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Lehrgangsleiter Helmut Odenwald - Fotos: JGV/Alexander H. Klüh

NEUHOF "Die Jagdhundewelt steht nicht mehr still!"

JGV Rhön-Vogelsberg verzeichnet starke Nachfrage nach Hundelehrgängen

23.03.22 - Schonzeit für das Wild – und doch reges Treiben im Gieseler Forst: Die Jäger- und Gebrauchshundevereinigung (JGV) Rhön-Vogelsberg e.V. nutzt die jagdfreie Zeit, um ihre Mitglieder in einem Hundeführer-Lehrgang auf verschiedene Prüfungen vorzubereiten. Nach coronabedingten Ausfällen in den Vorjahren ist die Nachfrage so groß wie nie.

VJP, HZP, VGP, VSwP nach den Richtlinien des JGHV sowie Brauchbarkeitsprüfung (BPO-Hessen) – was sich für Außenstehende kryptisch anhört, ist für Jäger und ihre Hunde quasi der Weg zur Meisterprüfung. "Jeder waidgerechte Jäger wird bei der Ausübung seiner jagdlichen Aktivitäten einen brauchbaren Jagdhund benötigen, ob als Revierinhaber, um, wie gesetzlich vorgeschrieben, einen Jagdhund für sein Revier zu melden, oder schlichtweg zur Durchführung einer Nachsuche. Nach § 28 Abs.1 des Hessischen Jagdgesetzes sind bei der Such-, Drück-, und Treibjagd, bei jeder Jagd auf Wasserwild sowie bei jeder Nachsuche, jeweils brauchbare Jagdhunde zu verwenden", erklärt Helmut Odenwald, Obmann für das Jagdgebrauchshundewesen bei der JGV Rhön-Vogelsberg.

Hunde, Hundeführer, Jungjäger/innen, die Verantwortlichen der JGV Rhön-Vogelsberg ...

Ein solcher Vorbereitungskurs für die Verbandsjugendprüfung (VJP) sowie die Brauchbarkeitsprüfung (BP) ist nun im Gieseler Forst gestartet. Dort dankte Dr. Rudolf Leinweber, Vorsitzender der JGV Rhön-Vogelsberg, zunächst dem zuständigen Forstamtsleiter David Nöllenheidt für die Möglichkeit, im dortigen Revier einen solchen Kurs anzubieten, sowie den Beständern der Feldreviere Klaus Kremer (GJB Giesel), Walter Hess (GJB Schlechtenwegen) sowie Klaus Knobloch und Manfred Münker (GJB Schletzenhausen). "Dies ist nicht selbstverständlich, denn schließlich gilt nach hessischem Jagdgesetz die Ausbildung von Jagdhunden außerhalb befriedeter Bezirke durch Jagdscheininhaber im Hinblick auf Gebrauchs-, Brauchbarkeits- und Zuchtprüfungen sowie die Ablegung der Prüfung als Jagdausübung. Somit bedarf es der Erlaubnis des zuständigen Jagdausübungsberechtigten. Dabei sollte das Gebot der Jagdgebrauchshundearbeit, schonend mit Wald, Feld und Flur sowie der freilebenden Tierwelt umzugehen, stets Berücksichtigung finden."

Leinweber wie Nöllenheidt und auch Kursleiter Odenwald zeigten sich gleichermaßen begeistert über den regen Zuspruch: 15 Gespanne aus Hund und Führer bereiten sich auf die in 2022 stattfindenden Prüfungen vor. Waren es in der Vergangenheit überwiegend Vorstehhunde wie Deutsch-Drahthaar oder -Langhaar in den Kursen, ist das Feld nun bunt gemischt: Bracken, Terrier, kleine Münsterländer, sibirische Laika und einige mehr. Was sie eint, ist für Helmut Odenwald klar: "Freude und Bereicherung, gemeinsam mit seinem treuen Jagdgefährten viele schöne Jagderlebnisse zu erleben und zu meistern. Die Arbeit und das Jagen mit dem Hund sind eine Herzenssache! Ein geläufiger Spruch lautet: 'Die Jagd ohne Hund, ist Schund!', das wird in der jagdlichen Praxis in vielerlei Situationen wahr." Unterstützt wird Odenwald in seinen Kursen von den Hundeführern Michael Vogel und Steffen Funk. Auch die Teilnehmer des Jungjägerkurses der JGV Rhön-Vogelsberg erhalten hier quasi live Einblicke in das Jagdhundegebrauchswesen und lernen die Eigenheiten der verschiedenen Hunderassen kennen.

Bei der Verbandsjugendprüfung handelt es sich dann um eine Zuchtprüfung: Ziel ist die Feststellung der natürlichen Anlagen des Jagdhundes. Diese Anlagen sind Nasengebrauch, Spurwille, Suche, Vorstehen und Führigkeit. Auch die Art des Jagens (spurlaut, sichtlaut oder stummes Jagen) wird am Hasen oder Fuchs festgestellt. "Der Laut ist für die Zucht und die spätere jagdliche Verwendung des Hundes ein Muss! Das Wesen und Verhalten der Hunde ist während der gesamten Prüfung möglichst umfassend zu beobachten, festzuhalten und im jeweiligen Prüfungszeugnis zu dokumentieren", erklärt Helmut Odenwald. Auch körperliche Mängel (Gebiss-, Augen- und Hodenfehler) sowie andere grobe körperliche Mängel werden geprüft.

Für die Brauchbarkeitsprüfung werden nun wöchentlich Gehorsamsfächer wie Allgemeiner Gehorsam, Leinenführigkeit und Verhalten auf dem Stand geübt, sowie im Vorfeld die Schussfestigkeit kontrolliert. Die Vorbereitung für das Fach "Nachsuche auf Schalenwild” ist natürlich sehr zeitintensiv. Die Vorbereitung der Übungsschweissfährten und deren Ausführung durch Lehrgangsteilnehmer setzt einen gewissen Organisationsablauf voraus. Nach coronabedingten Ruhezeiten steht die Jagdhundewelt derzeit also nicht mehr still. (pm) +++


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