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02.06.09 - LAUTERBACH

Pfingstmusiktage (6) "Letter from God" Kantate von Anka Hirsch aufgeführt

Es war die zweite Auführung von Anka Hirschs Komposition „Letter from God“, und im Pfingstgottesdienst vom Montag zeigte sich, dass die Kantate mit Texten aus den fünf Weltreligionen auch für den Gottesdienst tauglich ist. Eingebettet in den gottesdienstlichen Ablauf wirkte das Werk für Kammerchor, Saxophon, Cello und Klavier ausgesprochen homogen. Die Spannungsbögen hielten den Pausen durch Liturgie und Predigt stand. Allerdings passt das Thema der Kompositionen auch ausgesprochen gut zum Pfingsfest, der Thematik von Vermittlung zwischen Gott und den Menschen durch den Heiligen Geist.

Pfarrerin Karin Klaffehn bezog ihre Predigt denn auch auf das Thema „Briefe von Gott“, die jeder mittels Aufmerksamkeit und Achtsamkeit in Mitmenschen und Erlebnissen entdecken und „lesen“ kann. Anka Hirschs Kantate stellt Texte aus Judentum, Christentum, Islam, Buddhismus und Hinduismus nebeneinander, thematisch zusammengehalten durch Walt Whitmans Gedicht „Letters from God“. Die sparsame Instrumentalbesetzung im Trio von Klavier, Cello und Saxophon, gibt bereits der perkussiv ostinaten Introduktion meditative Intensität. Die Chorstücke sind unterschiedlich gestaltet, teils a capella, teils instrumental begleitet oder solistisch interagierend. Sopran- und Altsaxophon sorgt für unterschiedlichste Farben und Anka Hirschs energetisches bis sanftes Cellospiel gibt der Musik die klangliche Basis.Stets fügen sich die Passagen dynmisch sensibel zusammen, überlagern und durchdringen sich. Die verschiedenen kulturellen Perspektiven der Texte finden sich auch in den kompositorischen Strukturen der Musik wieder, die von vielfältigen musikalischen Modellen geprägt ist.

Neben modernen harmonischen Zusammenhängen oder kontrapunktischen Strukturen, gibt es mittelalterlich anmutende Parallelführung der Stimmen, polyrhythmische Patterns oder klangorientierte

Farbkombinationen. Dabei bleibt die Musik in ihrem Klangideal stets transparent, mit den Ohren zu durchdringen, transzendent, um beim Bild der Texte und der Thematik des Pfingsfestes zu bleiben. Eine solche Komposition ist nur mit größter Sensibilität zu verwirklichen, und so ist sie wohl sie den klaren Gesangsstimmen des Lauterbacher Vokalensembles, die wir Karin Sachers Klangideal zu verdanken haben, dem präzisen zurückhaltenden Klavierspiel der Kantorin sowie dem farbigen und dabei stets sanften Saxophon- und Perkussionsspiel von Ulrike Schimpf auf den Leib komponiert. Melancholischer Ernst mit schillernden Hoffnungsstrahlen sind Assoziationen, die sich bei Anka Hirsch Musik einstellen mögen. „Das

Stück ist noch gereift, seit der Uraufführung im Mai“, befand die Komponistin nach der Aufführung. Es gehört dabei sicherlich zu jenen ästhetischen Phänomenen, die mit der Reife immer schöner werden.+++




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