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Trickbetrüger erbeuten vierstelligen Geldbetrag bei 60-jähriger Frau
23.03.22 - "Oma? Bist du's?" Mit diesen oder ähnlichen Formulierungen melden sich Betrüger beim sogenannten Enkeltrick am Telefon. Sie geben sich als gute Bekannte, Verwandte oder nahe Familienangehörige aus, die sich in einer Notsituation befinden und bitten um Bargeld. Als Gründe für den finanziellen Engpass werden kostspielige Käufe (Auto, Küche, etc.) oder Notlagen (Autounfälle, usw.) genannt. Die Lage wird immer als äußerst dringlich dargestellt.
Mitunter bedienen sich die Schwindler aber auch des Messenger Dienstes WhatsApp, um an das Ersparte von Bürgerinnen und Bürgern zu gelangen - so auch in dem Fall einer 60-jährigen Frau aus dem Vogelsbergkreis.
Die Betrüger schrieben der Vogelsbergerin per WhatsApp eine Kurznachricht, in der sie sich als ihr Sohn ausgaben. Das Handy des Familienangehörigen sei defekt, daher melde er sich unter einer neuen Rufnummer. Im weiteren Chatverlauf forderte der angebliche Sohn die 60-Jährige auf, eine dringend fällige Rechnung - in Höhe eines ungeraden vierstelligen Geldbetrags - auf ein ihr unbekanntes Konto zu überweisen. Die Frau glaubte den Angaben der Betrüger zunächst und überwies das Geld. Als der vermeintliche Sohn erneut Geld forderte, wurde die Vogelsbergerin stutzig und kontaktierte ihre Verwandten unter den ihr bekannten Rufnummern. Eine nahe Angehörige deckte den Betrug schließlich auf und informierte die Polizei.
In diesem Zusammenhang warnt Ihre Polizei:
Trickbetrug ist vielfältig.
- Seien Sie misstrauisch, wenn sich jemand am Telefon oder über Messenger Dienste nicht selbst mit Namen vorstellt oder als Bekannter/ Verwandter, Bankangestellter oder Polizeibeamter beziehungsweise Person der Justiz ausgibt, den Sie als solchen nicht erkennen.
- Speichern Sie nicht automatisch vermeintlich "neuen" Rufnummern von Kontakten ab. Versuchen Sie erst die Personen unter den Ihnen bekannten, "alten" Telefonnummern zu kontaktieren.
- Legen Sie einfach den Telefonhörer auf und beenden Sie Kontakte über soziale Netzwerke, sobald Ihr Gesprächspartner Geld von Ihnen fordert.
- Rufen Sie Ihre Verwandten unter der Ihnen bekannten Telefonnummer oder die Polizei unter der 110 an.
- Übergeben Sie niemals Geld oder Wertsachen an Ihnen unbekannte Personen.
Die Täter passen ihr Vorgehen an Ängste der potentiellen Opfer an, wodurch sie deren höchstpersönlichen Lebensbereich tangieren. Folgen, wie Rückzug aus der Gesellschaft und Schamgefühl, bieten Trickbetrügern eine Plattform. Sprechen Sie offen über das Geschehene, jeder kann Opfer werden. Gut informierte Menschen lassen sich nicht so leicht verunsichern und können entsprechende Situationen richtig einschätzen. Scheuen Sie sich nicht, die Polizei beim Verdacht eines Betrugs zu informieren. Informationen zum Trickbetrug finden Sie auf der Internetseite www.senioren-sind-auf-zack.de (pm) +++