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Alexander-von-Humboldt-Schule nimmt an Wissenschaftsjahr 2022 teil
15.03.22 - Wie digital wird der Schulalltag noch werden? Könnte es neue Fächer wie "Mentale Gesundheit" oder "Finanzielle Allgemeinbildung" geben? "Werden die Klassen kleiner und der Unterricht in die Abendstunden verlegt?" Viele Fragen, Anregungen und Ideen gibt es zum Thema "Lernen in der Zukunft", nun fragt das Projekt "enorM" vom DIPF - Leibnitz-Institut für Bildungsforschung und Bildungsinformation an ausgewählten Schulen – von der Grundschule über eine Förderschule bis hin zum Gymnasium – die Schülerinnen und Schüler nach ihren Einfällen. Zu den vier Schulen, die über die hessischen Landesgrenzen hinaus an dem Projekt teilnehmen, gehört auch die Alexander-von-Humboldt-Schule.
"Das Projekt wurde im Jahr der Wissenschaft vom Bundesministerium für Bildung und Forschung realisiert", erläutert Luca Mollenhauer, wissenschaftlicher Mitarbeiter und Projektverantwortlicher. Gemeinsam mit der studentischen Hilfskraft Elisabeth Cassebaum leitete er die Befragung an der AvH. "Wir möchten, dass ihr gehört werdet", wandte er sich vor Beginn das Brain Storms an die Schülerinnen und Schüler, "eure Ideen, Fragen und Anregungen nehmen wir mit in die Forschungsgremien, die sich mit dem Lernen der Zukunft beschäftigen", versicherte er.
Weitere Formate geplant
Doch damit nicht genug: Die teilnehmenden Schulen können nach Abschluss der Interviewreihe noch an weiteren Formaten mitwirken: Ein "Schüler*innen-Camp" am 2. April soll Kinder und Jugendliche aus den Schulen zusammenführen, sodass diese ihre Themen untereinander besprechen können. Sie treffen sich mit Forscherinnen und Forschern, beispielsweise für eine Podcast-Sendung, und finden viele Ansprechpartner für ihre Fragen und Ideen. Des Weiteren können sie unter der Rubrik "Book a Question" direkt mit Forschenden über ihre Fragen sprechen und in einen Dialog über Wissenschaft treten. Schließlich wird im Rahmen dieser Reihe ein Hackathon veranstaltet. Er läuft unter dem Motto "Deine Idee zum Lernen in der Zukunft" und soll ein weiteres Mal Schülerinnen und Schüler mit Forschenden zusammenbringen, um gemeinsam Zukunftsideen zu entwickeln. Ein rundes Programm also, das bis Mitte nächsten Jahres auch schon wieder zum Abschluss kommen soll. Zuvor jedoch sollen alle relevanten Fragen an das Bildungsministerium weitergegeben werden.Zukunftsbezogene Auswahl von relevantem Schulstoff
Vor wenigen Tagen wurden am Lauterbacher Gymnasium sechs Klassen – von der 9 bis zur Q2 – befragt. "Wir möchten von euch lernen, denn ihr seid die Fachleute für den Unterricht aus Schülersicht", so die beiden Referenten, die ein Board vorbereitet hatten, auf dem sich schon kurz nach Eröffnung der Runde viele Fragen und Anregungen tummelten. "Wenn du den Unterricht machen könntest, wie würde er aussehen?" und "Wie willst du in der Zukunft lernen?" lauteten die Kernfragen, und Antworten darauf gab es viele: Freie Fächerwahl ist gewünscht, zu wenig Digitalität und sehr schlechtes Internet werden angekreidet. Individuelle, dem Biorhythmus angepasste Schulzeiten von morgens früh bis abends spät wünschen sich die jungen Erwachsenen aus der Q2, genauso wie Unterricht in Bürokratie, den Einbezug von Stärken und Schwächen von Schülerinnen und Schülern oder eine zukunftsbezogene Auswahl von relevantem Schulstoff.Mit jeder Stunde und jedem Besuch einer neuen Klasse füllten sich die Pinnwände mehr und mehr – und wurden nicht nur bunt, sondern auch aufschlussreich. Auch die Box, in die die Schülerinnen und Schüler ihre "Frage an die Wissenschaft" einwerfen konnten, füllte sich im Lauf des Tages. Unter den Absendern dieser Fragen werden am Ende der Reihe die Gewinner eines Tablets und von Büchergutscheinen gezogen. "Wir würden uns freuen, wenn ihr eure Schule auch bei den Folgeveranstaltungen repräsentieren würdet", so Mollenhauer und Cassebaum zum Abschied. Sie blicken bereits gespannt auf das "Schüler*innen-Camp" im April.