Amazon vor Ostern: Beschäftigte streiken weiter für Tarifvertrag

12.04.22 - Beschäftigte des Internet-Versandhändlers Amazon in Bad Hersfeld (Landkreis Hersfeld-Rotenburg) sind seit der Nachtschicht an diesem Montag im vorösterlichen Streik. Der Ausstand endet am Gründonnerstag mit der Spätschicht. ver.di und die Beschäftigten erneuern mit dem Streik ihre Forderungen nach mehr Wertschätzung und Gesundheitsschutz durch Tarifverträge. Von dem Streik sind auch Standorte außerhalb Hessens betroffen, beispielsweise in Nordrhein-Westfalen.

Die in Hessen zuständige Gewerkschaftssekretärin Mechthild Middeke: "Wie in jedem anderen Handelsunternehmen sind es auch bei Amazon die Beschäftigten, die den Umsatz erwirtschaften. Seit Corona machen sie das unter erschwerten Bedingungen. Für ihren fortwährenden Einsatz im Unternehmen verdienen es die Kolleginnen und Kollegen, dass ihre Arbeit tariflich entlohnt wird. Durch eine Tarifbindung erhalten sie nicht nur die nötige Anerkennung für ihre Arbeit, sondern auch den rechtlich abgesicherten Schutz ihrer Einkommen. Das ist besonders in Zeiten steigender Lebenshaltungskosten wie derzeit ein sehr wichtiger Punkt."

Ein Tarifvertrag über "gute und gesunde Arbeit" im Unternehmen Amazon sei nicht nur in Zeiten einer Pandemie wichtig, sondern darüber hinaus auch zukunftsorientiert. "Zeitdruck, Hetze und monotone Tätigkeiten können Beschäftigte krankmachen. Um das zu verhindern, ist es notwendig, Arbeitsbedingungen zu schaffen, welche die Gesundheit der Beschäftigten auf Dauer erhalten. Amazon könnte hier mit gutem Beispiel vorangehen auf dem Weg zu einem guten und gesunden Arbeitgeber", so Middeke.

Amazon äußert sich zum Streik