Tolles Konzert: Shiregreen stellt ihr 14. Studioalbum vor- Indian Summer

27.03.22 - Klaus Adamaschek und Band - alias Shiregreen - stellten am Freitagabend im Lokschuppen in Bebra ihr neues Album "Indian Summer" vor. OSTHESSEN|NEWS durfte neben 100 weiteren Gästen einen Abend genießen, der tiefgründige und sehr persönliche Geschichten des 64-jährigen Vollblutmusikers erzählte.

Vor dem Konzert nahm sich Klaus Adamaschek einige Minuten Zeit, mit OSTHESSEN|NEWS zu reden. Er erzählte, wie die Corona Zeit auf ihn und seine Musikerfreunde wirkte: fünf Monate ohne einen Auftritt; umso mehr ist er froh, dass in diesen Zeiten, in denen sie sich als Band oft gar nicht gemeinsam treffen konnten, dieses Album entstanden ist, das fröhlicher ausgefallen ist als manch eines seiner vergangenen Alben. Woher der Name Shiregreen kommt, durften wir auch erfahren. Shire wird das Auenland in der Originalfassung des Buches "Herr der Ringe" bezeichnet und Klaus Adamaschek bezeichnet seinen persönlichen Rückzugsort, seine Heimat, ebenfalls oft als sein Auenland.

Das Konzert begann mit einem Einspieler von Musik-, Bild und Videoaufnahmen des neu interpretierten Schlagers aus den Sechzigern "Hundert Mann und ein Befehl", dass vielleicht durch seinen leider wieder Aktualität gewonnenen Hintergrund, aber auch durch die melodiöse und intensive Umsetzung durch Klaus Adamaschek und Marisa Linß sofort für Gänsehaut sorgte.

Das Original "The ballad of the green berets" war 1966 ursprünglich ein patriotischer Lobgesang auf eine US-Eliteeinheit, wurde aber schon in den Siebzigern zum Anti-Kriegs-Song. Klaus Adamaschek widmete das Lied seinem Vater, der schon mit 15 Jahren in den Krieg ziehen musste und ihn später gelehrt hat, dass keiner mitmarschieren muss.

Bei der inhaltlich schweren Kost gleich zu Beginn, die aber angebrachter nicht sein könnte, und dem Titel des Albums "Indian Summer", der evtl. auch melancholisch machen könnte (deutet er doch den Herbst des Lebens hin), so zeigte doch der Titelsong, wo die Reise des Abends und des Älterwerdens hingeht. Auf keinen Fall in Resignation, sondern in Abenteuerlust und Neugier.

Man spürte den ganzen Abend die Lust der Musiker und des Publikums an der Musik. Als Musiker waren neben Klaus Adamaschek (Songwriter, Sänger und Gitarrist) Marisa Linß (Sängerin), Paul Adamaschek (Bass), Johannes Gunkel (E-Gitarre) und Jonas Giger (Drums). Johannes Giger ist neu bei Shiregreen und überzeugte sehr durch seine Power. Die Liebe zur Musik und zum Leben spiegelt sich in vielen Liedern wider, z.B. wenn er über seine Gitarren und die Geschichten, die der Songwriter mit ihnen erlebt hat ("Songs from the heart and an old black guitar" "My red guitar") singt oder die Verbundenheit, die er zu seinem Sohn spürt "When you play Kristofferson".

Durch Lieder wie "Yesterday when we were young" wurde man zur Rückschau und durch das Lied "Wenn meine Enkel mich einst fragen" zur Bestandsaufnahme angeregt.

Eine schöne Neuigkeit erfuhr das Publikum: dass Marisa Linß und Paul Adamaschek im vergangenen Jahr geheiratet haben und der Song "No longer alone" ihr Hochzeitslied war. OSTHESSEN|NEWS gratuliert an dieser Stelle nachträglich!

Klaus Adamaschek plauderte ein wenig aus dem Nähkästchen. Man wird Shiregreen wohl schon bald wieder in Bebra auf dem Marktplatz sehen können, wo eine Veranstaltung mit mehreren Musikern zugunsten einer ukrainischen Familie stattfinden soll, die für ihre Ausreise einen kostenintensiven Krankentransport benötigt. Für diesen Weg wurde auch während der Veranstaltung bereits gesammelt.

Insgesamt ein wirklich gelungener Abend und eine tolle neue CD.(pm)+++