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"Wie kann ich der Ukraine helfen?" - Portal Elinor vermittelt Übernachtungen
03.03.22 - Noch ist die Zahl der aus der Ukraine Geflüchteten in unserer Region überschaubar, die Menschen, die ihre Heimat zwangsweise verlassen müssen, orientieren sich zunächst eher an deutschen Großstädten. Doch die Zahl von über einer halben Million Menschen, die laut Flüchtlingshilfswerk seit dem russischen Einmarsch aus der Ukraine fliehen mussten, wird weiter anwachsen und auch Osthessen erreichen. Am Dienstag sind bereits über 130.000 Ukrainer in Berlin eingetroffen. Auch das hessische Innenministerium erwartet in den kommenden Tagen und Wochen "deutlich ansteigende Einreisezahlen". Es gibt eine hohe Aufnahmebereitschaft von Städten und Landkreisen, aber auch viele Privatleute signalisieren aktuell ihre Hilfsbereitschaft in dieser Ausnahmesituation.
Einer von denen, die das Schicksal der überfallenen Ukrainer besonders berührt und umtreibt, ist Lukas Kunert aus Gersfeld. Er hat seine russische Frau in der Ukraine kennengelernt und fühlt sich schon deshalb persönlich betroffen. "Nach einem ersten Moment der Schockstarre haben wir überlegt, was wir konkret tun können", berichtet Kunert. Über das von ihm gegründete Portal elinor können Privatleute Übernachtungsmöglichkeiten für Hilfsbedürftige anbieten. Auf diese Weise sind mittlerweile schon über 150.000 Betten bundesweit registriert worden - und die Zahl wächst weiter. "Das Bedürfnis, in dieser Situation schnell und effektiv zu helfen, ist riesig."
Kunert, der mit Gleichgesinnten im Zukunftsdorf Sonnerden auf dem ehemaligen Campus der Akademie Schwarzerden in der Rhön lebt, rät dazu, sich vor Ort in der eigenen Gemeinde nach entsprechenden Initiativen zu erkundigen. "Überlegen Sie, was Sie dort anbieten können - von Übersetzungshilfe über Kinderbetreuung bis hin zu Unterstützung von traumatisierten Geflüchteten." Sachspenden seien nur dann sinnvoll, wenn es dafür tatsächlich konkreten Bedarf gibt. "Nicht das, was jemand gerade übrig hat und loswerden will, ist gefragt - das macht nur Arbeit für die Helfer", weiß er aus Erfahrung. Um jetzt möglichst effektiv helfen zu können, sind momentan in erster Linie Geldspenden gefragt. Viele Hilfsorganisationen haben Spendenkonten für die Menschen in der Ukraine eingerichtet.
Weitere Hilfsmöglichkeiten
Unicef: Die Organisation sammelt Spenden für Hilfsgüter, vor allem für betroffene Kinder in der Ukraine. Sie schicken unter anderem Krisenpakete, Winterkleidung und Erste-Hilfe-Sets in die Krisenregionen.
Caritas: Caritas international unterstützt die Hilfen bereits mit 150.000 Euro und bittet um dringend benötigte Spenden für die Opfer des Konfliktes.
Diakonie Katastrophenhilfe: Auch das Hilfswerk der evangelischen Kirchen hat einen eigenen Spendenzweck für die Betroffenen des Ukraine-Krieges eingerichtet.
Deutsches Rote Kreuz: Das DRK unterstützt seit 2017 Menschen, die nahe der sogenannten Kontaktlinie leben mit monatlichen Bargeldhilfen, damit diese zum Beispiel Lebensmittel und Medikamente kaufen können.
Malteser: Neben Hilfsgütertransporten und anderen Formen der materiellen Hilfe unterstützt Malteser International die Gründung einer ukrainischen Malteser Hilfsorganisation.
Brot für die Welt: Mit der Unterstützung von Brot für die Welt bildet eine Organisation mit Sitz in Kiew Psychologinnen und Psychologen aus, die vor Ort helfen
Aktionsbündnis Deutschland hilft: Im Aktionsbündnis Deutschland hilft versammeln sich viele Wohlfahrtsverbände und andere NGO´s in Deutschland, welche für die Menschen in der Ukraine Spenden sammeln.
Aktionsbündnis Katastrophenhilfe: Auch das Aktionsbündnis Katastrophenhilfe hilft sammelt Spenden für die Betroffenen des Krieges in der Ukraine.
Sachspenden: Die Frage der Organisation von privaten Sachspenden befindet sich noch in der Klärung mit dem Bund. Staatliche Hilfeleistung im Rahmen des EU-Gemeinschaftsverfahrens wurde bereits angeboten.(ci)+++