriumsmedizin und Bluttransfusionswesen gegenüber OSTHESSEN|NEWS.

Alltagsaufgaben meistern neben Corona

Einblick in das Labor. Hier dreht sich aber nicht alles nur um die Auswertung von Corona-Fällen. ...

Dr. Weißer im Gespräch mit O|N-Reporterin Maria Franco.

Eingangsbereich zum Labor.

Proben kommen dabei nicht nur aus Fulda.

Die PCR-Testungen sind deutlich gestiegen.

Das Labor arbeitet 24 Stunden, sieben Tage die Woche und ist somit rund um die Uhr besetzt. 50 Mitarbeiter sind im Team mit dabei. Dazu zählen Ärzte, Medizinisch-technische Assistenten (MTA), aber auch administrative Mitarbeiter. "Es ist immer jemand hier. Wir arbeiten im Schichtdienst - auch in der Nacht. Von 22 Uhr bis 6 Uhr sind beispielsweise zwei MTA im Dienst und immer ein Arzt im Bereitschaftsdienst", so die 58-Jährige. Dabei dreht sich nicht nur alles um Corona. Auch Proben von Patienten mit anderen Krankheiten werden in den Labor-Räumlichkeiten ausgewertet - sei es Blut oder Urin. "Wenn sich jemand seinen Fuß gebrochen, einen Verdacht auf Herzinfarkt oder jemand ein Polytrauma erlitten hat, müssen zeitnah bestimmte Testungen erfolgen."  

Zunächst müssen die Proben ins System aufgenommen werden.

An der PCR-Maschine.

Seit der Corona-Pandemie gibt es einen zusätzlichen Arbeitsbereich für die PCR-Tests. Für diesen neuen Arbeitsbereich wurden modernste Analysengeräte angeschafft und eine Gruppe von MTA aus dem bestehenden Laborteam in der neuen Technologie weitergebildet. "Trotz der angespannten Personalsituation können wir durch diese apparative und personelle Weiterentwicklung eine hohe Qualität unserer Diagnostik sicherstellen. Modernste Ausstattung, die uns in der Automatisierung der Prozesse unterstützt und hochqualifiziertes Personal arbeiten hier 'Hand-in-Hand'."

Priorisierung der PCR-Tests?

Vor Ort werden verschiedene PCR-Methoden vollzogen. "Dazu zählen die Routine-PCR und der sehr schnelle PoC-PCR sowie für Kinder die Lolli-Pool-PCR-Tests." Benötigt werden die PCR-Tests von verschiedenen Personengruppen. "Wir erhalten Abstrichproben von Kindergärten und Testzentren nicht nur aus dem Raum Fulda, sondern auch aus dem Main-Kinzig-Kreis. Und natürlich erhält jeder Patient einen PCR-Test, der stationär in unser Klinikum aufgenommen wird."

Vieles läuft schon automatisiert ab.

In der Politik wird momentan über eine Priorisierung der PCR-Tests diskutiert, um die Labore zu entlasten. Dazu Dr. Weißer: "Wir sind trotz der großen Menge an Tests aktuell noch sehr schnell unterwegs." In der Kalenderwoche 2 habe kein Ergebnis ab Probeneingang bis zum Test-Resultat länger als 24 Stunden benötigt. "Bei 50 Prozent aller Proben lag das Ergebnis spätestens nach sieben Stunden vor, bei 85 Prozent nach spätestens zwölf Stunden. Wenn die Anzahl der durchzuführenden Tests jedoch weiter deutlich steigen sollte, werden auch wir an unsere Grenzen kommen und die Zeiten werden sich dann verlängern." Die Ärztin stellt zusätzlich klar: "Priorisierung ist für uns jedoch nichts Neues. Das machen wir schon während der gesamten Pandemie, beispielsweise mit Blick darauf, welcher Einsender uns vorliegt - wie etwa für Patienten der Notaufnahme." 

"Abläufe weiterhin optimieren"

Zu tun gibt es jedenfalls reichlich.

Jeder Tag sei für das Team eine Herausforderung. "Natürlich gibt es auch bei uns Krankheitsfälle und Personalmangel. Wir sind jedoch flexibel. Unser Team ist fachlich sehr gut aufgestellt und zeigt vollen Einsatz", so die Direktorin des Instituts für Laboratoriumsmedizin. Ein wichtiges Anliegen nach wie vor: Bei Corona-Verdacht, möglichst schnell Klarheit für die Betroffenen zu schaffen. "Wir überdenken jeden einzelnen Arbeitsschritt und schauen, wo wir im Ablauf optimieren können. Immer mit dem Ziel, den Menschen das Testergebnis schnellstmöglich mitzuteilen - dabei dürfen wir aber Patienten mit anderen Krankheiten nicht vernachlässigen." (Maria Franco) +++


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