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HOFBIEBER Von Eberhardt Lauer

Rhöner Mundart und Heimat-Liebe: Ehemaliger Bürgermeister präsentiert Buch

04.04.22 - Mit viel Liebe für das Rhöner Platt und großer Heimat-Verbundenheit hat Eberhardt Lauer sein neu geschriebenes Buch vorgelegt. Das vor wenigen Wochen veröffentlichte Werk heißt: "Es gett de Maänsche bee de Lüüd". Das bedeutet so viel wie: Es geht den Menschen wie den Leuten.

Zu dem in Parzellers Buchverlag (Fulda) erschienenen Buch sagt der 75 Jahre alte Autor: "Die jetzt lebenden Menschen in der Rhön sind wahrscheinlich die letzte Generation, die dafür sorgen kann, dass ihre Muttersprache, das Rhöner Platt, nicht ausstirbt." Und genau diesem Anliegen fühlt sich der in Hofbieber (Kreis Fulda) lebende Autor verpflichtet. Zum Erhalt der Mundart will Lauer einen weiteren Beitrag leisten.

Gedichten und Geschichten sollen die Erinnerung wachhalten

Lauer hat in dem unterhaltsamen Buch Gedichte, Geschichten und Anekdoten gesammelt. Zumeist in Reimen, aber stets in Rhöner Platt, widmet er sich aktuellen Themen. Zugleich hält es die Erinnerung wach an das dörfliche Leben vergangener Zeiten, an alte Bräuche und echte "Rhöner Originale".

Der Autor schlägt dabei in tiefgründiger Weise nachdenkliche, zuweilen ernste und melancholische, aber auch humorvolle Töne an. In dem Buch zeigt sich, wie sich der Alltag der Rhöner in den vergangenen Jahrzehnten gewandelt hat.

Lauer spürt eine große Verbundenheit zu seiner Heimat. Lange Zeit hat er für Hofbieber auch besondere Verantwortung getragen: Er war viele Jahre mit großer Leidenschaft als Bürgermeister der malerischen Rhön-Gemeinde am Fuße der sagenumwobenen Milseburg tätig.

Nähe mithilfe des Dialekts spüren

Der hiesige Dialekt ist für Lauer Heimat. Er sagt: "Wer platt spricht und auf Gleichgesinnte trifft, der fühlt sich direkt zu Hause. Da weiß man, wo man ist und mit wem man es zu tun hat." Ein Beispiel als Beleg: "Wenn ich jemanden im Zug sagen höre: ‚Mir schickt’s!‘ Dann weiß ich sofort: Der kommt aus Fulda oder der Rhön." Die Nähe entstehe allein durch den Dialekt, sagt Lauer begeistert über die identitätsstiftende Kraft der Sprache. "Mir schickt’s" bedeutet im Übrigen: "Mir reicht’s" oder "Ich habe genug."

Lauer bedauert, dass der Mundart im Schulunterricht keine größere Bedeutung beigemessen wird. "Fremdsprachen stehen auf dem Stundenplan. Aber was ist mit dieser besonders wertvollen Form unserer Muttersprache – die wird leider sträflich vernachlässigt", gibt er zu bedenken und appelliert, "bekennt Euch zu Eurer Muttersprache und lasst sie wieder häufiger lebendig werden, zum Beispiel in der Familie und im Alltag. Dann hat der Heimatdialekt vielleicht eine Chance, auch noch in späteren Generationen gesprochen und verstanden zu werden."

Für wen sich das 120 Seiten umfassende Buch wohl zur Lektüre eignen mag? Dazu hat Lauer eine klare Empfehlung: "Es ist ein Buch für alle Menschen, deren Herz für ihre Heimat schlägt: die Rhön." (pm) +++


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