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FULDA Der Stadtpfarrer bei O|N

Impulse von Stadtpfarrer Buß: Mut zur Asche

02.03.22 - Heute mit dem Aschermittwoch beginnt wieder die 40 Tage der Fastenzeit in der Vorbereitung auf Ostern. In den Gottesdiensten wird den Gläubigen das Aschenkreuz als äußeres Zeichen dieser Zeit aufgelegt. Ja, das Aschenkreuz ist eigentlich nichts für Weicheier. Das kann man nicht weichspülen oder sich geschmeidig reden. Asche ist halt einfach Asche. Asche bleibt übrig, wenn etwas verbrannt ist. Es ist vergänglich.

Stadtpfarrer Stefan Buß. Foto: privat

Und wir reden ja auch gar nicht drum herum, wenn wir in einer der Spendeformel, die möglich ist, sagen: "Du bist Staub und wirst auch wieder Staub". Das muss man sich erst einmal anhören. Wer immer du auch bist, was immer du dir auch auf dich einbildest, was auch immer dich besonders auszeichnen mag, was auch immer du glaubst was du anderen voraushast: Staub bist du und Staub wirst du auch wieder werden. Das ist schon eine krasse Ansage. Meistens wollen wir das nicht wahrhaben. Heute muten wir uns diese Wahrheit ganz ausdrücklich zu. Und dazu gehört Mut. Es ist aber nicht nur Asche, sondern auch Kreuz.

Die Asche wird uns in Form des Kreuzes aufgelegt. Das Kreuz ist in unserer Gesellschaft überwiegend zum Zeichen des Todes geworden. Friedhöfe sind voll davon. Das Kreuz ist auch ein Zeichen von Leid. Und wir tun uns heute dieses Zeichen freiwillig an. Wer freiwillig ein Kreuz trägt, der solidarisiert sich mit all denen zwangsweise, denen ein Kreuz auferlegt ist. Wer freiwillig ein Kreuz trägt, der verbündet sich mit denen die unfreiwillig Leid und Not zu tragen haben. Auch dazu gehört einfach Mut. Und jetzt frage ich Sie einfach mal: wie werden Sie das am Ende des Gottesdienstes machen" Werden Sie rausgehen und im Windfang hinten mit einem Tempo klammheimlich das Kreuz von der Stirn wischen? Damit man es draußen auf der Straße ja nicht sieht, dass die Nachbarin nicht merkt, dass Sie im Gottesdienst waren oder werden Sie es tatsächlich öffentlich und bewusst tragen, sodass es jeder sehen kann?

Dazu gehört ganz schön Mut. Oh, da fällt mir aber ein, dass auch in diesem Jahr wieder, Pandemie bedingt, das Kreuz nicht auf die Stirn durch Berührung gelegt wird, sondern es wird uns Asche auf das Haupt gestreut. Naja, das sieht man ja, Gott sei Dank, nicht. Und trotzdem braucht es das Zeugnis, aber das ist ja eh ein Zeugnis des Herzens. (Stefan Buß) +++


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