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Luka Radic ist eines der größten Fußballtalente der Region - Fotos: Carina Jirsch

FULDA Osthessens größte Sporttalente

Luka Radic: Ein Zwölfjähriger auf dem Sprung zu Mainz 05

18.03.22 - In unregelmäßigen Abständen stellt OSTHESSEN/NEWS die größten Sporttalente der Region vor. Heute: der zwölfjährige Luka Radic, derzeit für die U14 der SG Barockstadt Fulda-Lehnerz in der Gruppenliga aktiv. Der Spross von Ljubisha Radic trainierte zur Probe beim Bundesligisten Eintracht Frankfurt. Aber auch bei Mainz 05. Sein Ziel: den Sprung ins Nachwuchsleistungszentrum der Rheinhessen zu schaffen.

Foto: privat

Robert Majcen, Scout des Bundesligisten, hatte den Zwölfjährigen mehrfach beobachtet und lud Luka im Oktober vergangenen Jahres zum Probetraining ein. "Das war anders dort, wie ich aufgenommen wurde. Die Leute waren netter", drückt Luka aus, warum es ihm in Mainz besser gefällt, als dies zuvor in Frankfurt der Fall war. Die Augen des Zwölfjährigen leuchten, wenn er darüber spricht. Seine Mutter Mirela, die aus Montenegro stammt, erklärt das so: "An Mainz hat uns imponiert, wie sie das Kind mitnehmen. Was nützt dir die ganze Euphorie, wenn sich der Junge nicht wohlfühlt. Das ist uns ganz wichtig." Auf Anhieb spürt man, dass Emotion im Hause Radic eine große Rolle spielt.

Es ist angedacht, dass Luka zunächst einmal pro Monat nach Mainz kommt. Zum Training, aber auch Testspiele sind geplant. Kein Wunder, dass Steffen Willhardt, Trainer der Mainzer im Nachwuchsbereich, sehr zufrieden ist mit der Veranlagung des Talentes. Luka hat das, was gleichaltrige Kicker in dieser Ausprägung nicht haben: Pass-Qualität, gutes Auge, Ruhe, Qualität als Mannschaftsspieler, Schusskraft und - Spielintelligenz. All das hat er möglicherweise vererbt bekommen: von den Radic-Brüdern aus Serbien, die in Osthessen jeder kennt. Zlatko, aktuell Coach des Fuldaer A-Ligisten TV Neuhof, Zeljko, Trainer in Giesel, und eben Ljubisha, den alle nur "Ljubo" nennen und der als 44-Jähriger noch immer in Sickels kickt.

ON-Redakteur Walter Kell im Gespräch mit der Familie Radic

Es ist so eine Sache, wenn ein Vater seinen Sohn trainiert. Auch im Hause Radic ist das so. Gleich zweifach sogar. Ljubo coacht Lukas' jüngeren Bruder David in der U9 der SG Barockstadt - und Luka. "Es ist immer schwer, über seinen eigenen Sohn zu reden. Und ich wollte das eigentlich nie, ihn zu trainieren. Der Druck für Luka ist dann nochmal größer." Vater Radic möchte nicht so raus mit der Sprache, doch natürlich hört man zwischen den Zeilen Stolz heraus.

Seit der E-Junioren-Zeit spielt sein Filus bei Älteren mit - und misst sich dort mit Bravour. "Ich fühle mich wohl bei den Älteren. Das ist eine größere Herausforderung für mich als in meiner Altersklasse", lautet die Einschätzung des Zwölfjährigen. Wieder ordnet seine Mutter ein: "Er war gezwungen, sich ein Stück weit anzupassen. Das hat ihn geprägt", sagt seine Mutter, "das ist Lukas Charakter. Er stellt sich eher in den Hintergrund, um seiner Mannschaft zu helfen". Sie weiß, dass ihr Sohn "weiterhin Leistung bringen muss" im Nachwuchsteam der SG Barockstadt. 

Foto: privat

Vor knapp 14 Tagen erst weilte Luka erstmals bei einem Verbandslehrgang der Hessenauswahl. Eng getaktet ist sein Wochenplan, nur freitags hat das Kind ab und an Zeit zum Verschnaufen, DFB-Stützpunkttraining bei Matthias Wilde und Vereinstraining mit U14 und U15 wechseln sich ab. Das Wichtigste aber: "In der Schule läuft es gut", freut sich Luka, der die Rabanus-Maurus-Schule besucht und Mitglied der Sportklasse 6F ist, sein Klassenlehrer dort: Adrian May. In den Genuss spezieller Förderung kommt auch Luka zweimal pro Woche: dienstags nachmittags, mittwochs vormittags.

Die gesamte Radic-Familie fiebert mit einem anderen Bundesligisten: Borussia Dortmund. Versteht sich, dass Luka einst dabei war, als der Lahrbacher Sebastian Kehl, zukünftiger Sportdirektor des BVB, in Fulda gastierte. Autogramm und Erinnerungsfoto brachte er mit. Logisch, dass der Zwölfjährige, der schon früh mit dem Ball schlief und dessen Fußballschuhe neben dem Bett standen, auch die Ohren spitzt, wenn ihm sein Onkel Zlatko Tipps gibt. Luka weiß aber auch, dass er künftig seine Ellbogen einsetzen muss, wenn er im höherklassigen Fußball erfolgreich sein möchte. (wk) +++


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