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Eine hochkarätig besetzte Tagungswoche zum Thema Föderalismus im Stadtschloss. - Alle Fotos: Martin Engel

FULDA Forschungsergebnisse beleuchtet

Hochkarätige Referenten beim wissenschaftichen Föderalismus-Forum

12.03.22 - Fulda und der Föderalismus in Deutschland – dieses Begriffspaar hat in der historischen Wissenschaft im deutschsprachigen Raum in den vergangenen zwei Jahrzehnten deutlich an Gewicht gewonnen und war Gegenstand einer hochkarätig besetzten Tagungswoche im Stadtschloss. Der Künstler Franz Erhard Walther hat vor fünf Jahren ein Monument geschaffen, das an den in Fulda bestatteten, ersten ostfränkisch-deutschen Wahlkönig, Konrad I., erinnert, der 911 zum Regenten erhoben wurde. Dessen Regentschaft darf als Wurzelgrund des Prinzips föderaler Staatlichkeit, dem kostbaren Erbe der politischen Kultur der Deutschen, gelten. Deshalb sieht man sich in Fulda in besonderer Weise veranlasst, die Geschichte des deutschen Föderalismus zu pflegen. 

Als Schirmherr der Tagung fungierte der hessische Kultusminister Prof. Dr. R. Alexander ...

Die bürgerschaftliche INITIATIVE, ein in Fulda gegründeter Verein,  nahm die historische Grablege des ersten deutschen Wahlkönigs, Konrad I. in Fulda zum Anlass, dessen Bedeutung  für die Entstehung des Föderalismus in Deutschland stärker ins Bewusstsein zu rücken. In dieser Woche stand die dritte wissenschaftliche Tagung zum Thema Föderalismus in Fulda nach 2005 und 2018 an. Die Reihe trägt den Namen "Fuldaer Föderalismus Forum". Als Schirmherr der Tagung fungierte der hessische Kultusminister Prof. Dr. R. Alexander Lorz.

Oberbürgermeister Dr. Heiko Wingenfeld

Chef der Fuldaer Staatsanwaltschaft Dr. Patrick Liesching (links) und Josef Hoppe, ...

Josef Hoppe, der Sprecher der bürgerschaftlichen INITIATIVE, hatte im Jahr 2005 den Impuls für eine Tagung unter dem Motto "König Konrad als Wegbereiter des Föderalismus in Deutschland" gegeben. Im Vorfeld des Fuldaer Jubiläumsjahres fand dann im März 2018 unter wissenschaftlicher Leitung von Prof. Dietmar Willoweit ein viel beachtetes Symposium statt, das die wechselvolle Geschichte des deutschen Föderalismus "vom ostfränkischen Königtum bis zur Bundesrepublik" in den Blick nahm. Ein umfangreicher Sammelband dokumentierte die Ergebnisse dieses Symposiums. In dieser Woche ging es unter der wissenschaftlichen Tagungsleitung von Prof. Andreas Wirsching, Direktor des Instituts für Zeitgeschichte München-Berlin, um den jüngsten historischen Abschnitt des Themas: "150 Jahre – Nationalstaat und Föderalismus in Deutschland (1871-2021)". 

Renommierte Wissenschaftler:innen präsentierten bei dieser Zusammenkunft in Fulda ihre Forschungsergebnisse und diskutierten mit dem Publikum über die grundlegenden Entwicklungen und Perspektiven von 150 Jahren Föderalismusgeschichte in Deutschland. Dabei rücken auch ganz aktuelle Themen wie die Coronakrise in den Blickpunkt: Denn der Föderalismus, dessen Wurzeln bis in das Mittelalter zurückreichen, gehört zu den Grundtatsachen der deutschen Geschichte. Das hat die Coronakrise der Jahre 2020 und 2021 schlagartig ins Bewusstsein gerufen. Die Tagung nimmt dies zum Anlass, nach der Entwicklungsdynamik des Föderalismus in Deutschland zu fragen. Im Mittelpunkt stehen die historischen Übergänge, Wandlungsprozesse und die Aktualität des Föderalismus.

Der Schirmherr der Tagung, Hessens Kultusminister Prof. R. Alexander Lorz, betonte mit Blick auf den Stellenwert des Forums: "Das Fuldaer Föderalismus Forum war auch in diesem Jahr wieder hochkarätig besetzt. Und das zu Recht. Denn auch wenn unser Grundgesetz das föderalistische Prinzip garantiert, so ist es doch stetigem Wandel unterlegen. Die Pandemie hat die Stärken, aber eben auch die Schwächen des Föderalismus offengelegt." Er lobte den Austausch und die vielen neuen Impulse durch das Forum.

Im Zusammenwirken mit dem Fuldaer Geschichtsverein e.V. hatte am Donnerstag ein Vortrag mit anschließender Podiumsdiskussion zum Thema im Forum Kanzlerpalais stattgefunden. Nach der Einführung durch Prof. Wirsching sowie dem Vortrag von Prof. Andreas Hedwig, Präsident des Hessischen Landesarchivs, zum Thema "Die Neugründung des Landes Hessen und sein Weg in die Bundesrepublik Deutschland" diskutierten unter der Moderation von Fuldas Oberbürgermeister a.D. Gerhard Möller mit dem Referenten Dr. Hedwig noch Staatsminister a.D. Dr. Alois Rhiel und der Leiter der Fuldaer Kulturamts, Dr. Thomas Heiler.

Auch die Abschluss-Podiumsrunde am Samstag im Marmorsaal des Stadtschloss fand große Resonanz. Nach dem Impulsreferat von Prof. Christian Walter (München) zum Thema "Die Coronakrise und der deutsche Föderalismus" diskutieren auf dem Podium unter der Moderation von Tagungsleiter Prof. Wirsching der Schirmherr Prof. Lorz und der Referent Prof. Walter sowie Dr. Winfried Brechmann, Amtschef des Bayerischen Staatsministeriums für Gesundheit und Pflege und Prof.- Karl-Heinz Paqué, Staatsminister des Landes Sachsen-Anhalt a.D. (ci/pm)+++


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