Neues "Von-Steinrück-Bürgerhaus" eingeweiht - Vielfältige Nutzung

Nach nur siebenmonatiger Bauzeit ist am gestrigen Freitagabend mit einem feierlichen Bürgerfest und zahlreichen Gästen das neue "Von-Steinrück-Bürgerhaus" in der Rhöngemeinde Poppenhausen unterhalb der Wasserkuppe (Kreis Fulda) eingeweiht und seiner Bestimmung übergeben worden. Das Gebäude mit der Arbeitsbezeichnung "Veranstaltungshalle an der Wasserkuppe" soll den Gästen der Rhön und vor allem der Wasserkuppe vielfältige neue Nutzungsmöglichkeiten anbieten. Deshalb hat auch das hessische Wirtschaftsministerium eine Zuwendung in Höhe von 423.600 Euro aus Mitteln des Europäischen Strukturfonds EFRE bewilligt. Wegen der aktuellen Opel-Krise musste Wirtschaftsminister Dr. Alois Rhiel (CDU) seine Teilnahme wieder absagen.

Neben einer Verbesserung der Durchführung von Konzerten, Theateraufführungen und anderen kulturellen Veranstaltungen bietet die Halle neue Werkstatt-, Bastel- und Schulungsräume für die auf der Wasserkuppe stark vertretenen Modell-, Drachen- und Gleitschirmflieger. "Gerade solche neuen Möglichkeiten für ganz spezifische Zielgruppen des Tourismus an der Wasserkuppe sind ein wichtiger Beitrag zur Entwicklung des Tourismus in der Rhön insgesamt." schrieb der Wirtschaftsminister in einem Grußwort. Die Verbindung zwischen der Renovierung und dem Erhalt der Altsubstanz und dem neuen leichten Anbau aus Glas und Stahl, wurde als äußerst gelungen angesehen.

Für die Namensgebung hatte es einen Wettbewerb gegeben, wobei sich die gemeindlichen Gremien dann für "Von-Steinbrück" entschieden. Damit kam ein unverwechselbare, griffige Bezeichnung zum Zuge. Es wird eine weitere Verbindung zum Adelsgeschlecht der Herren Steinau von Steinrück herstellt, die von Mitte des 14. bis Mitte des 16. Jahrhunderts über etwa 200 Jahre das Leben und die Geschicke von Poppenhausen bestimmten. Neben dem "Von-Steinrück-Platz" und der vor kurzem eingeführten "Von-Steinrück-Medaille" als höchste kommunale Auszeichnung wird es nun auch ein "Von-Steinrück-Haus" geben.

Das Bauwerk ist genau genommen eine Erweiterung des "alten" Bürgerhauses, denn an allen Seiten wurde angebaut und damit die bisherige Nutzungsflöche um 323 Quadratmeter auf jetzt 1.120 Quadratmeter erhöht. Die Kosten: rund 1,3 Millionen Mark, wobei auch der Landkreis Fulda für einen Jugendraum rund 15.000 Euro Zuschuss genehmigte. Neue Räume stehen jetzt auch den Vereinen und der Kinderkrippe zur Verfügung.

Bürgermeister Manfred Helfrich betonte in seiner rückblickende Rede, dass das alte Bürgerhaus alleine von seinem Raumkonzept her nicht mehr die Anforderungen und Gesichtspunkte der heutigen Zeit erfüllt habe. Sowohl die Größe des Saals, der Bühnenbereich mit ihrer mangelnden Technik, wie auch die sonstigen Räumlichkeiten seien bei weitem nicht ausreichend und nicht bedarfsgerecht gewesen. Zudem erfüllte der Thekenbereich und die Küche in Ausstattung, Größe und logistischer Anordnung nicht die Anforderungen des Bedarfs. Das ausgeprägte Vereinsleben in der Gemeinde Poppenhausen mit ihren zahlreichen kulturtragenden Vereinen widme sich der Tradition, der Brauchtumspflege und damit auch gerade dem Fremdenverkehr, sagte Helfrich. Die Entwicklung des Fremdenverkehrs werde schließlich nicht unwesentlich von der heimischen Vereinsarbeit beeinflusst und begünstigt.

Nach den Worten von Bürgermeister Manfred Helfrich war der Bau "dringend notwendig" gewesen und "kein Luxus", zumal das Blockheizkraftwerk im Keller das Freibad beheize und in Zukunft der Gemeinde viel Geld erspare. Zur Wahrung und Sicherung regionaler Interessen sei es erfreulich, dass der überwiegende Teil der Gewerksaufträge in der Gemeinde oder zumindest in der Region blieben. "So konnten wir einen kleinen Beitrag zur Sicherung von Betrieben und Arbeitsplätzen im heimischen Bereich leisten".

Auch Architekt Volkmar Hubert unterstrich die Notwendigkeit der Erweiterung, weil auch die Umgebung damit optisch aufgewertet werde. Lob kam auch von Dr. Norbert Krekeler, dem Vertreter des Hessischen Wirtschaftsministeriums, der von einem "wichtigen Beitrag zur Förderung des Tourismus in der Urlaubsregion Rhön" sprach. Und Landrat Fritz Kramer nannte das neue Haus ein "wichtiges Element, um die Zusammengehörigkeit von Poppenhausen zu stärken". +++