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"Wer soll das denn noch bezahlen?" - Dieselpreis überholt Benzinpreis
08.03.22 - Die Anfänge der Corona-Pandemie hatten auch ihre guten Seiten: Mit Wehmut blicken wir darauf zurück, dass die Preise für einen Liter Diesel im vergangenen Jahr unter einem Euro gekostet haben. Davon sind wir aktuell leider ganz weit entfernt, denn die Preise für Benzin und Diesel nähern sich einem Höchststand.
"Wer soll das denn noch bezahlen?", fragen sich die Autofahrer in Osthessen, denn Diesel lag am Montagnachmittag in Fulda bei 2,169 Euro pro Liter. Am Dienstagmorgen pendelte sich E10 an der Aral in Fulda-Nord bei 2,179 ein. Und bundesweit kostete ein Liter Super E10 am Sonntag im Durchschnitt schon 1,965 Euro, wie der ADAC mitteilte.
ADAC erklärt Hintergründe Wichtigste Ursache für die dramatische Verteuerung an den Zapfsäulen ist laut ADAC der Preisanstieg beim Rohöl, der weitgehend auf den jetzt entbrannten Krieg in der Ukraine zurückzuführen ist. Der Preis für ein Barrel Rohöl der Sorte Brent pendelt seit einigen Tagen um die 100 US-Dollar. Noch vor drei Monaten lag der Ölpreis bei etwa 70 Dollar.
Angesichts der stark gestiegenen Spritpreise und Arbeitswegkosten fordert der ADAC, die in der vergangenen Woche beschlossene Anhebung der steuerlichen Entfernungspauschale auf 38 Cent bereits ab dem ersten Kilometer gelten zu lassen. Die derzeitige Regelung sieht vor, dass die erhöhte Pauschale ab dem 21. Kilometer der einfachen Entfernung zum Arbeitsplatz zum Tragen kommt.
DGB fordert beschleunigte Umsetzung der Energiewende Die Energiepreise sind in Hessen zuletzt deutlich angestiegen. Durch den Krieg Russlands in der Ukraine dürfte sich die Lage verschärfen. Erwartet werden negative Auswirkungen auf die wirtschaftliche Entwicklung und Beschäftigung, aber auch eine steigende Belastung für Privathaushalte. Der DGB fordert daher eine beschleunigte Umsetzung der Energiewende und eine Entlastung für Haushalte mit niedrigen und mittleren Einkommen sowie die energieintensive Industrie.
Hierzu erklärt Michael Rudolph, Vorsitzender des DGB-Bezirks Hessen-Thüringen: "Wir brauchen mehr Tempo bei der Energiewende. Dazu sind massive Investitionen etwa in die erneuerbaren Energien, Netze, Ladesäulen für Elektromobilität, Wasserstoff und in den ÖPNV notwendig." Um die Investitionen finanzieren zu können, fordert der DGB die Einrichtung eines Transformationsfonds auf der Landesebene.
Am besten abends tanken
Der ADAC empfiehlt den Autofahrern, derzeit besonders die Preisschwankungen an den Zapfsäulen zu nutzen und bevorzugt in den Abendstunden zu tanken. Dann ist Tanken um einige Cent billiger als morgens. Zumindest zum aktuellen Zeitpunkt.Zahlreiche Menschen sind auf das Auto angewiesen und somit den steigenden Preisen ausgesetzt. Wie denken Sie darüber, wie gehen Sie mit den hohen Spritpreisen um und welche Veränderungen sind geplant? Schreiben Sie uns an [email protected]. Wir veröffentlichen Ihre Zuschriften. (nb) +++