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Lichtblick in schwierigen Zeiten: Julia Friedrich und Stefan Franke auf Weltreise
30.03.22 - Schluss mit dem Hamsterrad: Das haben sich die Fuldaer Julia Friedrich (29) und Stefan Franke (34) zum Ziel gesetzt. Gemeinsam sind sie auf Weltreise, teilen ihre Gedanken, Emotionen und Erlebnisse fortlaufend in Blogeinträgen. Trotz Distanz - aktuell über 10.000 Kilometer - fühlen sich die beiden so mit ihrer Heimat verbunden: "Uns ist bewusst, dass es schwierige Zeiten sind, sei es durch Corona oder die Folgen des Ukraine-Krieges. Wir möchten mit unserer Reise aber Mut machen. Es ist nach wie vor wichtig, an das Positive im Leben zu glauben und seine Träume in die Tat umzusetzen."
Seit elf Jahren sind die beiden ein Paar. Am 6. Januar 2022 begann ein ganz neues Kapitel für den Fotografen und die examinierte Pflegefachkraft. "Die Entscheidung fiel natürlich nicht von heute auf morgen", blickt Franke zurück und ergänzt: "Nach dem ersten Lockdown haben wir im Mai 2020 realisiert, dass Corona uns alle auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt hat. Nichts ist sicher - auch nicht unsere Zukunft." Die Pandemie hinterließ besonders bei Partnerin Julia nach und nach ihre Spuren: "Der Beruf der Altenpflegerin ist in diesen Zeiten einer hohen Belastung ausgesetzt. Der Umgang mit älteren Menschen bereitet mir Freude, aber die Rahmenbedingungen sind nicht einfach." Im März 2021 stand das große Vorhaben mitten in der langen Planungsphase auf der Kippe. "Ich bin an einer Überlastungsdepression bzw. Burnout erkrankt und gesundheitlich länger ausgefallen." Doch durch diese schwerwiegende Hürde ließen sie sich nicht entmutigen. Ganz nach dem Motto: Jetzt erst recht!
Lichtblick in schweren Zeiten
Die Weltreise ist eine Art Rettungsanker und Hoffnungsbringer zugleich. "Wir mussten einfach die Stopp-Taste drücken, um wieder mehr Lebensqualität zu gewinnen. Der Fokus liegt eben nicht immer nur auf der Arbeit", stellt Franke fest. Beide kündigten ihren Job und ihre Wohnung für diesen Neustart. "Wir möchten während der Reise zu uns finden, Dinge bewusst wahrnehmen und realisieren, was wir noch in unserem Leben erreichen wollen", konstatiert Friedrich. Jetzt, wo neben Corona auch noch der Krieg die Menschen zusätzlich in Sorge versetze, dürfe man sich nicht in Ängsten verlieren. "Es ist natürlich sehr belastend, trotzdem sollte man sich auf das Positive konzentrieren."
Erste Eindrücke aus Südamerika
Der erste Kontinent der großen Weltreise: Südamerika. "Da waren die Reisebestimmungen tatsächlich unkomplizierter während Corona." Zu ihren bisherigen Stationen zählen Costa Rica, Panama und aktuell noch bis zum 7. April Peru. Ihr derzeitiger Aufenthaltsort fasziniert in seiner Fülle, wie das Paar berichtet: "Peru ist unglaublich groß, die Landschaft abwechslungsreich. An der Küste befindet sich das Meer, in Richtung Landesinneres kommen beeindruckende Gebirgslandschaften zum Vorschein. Das ist einfach nicht mit unserer Rhön vergleichbar." Auch die frei laufenden Tiere sind immer wieder ein Blickfang. "Alpakas gehören zu Perus Hochland, wie Kühe auf den Weiden Deutschlands", so Franke. Gleichzeitig erde die Lebenssituation in diesen ärmeren Ländern. "Die Menschen hier sind vom Tourismus abhängig, das spürt man."
Weitere Reiseziele noch offen
Schon bald wechseln die Fuldaer den Kontinent. Es geht in die USA. "Dort planen wir einen 30-tägigen Road-Trip an der Westküste entlang", freut sich Friedrich. Wie es jedoch danach weitergeht, steht offen. Das Paar habe sich bewusst ungefähr ein Jahr Auszeit genommen, ohne feste Route. "Wir haben eine grobe Idee. Australien, Neuseeland und zwei bis drei asiatische Länder kämen noch infrage, aber das ergibt sich dann mit der Zeit – und hängt selbstverständlich von unseren Finanzen ab." Die Weltreise bereuen die beiden bislang keine Sekunde. Ihr Appell: "Folgt eurer Leidenschaft und hört auf euer Herz - auch wenn euer Verstand etwas anderes sagt."
PS: Wer die weiteren Abenteuer der beiden mitverfolgen möchte, kann dies über www.weltbewegend.blog tun oder auf Instagram unter _weltbewegend_ (Maria Franco) +++