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FULDA Der Stadtpfarrer bei O|N

Impulse von Stadtpfarrer Buß: Das älteste Christusbild – der Gute Hirte

23.02.22 - In den Katakomben Roms wurde ein Glasbild aus dem 3. Jahrhundert gefunden. Eine Christusdarstellung. Jesus als der gute Hirte. Erst auf den 2. Blick erkennt man ein stilisiertes Schaf auf den Schultern. Ein Quadrat mit Pfeilen deuten die Weltgegenden an, ein Symbol für die ganze Welt. Das Christusquadrat ist dagegen auf die Spitze gestellt. Die Welt wird umgedreht - er ist Teil der neuen Welt!

Der Stadtpfarrer bei O|N. Archivfoto: O|N/Hendrik Urbin

Vier Männer sind in den Ecken zu sehen, sie stehen vielleicht für die vier Evangelisten. Jung und schön, bartlos ist Jesus als Jüngling dargestellt. In den Katakomben, den Grabstätten der Christen im 3. und 4. Jh. zu Rom, finden wir über 140-mal dieses Bild, vielleicht das älteste Christus-Bild. Jesus als den Guten Hirten. Eine jugendliche Gestalt. Normalerweise an die Wände der unterirdischen Kapellen gemalt. Das älteste Bild ist auf Glas gemalt? Warum Glas? Die Täuflinge tranken in der Zeit der Katakomben aus solchen Bechern nach ihrer Taufe. Das Gefäß behielten sie zur Erinnerung an ihre Taufe. Wenn sie starben, wurde es in den Wandputz ihrer Grabstätte eingelassen. Es wird berichtet, dass dort überall diese Glasböden mit ihrem goldenen Glanz aufleuchteten, sobald Besucher in das Dunkel der Katakombe mit ihren Lichtern traten. Ein wunderschönes Symbol und Lichterspiel.

Aus der Bibel ist das Gleichnis vom verlorenen Schaf (Lk. 15,4-7) oder der Ausspruch von Jesus "Ich bin der gute Hirte im Johannes-Evangelium (Jo. 10,11) bekannt. In diesem Bild lag schon bei den ersten Christen ein Hoffnungszeichen. Wenn man in Rom die Katakomben besucht, sind diese Zeichen dafür. In den weichen Tuffstein gruben die Christen unter ein kleines Feld über 20 Kilometer Gänge. An den Seiten wurden Nischen herausgeschlagen, in denen Menschen beerdigt wurden. Auf der Marmorgrabplatte standen Name, Abschiedsworte und hoffnungsvolle Zeichen. Über 500 000 Menschen konnten so auf einer Fläche beerdigt werden, die so groß war wie der Petersplatz in Rom. Kein Grab wurde zweimal benutzt. Jeder Mensch hatte seinen Platz. Wenn man so durch die Gänge läuft, gewinnt man den Eindruck eines großen unterirdischen Banktresors, in dem Schätze in Schließfächern aufbewahrt werden. Wertvolles ist verschlossen, bis eines Tages ein Berechtigter kommt und sie öffnen darf.

Die gestorbenen Menschen schlafen dort nur, bis Christus sie weckt. Der Hirte trägt jedes Schaf, das erschöpft ist, jedes einzelne trägt er durch diesen langen Gang des Dunkel, diese Nacht des Todes hindurch zu neuem Leben. (Stefan Buß) +++


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