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Rapsölpreis schießt durch die Decke: "Gastronomie muss die Preise erhöhen"
17.03.22 - Die aktuelle Situtation in Europa hat unmittelbare Auswirkungen auf verschiedenste Lebensbereiche. Für viele Produkte beispielsweise bedeutet das, enorme Preissteigerungen. Nachdem die Gastronomen der Region nach mehr als zwei Jahren Pandemie endlich hofften aufzuatmen, steht nun die nächste Herausforderung parat. Preise für Rapsöl, Fritteusenfett und Co. haben sich teils rasant gesteigert. Kosten, die für die Unternehmer nur schwer zu tragen sind. Hat man bisher rund 14 Euro pro Kanister Rapsöl bezahlt, sind es jetzt ganze 24 Euro. Neben dem finanziellen Aspekt besteht aber auch die Sorge, bald eventuell überhaupt kein Öl mehr kaufen zu können.
Manche Gastronomen haben vorgesorgt und wie Anton Henning vom Stadtgasthof Drei-Linden in Fulda-Neuenberg auf Vorrat gekauft: "Wir waren clever und haben 40 Kanister Rapsöl im Keller stehen. Wenn man vorgesorgt hat, ist aktuell natürlich noch alles in Ordnung. Mit dem Vorrat sind wir jetzt erstmal gut aufgestellt. Wenn man nicht vorgesorgt hat, ist das aber schon krass. Dass die Lieferanten, bei Energiezuschlag und den aktuellen Dieselpreisen nicht mehr zu den gleichen Konditionen liefern können, ist aber auch verständlich. Glücklicherweise gehen nicht alle Lebensmittel so durch die Decke. Die Kosten für Schweinefleisch sind aktuell immer noch niedrig. Sollte es aber keine Kehrtwende geben, müssen natürlich auch wir unsere Preise anheben. Schaut man in die Ukraine, ist das natürlich nebensächlich und man hofft, dass der Menschenverstand mancher endlich einsetzt."
Andere hingegen müssen die aktuellen Preise direkt und mit voller Wucht tragen. "Wir hatten uns schon auf Preissteigerungen eingestellt. Es hat sich ja leider schon etwas abgezeichnet. Dass sie allerdings so hoch ausfallen, ist schon heftig. Da fragt man sich natürlich, wie man das weitergeben soll. Schließlich haben unsere Gäste durch die aktuellen Entwicklungen auch Mehrkosten in vielen Lebensbereichen und somit weniger Geld zur Verfügung. Bedauerlicherweise sind wir dazu gezwungen - und können die Preise nur erhöhen. Aktuell kann ich noch nicht einschätzen, um wie viel es sich handeln wird, da wir nicht mal wissen, ob es in der nächsten Woche vielleicht schon nicht mehr "nur" noch zehn Euro mehr sind, sondern bereits 15. Es ist eine schwierige Situation und wir fragen uns natürlich, ob sich unsere Gäste das weiter leisten können und wollen. So macht das Weggehen schließlich weniger Spaß. Nach den vergangenen Jahren die nächste Herausforderung", so Björn Helfrich, Inhaber des Fuldaer Hofs in Maberzell.
Bleibt zu hoffen, dass nach den herausfordernden Jahren für die Branche bald wieder etwas Normalität Einzug hält. (mi) +++