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Im Dalbergsaal wird sonst geheiratet - Alle Fotos: Martin Engel

FULDA Schau der Superlative

"Dynastie und Design" - Große Oranier-Ausstellung im Stadtschloss ab 18. Juni

01.04.22 - Eigentlich wird im prunkvollen Dalbergsaal des Fuldaer Stadtschlosses geheiratet - am Donnerstag war er das richtige Ambiente für die Vorschau auf eine wahrhaft königliche Ausstellung, die bereits jetzt ihre royalen Schatten vorauswirft und mit jeder Menge Superlativen aufwartet. Nach langen Monaten der intensiven Vorbereitung, die gerade in ihr Hochphase eintreten, wird die große Sommerausstellung unter der Überschrift "Design und Dynastie" ab dem 18. Juni in immerhin 22 Räumen des Stadtschlosses eröffnet.

Design und Dynastie ist das Thema der großen Sommerausstellung

OB Wingenfeld freute sich über die Wertigkeit der Ausstellung

Anlass ist der 250. Geburtstag von König Wilhelm I. (1772-1843), der vor seiner Inthronisation als erster König der Niederlande von 1802 bis 1806 das deutsche Fürstentum Nassau-Oranien-Fulda regierte, und bis heute eine besondere Beziehung zum niederländischen Königshaus schuf. Anhand der Sammlungen des Königlichen Hausarchivs – darunter Exponate, die noch nie außerhalb der Niederlande zu sehen waren – wird in den historischen Räumen das Leben und Wirken Wilhelms I. nachgezeichnet. Historische Gemälde, Möbel, Schmuck und Gebrauchsgegenstände treten hier in Dialog mit zeitgenössischer Kunst, Design und Mode aus den Niederlanden und bilden einen sehenswerten Spannungsbogen.

Oberbürgermeister Dr. Heiko Wingenfeld lobte die Schau als von wahrhaft europäischer Dimension und stellte sogar den Besuch des niederländischen Königspaares Máxima und König Willem-Alexander im Stadtschloss in Aussicht: "Eine Einladung bekommen sie auf jeden Fall!" Aber auch nicht-royale Besucher aus dem In- und Ausland werden in großer Zahl in Fuldas "guter Stube" erwartet.

Nicole Uniquole (Kuratorin für Design und Angewandte Kunst, Niederlande) gab Einblicke ...

Reinildis van Ditzhuyzen

Was erwartet die Besucher? Erste Appetithappen präsentierte der Presse Nicole Uniquole, die niederländische Kuratorin für Design und Angewandte Kunst, die das Konzept der Ausstellung im Auftrag der Stadt Fulda entwickelt hat. Sie berichtete von den aufwendigen Vorarbeiten und dem großen Entgegenkommen des niederländischen Königshauses, was die Ausleihe diverser Exponate betrifft: "Nehmen Sie, was Sie wollen", seien ihr alle Türen geöffnet worden.  Inhaltliche Aspekte und Hintergrundinformationen stellte Reinildis van Ditzhuyzen vor. Die niederländische Historikerin und Journalistin ist unter anderem als TV-Expertin für das niederländische Königshaus bekannt und verantwortet die Ausstellungstexte sowie einen dreisprachigen Audio-Guide.

Oranisch-Deutsche Ehen

Inmitten der originalen Ausschmückung des barocken Stadtschlosses werden Wilhelm Friedrich und die zahlreichen Ehen der Oranier mit Deutschen lebendig. Fast alle niederländischen Könige und Königinnen heirateten Angehörige eines deutschen Adelshauses: Wilhelm I., Wilhelm III., Wilhelmina, Juliana und Beatrix.

Königliche Kunst & Dutch Design

Prächtige Kunstwerke aus den Königlichen Sammlungen und dem Palast Het Loo werden zusammen mit überraschenden zeitgenössischen Objekten purer Handwerkskunst gezeigt. Die Oranier führten Fulda in ein neues Zeitalter. Durch Wilhelm Friedrichs Kulturpolitik veränderte sich der Lebensstil. Als aufgeklärter Monarch wollte er, dass Kultur allen Bürgern zugänglich ist. Konzerte, Theater und Maskenbälle, die bis dahin nur dem Adel und dem wohlhabenden Bürgertum vorbehalten waren, standen nun allen Bürgern Fuldas offen. Der Regent war auch ein Trendsetter. Er ließ Möbel im Empire-Stil ins barocke Stadtschloss bringen. Die Meridienne”, eine Art Sofa, erfreute sich sogleich großer Beliebtheit. Auch im Bereich der Wirtschaft setzte der Souverän viel in Bewegung. Die Jahre in Fulda können daher als Vorstufe für sein späteres Königtum in den Niederlanden betrachtet werden. So initiiert er die Einrichtung von Berufsschulen und seine Politik verhalf dem gewerblichen Sektor zu einem wirksamen Aufschwung. Das brachte ihm den Spitznamen "König der Kaufleute" ein.

Dynastie

Die Ausstellung bietet einen ausgezeichneten Einblick in die Dynastie Oranien-Nassau und ihre engen Beziehungen zu Deutschland. Diese sind auf historischen Familienporträts, aber auch in einer aktuellen Fotoserie von Königin Máxima deutlich zu erkennen.

Design & Dynastie

Die Oranierfamilie könnte fast als "Deutsche Familie" bezeichnet werden. Im Jahr 1879 heiratete König Wilhelm III. Prinzessin Emma von Waldeck-Pyrmont auf Schloss Arolsen und machte damit das Fürstentum Waldeck-Pyrmont in der Heimat bekannt. Prinzessin Wilhelmina, Emmas Tochter, ehelichte 1901 Herzog Heinrich von Mecklenburg und Prinzessin Beatrix, Königin Julianas älteste Tochter, heiratet 1966 Jonkheer Claus van Amsberg aus dem südöstlich von Hamburg an der Elbe gelegenen Hitzacker.

Barockstadt Fulda

1802 wählte Wilhelm Friedrich von Oranien Fulda als Residenzstadt für die ihm zugewiesenen deutschen Territorien. Bis 1806 lebt und regiert er hier vom eleganten Stadtschloss aus, dessen prächtige Säle einen schönen Einblick in das kulturelle Leben am Hof geben. Die Stadt verfügte über eine außergewöhnlich große Anzahl von Barockgebäuden; insbesondere im 18. Jahrhundert setzte eine rege Bautätigkeit ein. Im Jahr 1704 wird mit dem Bau des gewaltigen barocken Doms begonnen, in dem sich die letzte Ruhestätte von Bonifatius befindet. Kurze Zeit später entstehen die heute noch existierende Orangerie, der Schlossgarten und die Stadtpaläste. (ci/pm)+++

Fotos (4): Stadt Fulda

v.l.Kulturamtsleiter Dr. Heiler, Leiter Vonderau Museum Dr. Verse, Reinildis van Ditzhuyzen, ...

Foto:Maarten Schuth,R-Scholten Baijings


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