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Revierleiter Peter Kraus wird von Bürgermeister Edwin Schneider (v.links) verabschiedet - Fotos: Dieter Graulich

ULRICHSTEIN "Gute und vertrauensvolle Zusammenarbeit!

Orkane, Borkenkäfer und Dürre: Forstamtmann Peter Kraus verabschiedet

01.03.22 - Der langjährige Leiter der Revierförsterei Ulrichstein wurde zum 1. Februar 2022 in den verdienten Ruhestand verabschiedet.

Seinen beruflichen Werdegang begann der aus dem Rheinland stammende Forstmann mit der Ausbildung zum Berufsjäger in den Bundesländern Schleswig-Holstein und Rheinland-Pfalz. Nach der Abschlussprüfung zum Revierjäger und einem forstlichen Praktikum in der Eifel folgte ein Studium der Forstwirtschaft und Forstwissenschaft in Göttingen. Sein Hauptinteresse galt dort der angewandten Wildbiologie mit dem Schwerpunkt Äsungspräferenzen und Wilddichteermittlung beim Rotwild. Den Vorbereitungsdienst absolvierte Kraus in den ehemaligen Forstämtern Reinhardshagen und Gahrenberg im nordhessischen Reinhardswald.

Betreuung von Ulrichstein und Teile von Mücke

Auf eigenen Wunsch wurde er 1989 zum Forstamt Schotten versetzt und neben seiner Lehrtätigkeit im Bereich Jagdkunde vor allem mit der Durchführung des Harvestereinsatzes nach dem Orkan Wiebke im Frühjahr 1990 in den Forstämtern Schotten und Nidda betraut. Die Bewältigung großer Sturmereignisse und die damit einhergehenden großflächigen Aufforstungen prägten auch weiterhin seine forstliche Dienstzeit. Neben den staatlichen Waldungen betreute Peter Kraus von Beginn an den Stadtwald Ulrichstein und später auch große Teile des Gemeindewaldes Mücke, sowie zahlreiche Kleinprivatwälder.

Insbesondere die Bewirtschaftung des Stadtwaldes Ulrichstein wurde im Laufe seiner Dienstjahre durch anhaltende Schadereignisse, wie Orkane, Borkenkäfer und Dürre geprägt. Allein im Stadtwald Ulrichstein wurden seit 2007 über 140 Hektar Wald neu begründet, wobei die anfänglich schwerpunktmäßig vorkommenden Fichtenwaldungen, sukzessive in klimastabilere Laub- und Nadelwälder umgewandelt wurden. Im Naturschutzbereich wurden zahlreiche Projekte umgesetzt. Hierzu gehörten beispielsweise die Renaturierungen von Bachläufen und der Nutzungsverzicht in schützenswerten Laub-Altholzbeständen.

Im Forstort Gründchen wurde darüber hinaus ein Schulwald etabliert, der von der Schlossbergschule Ulrichstein und dem Kindergarten zu Zwecken der Natur- und Umweltbildung genutzt wird.

Mit Landesehrenbrief ausgezeichnet

Das jagdliche Engagement umfasste bei Peter Kraus neben der Ausbildung angehender Jäger und als Mitglied des Jagdbeirates bei der Unteren Jagdbehörde, auch die Mitwirkung in verschiedenen Organisationen der Jägerschaft. So war er von 1993 bis 2001 Vorsitzender der Rotwildhegegemeinschaft Hoher Vogelsberg und gehörte viele Jahre dem Vorstand der Rehwildhegegemeinschaft Herbstein-Ulrichstein an.

Neben seinem beruflichen Wirken widmete sich Peter Kraus auf Wunsch des damaligen Bürgermeisters Erwin Horst dem Aufbau des neu gegründeten "Museums im Vorwerk" in Ulrichstein, dem er 18 Jahre als Vorsitzender vorstand. Für dieses Ehrenamt wurde Kraus in 2019 mit dem Landesehrenbrief ausgezeichnet.

Zurückblickend auf die vergangenen Jahrzehnte zog der Forstmann Peter Kraus eine positive Bilanz seiner Revierleitertätigkeit in Hessens höchst gelegener Stadt. "Ich kann für mich sagen, dass es arbeitsreiche, interessante und schöne Jahre waren, zumal es noch eine klassische Revierleiterstelle war, bei dem der amtierende Förster ins kleinstädtische, dörfliche Leben quasi von Amtswegen eingebunden war". Peter Kraus ist der bisher längste amtierende Förster der Revierförsterei Ulrichstein seit ihrem Bestehen im Jahre 1903.

"Unbürokratische Herangehensweise bei Problemen"

"Eine gute und vertrauensvolle Zusammenarbeit mit den kommunalen Entscheidungsträgern waren kennzeichnend für seine Amtszeit", so Bürgermeister Edwin Schneider bei einem Ortstermin am Forsthaus. Stets in guter Erinnerung würden die von Forstamtmann Kraus durchgeführten Waldwirtschaftsplanbesprechungen und Waldbegänge bleiben, die den städtischen Gremien eine Entscheidungsfindung sehr erleichtert hätten. Die von ihm maßgeblich ausgehende strategische Ausrichtung des Stadtwaldes und die operative Umsetzung der Maßnahmen seien die Grundlage für die guten Wirtschaftsergebnisse in seiner Dienstzeit gewesen.

"Seine unbürokratische Herangehensweise an Probleme, seine Hilfsbereitschaft und sein bürgerfreundliches Engagement haben uns immer sehr beeindruckt. Wir freuen uns, dass "unser" Förster Peter Kraus, uns auch weiterhin mit Rat und Tat zur Seite stehen wird", so Schneider abschließend. (gr) +++

Eines der Spezialgebiete von Forstamtmann Kraus (Mitte) war der Harvestereinsatz


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