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Die Olympischen Winterspiele starteten am Freitag in Peking - Foto: picture alliance/dpa/CTK | Roman Vondrous

REGION Kommentar von Hans-Peter Ehrensberger

Der Anfang vom Ende der westlichen Wertegemeinschaft

04.02.22 - Heute ist nicht Freitag der 13. Wir schreiben Freitag, den 4. Februar. Zwei Tage nach dem 2.2.2022. Einer Schnapszahl. Leicht zu merken. Als böse Vorahnung und spätere Erinnerung. Wie der 60. Geburtstag meiner besten Bekannten - leider auch diesmal ungefeiert und sie zum zweiten Mal hintereinander "dank" Omikron-Corona nicht hoch-leben-lassen-könnend. Shit happens.

Man braucht kein Wahrsager, kein politisch-pessimistischer Augur im Land der unterdrückten Uiguren zu sein, um just mit dem heutigen Datum und an zwei konkreten Ereignissen den Anfang vom Ende der westlichen Welt, unserer freiheitlich demokratischen und sozial geprägten Werteordnung festzumachen. In Moskau ist mit der angeordneten Schließung des Büros der "Deutschen Welle" am frühen Morgen durch einen früheren sowjetischen KGB-Agenten in Dresden und heutigen Kriegstreiber eine weitere Bastion von unzensiertem Journalismus gefallen. Und nur wenige Stunden später wird bei der Eröffnungsfeier der Olympischen Winterspiele in Peking auf der "Ehrentribüne" mit "Ehrenmännern" wie eben dem russischen Diktator Putin, dem chinesischen Autokraten Xi Jinping, geldscheißenden arabischen Scheichs und anal kriechenden deutschen IOC- und schweizerischen FIFA-Präsidenten der vermeintlich endgültige Sieg des Totalitarismus über westliche Werte vor einem Milliardenpublikum öffentlichkeitswirksam inszeniert und genüsslich lächelnd zelebriert. Um die Weihnachtszeit folgt cool im 57 Grad heißen Katar Teil 2 des endgültigen Niedergangs von Werten, Moral und Ethik, dann steigt im Wüstensand die Fußball-Winter-Weltmeisterschaft und der Reibach im Dunstkreis von korrumpierten Funktionären und Politikern ins Unermessliche. Und erneut bleiben die Menschenrechte und Menschenwürde auf der Strecke, ja werden im wortwörtlichen Sinne mit Füßen getreten.

Nur: Was haben wir (nach eigenem Selbstverständnis doch moralisch so weit überlegenen Bürger der westlichen Hemisphäre) den Bedrohungen, der Gefahr aus dem totalitären Osten, chinesischen und russischen Regimen mit ihren autokratischen Führern und deren Streben nach wirtschaftlicher, militärischer, politischer und gesellschaftlicher Weltherrschaft eigentlich noch entgegenzusetzen? Ich fürchte wenig oder gar nichts! Faktisch ist die neue chinesische Seidenstraße aus Peking über Asien, Afrika und Europa nicht nur in den Köpfen ihrer Planer, sondern schon mitten in der Realität im Hafen von Duisburg angekommen. Und die Transsibirische Eisenbahn fährt nicht mehr mit Touristen ins ferne Wladiwostok, sondern als Drohkulisse mit Panzern beladen gen Westen nach Belarus und an die ukrainische Grenze. Oder darüber hinaus. Kalter Krieg as it‘s bad best, wie er zu Hoch-Zeiten nicht kälter war. Es fahren aber auch deutsche Nobelkarossen, von in Umerziehungslagern internierten Muslimen billig produziert, überteuert auf den einschlägigen lukrativen Weltmärkten. In den "Divided States of America" regierte mit Trump ein totalitärer Trottel - und wird solches in zwei Jahren wieder tun. Wetten dass? Europa spricht mit gespaltener Zunge, erklärt im Angesicht der weltweiten Klimakatastrophe die Atomkraft und das Verbrennen von Gas zur sauberen Energieform. Die wirtschaftliche Großmacht im Herzen Europas krankt an einer nicht vorhandenen Entscheidungsfreudigkeit eines lahmen Kanzlers und zerstrittenen Koalition. Und angesichts eines widerwärtigen Missbrauchsskandals in der katholischen Kirche und seines gegen nahezu alle Gebote verstoßenden lügenden papa emeritus benedictus hilft nicht einmal mehr beten.

Merken Sie sich den 4. Februar 2022. Es könnte der Anfang vom Ende eines schleichenden Niedergangs der westlichen Welt (gewesen) sein. Moskau und Peking. Zwei Sargnägel im finalen Showdown um die Weltherrschaft. Die "Deutsche Welle" und die chinesische Winter-Olympiade. Der Sieg des Staats-Totalitarismus über den freiheitlichen Individualismus? Die Niederlage des Guten gegen das Böse? Hoffen wir das Beste, liebe Leser, dass dem nicht so geschieht. Meine Befürchtungen und Ängste indes sind riesengroß! (Hans-Peter Ehrensberger) +++


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